Unicum Akademie:

Interkulturelle Kommunikation im Business

Zusammenfassung (von Mike Schnoor)
Unter interkultureller Kommunikation versteht man spezifische Kontaktsituationen, welche die Kontakte zwischen einzelnen Menschen oder Unternehmen bezeichnen. Dies wird in erster Linie durch den Kontakt des Menschen als Individuum mit anderen Menschen geprägt, wobei in der heutigen Zeit des Geschäftslebens der Mensch mit einem Unternehmen und Unternehmen untereinander auf internationaler Ebene kommunizieren. Dass die jeweiligen Gesprächspartner aus verschiedenen nationalen Kulturen stammen, wird durch ihre individuelle Sprache ihrer Kultur und Kommunikation ausgedrückt, jedoch durch auf den ersten Blick versteckte oder verschleierte Wertegefühle, Normen oder Verhaltensweisen, und Konventionen oder signifikante Symbole erweitert. Die Erwartungen der Gesprächspartner sind zumeist von unterschiedlicher Natur, was sich gerade durch dieses nonverbale Verhalten widerspiegelt.
Für das moderne Business sind für einen Manager, aber auch für jeden anderen Repräsentanten eines Unternehmens, grundlegende Kenntnisse notwendig, um eine interkulturelle Kompetenz im ethnisch-kulturellen Durcheinander der Geschäftswelt beweisen zu können. Die Kompetenz, sich den Gegebenheiten der fremden Kultur gegenüber korrekt zu verhalten und sie zu verstehen, ist für die Unternehmensführung ein Garant für Erfolg.
In dieser Seminararbeit bauen wir ein allgemeines Verständnis für Kultur auf, vermitteln die Idee der Kommunikation und nehmen diese Termini gleichzeitig mit ihren Problemen in Bezug auf das moderne Management und die internationale Geschäftswelt auf, um für den Begriff der “Interkulturellen Kommunikation im Business” einen Ansatz zur Erklärung und Empfehlung aufzustellen.

1.0 Was ist Kultur? (von Mike Schnoor)
Der Begriff der „Kultur“ bedeutet ursprünglich die Gesamtheit des vom Menschen Geschaffenen, was auf den lateinischen Ursprung des Wortes „cultura“ (von cultum; das Bebaute, das Gepflegte; die Pflege des Körpers und Geistes) zurückzuführen ist.

Zur Kombination von Kultur, Kommunikation und Business wird der im Wortursprung verankerte Aspekt, der sowohl die physischen Gegebenheiten als auch die durch den Menschen verursachten Veränderungen der Natur behandelt, absichtlich vernachlässigt. Anstelle dessen legen wir den Fokus auf das geistige Umfeld der Menschheit und wie sich selbiges in sozialen Organisationen und der Zivilisation wieder findet, als ein ganzes mit ihren Lebensumständen von ethnischen und regionalen Gruppierungen und auch historischen Grundlagen agiert. Diese Aspekte spielen dabei eine wichtige Rolle, um den Begriff der „Kultur“ einzugrenzen und für das Thema „Interkulturelle Kommunikation“ zu spezialisieren.

1.1 Wahrnehmung des Begriffs (von Mike Schnoor)
Der Mensch wird als Teil einer Gemeinschaft in eine Kultur hineingeboren, um dort in dieser dadurch entstandenen Gesellschaft allgemeine Verhaltensweisen zu erlernen und spezielle Einstellungen, Wertesysteme und Kenntnisse zu übernehmen und diese wiederum an nachfolgende Generationen weiterzuvermitteln. Dieses Gesamtverhalten bildet nach Weggel eine spezifische gesellschaftliche Struktur heraus, in der sich die Mitglieder mehrheitlich anpassen oder dieser Struktur unterwerfen. Darüber hinaus bilden sich aus diesem Gesamtverhalten spezifische Wertegefühle, bedingte Verhaltensweisen und signifikante Symbole für eine gesellschaftliche Kultur heraus.

