Lehrer und Technik -zwei Welten?

Was nicht genutzt wird, nutzt nichts. So bringt das schönste und durchdachteste IT-Projekt nichts, wenn die Technik von den Lehrkräften abgelehnt wird. Weit verbreitet ist die Ansicht, dass man bei Lehrern gegen eine Wand an Unwissen und Ablehnung läuft, wenn es um den Einsatz neuer Medien im Unterricht geht. Aber stimmt das, oder ist das nur ein gängiges Vorurteil? Das wollte auch der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V. (kurz BITKOM) wissen und beauftragte das Marktforschungsinstitut ARIS im Mai dieses Jahres, die Lehrkräfte nach ihrem Verhältnis zu den neuen Medien zu befragen.

Sind Lehrer Technikmuffel?
Die Ergebnisse der BITKOM-Studie konnten positiv überraschen. BITKOM-Präsident Prof. Dr. August-Wilhelm Scheer: “Lehrerinnen und Lehrer gehören, das war eine der ersten Überraschungen der Umfrage, in Deutschland zur digitalen Avantgarde. Bei der Nutzung von Breitbandinternet, Computern und Smartphones liegen sie klar über dem Durchschnitt der Gesamtbevölkerung.” Drei Viertel aller Lehrer stehen den elektronischen Medien eher positiv gegenüber, weitere 1 0 Prozent outen sich sogar als echte Technik-Fans. Unterschiede gibt es zwischen den Altersgruppen. Wenig überraschend ist, dass die älteren Lehrer weniger aufgeschlossen sind. Immerhin 30 Prozent der über 50-Jährigen sehen die digitalen Medien eher kritisch. Andersherum betrachtet sind selbst 70 Prozent der älteren Lehrer aufgeschlossen für die neuen technischen Möglichkeiten. Drei Viertel der Lehrer stehen dem Einsatz digitaler Medien im Unterricht positiv gegenüber, knapp ein Viertel ist skeptisch. Bei den Älteren ab 51 Jahre gibt es mit 38 Prozent deutlich mehr Skeptiker. Dennoch sind sie auch in dieser Altersgruppe klar in der Minderheit. Bei einer klaren Mehrheit der Lehrerinnen und Lehrer besteht die Einsicht, dass ihre Schüler mit dem Einsatz von digitalen Medien bessere Lernergebnisse erzielen.