Mit anderen Worten tritt die Kultur stellvertretend als „Persönlichkeit der Gruppe“ für das Gesamtverhalten auf. Das einzelne Mitglied der Gemeinschaft ist durch sein Gesamtverhalten zwar vorkonditioniert, jedoch besitzt es die Fähigkeit, eine Persönlichkeit für sich selbst zu entwickeln und teilweise diese Gemeinschaft und ihr Gesamtverhalten durch die eigene und individuelle Persönlichkeit zu beeinflussen und/oder zu bereichern. Als Individuum ordnet man sich einer oder mehreren Gruppen zu, die in ihrer Gesamtheit eine Kultur darstellen. So vergibt ein Individuum bestimmte Aspekte an eine Kultur, sei es der Künstler mit der Musik, der Dichter mit der Lyrik, oder der einfache Arbeiter oder Angestellte durch die monetäre Wertschöpfungskette. Durch diesen verdeckten Prozess lässt sich die Persönlichkeit als „Kultur des Individuums“ bezeichnen, da jedes Mitglied der Gemeinschaft seinen eigenen Einfluss durch Werte und Verhalten zu mehr oder minder großem Maße in der Kultur wiedergibt, jedoch sich seine eigene Kultur in der Persönlichkeit aufbaut, sie erlebt und mit ihr stirbt.

Die Wertegefühle, Verhaltensweisen und Symbole der gesellschaftlichen Kultur bauen zusammen mit dem Gesamtverhalten ein Konfliktpotential zu anderen, dabei meist verschiedenen, Kulturen auf. In Bezug auf die Kommunikation innerhalb einer Kultur bedienen sich die Mitglieder der Gemeinschaft unterbewusst und instinktiv dieses Gesamtverhaltens, dennoch belastet es die Kommunikation zu Mitgliedern unterschiedlicher Kulturen. Sobald verschiedene Kulturen aufeinander treffen, entstehen so genannte „Culture-Shocks“ aufgrund des interkulturellen Konfliktpotentials, welches auf dem spezialisierten Gesamtverhalten jeder Kultur basiert. Dieses Konfliktpotential spiegelt sich in Missverständnissen, Ungereimtheiten und Widersprüchen wieder, welche in einer fehlgeleiteten Kommunikation der unterschiedlichen Kulturen enden. Die daraus resultierenden versteckten und oftmals als unüberwindlich angesehenen Barrieren erschweren die Kommunikation von Kulturen untereinander.

1.2 Einordnung von Kulturen in Dimensionen und Kategorien (von Mike Schnoor)
Zu einem allgemeinen Verständnis von fremden und bekannten Kulturen werden insbesondere die Theorien und kategorisierenden Ansätze von Geert Hofstede und Fons Trompenaars / Charles Hampden-Turner in der klassischen Lehre verwendet. Hierbei verwenden Hofstede und Trompenaar jeweils spezielle Indizes, nach denen sich Kulturen auf einer vordefinierten Skala zu Vergleichszwecken einordnen lassen. Diese Indizes finden sich in den fünf „Kulturellen Dimensionen“ von Hofstede wieder, während der Ansatz von Trompenaar / Hampden-Turner ein ähnliches Modell mit insgesamt sieben Dimensionen verwendet:

Geert Hofstede Trompenaar / Hampden-Turner
Soziale Distanz universalistisch vs. partikularistisch
Individualismus vs. Kollektivismus Individualismus vs. Kollektivismus
Maskulinität vs. Femininität affektiv vs. neutral
Unsicherheitsvermeidung spezifisch vs. diffus
Langzeitorientierung askriptiv vs. leistungsorientiert
Beziehungen von Mensch zu Zeit
Beziehungen von Mensch zu Natur

Der mit Hofstede und Trompenaar / Hampden-Turner verbundene Kritikpunkt liegt in der ursprünglichen Datenerhebung. Beide Analysen werten die Kulturen über Umfragebögen aus, welche summarisch den jeweiligen Skalen entsprechende Werte zuordnen. Eine Abweichung der Mitglieder innerhalb der kulturellen Gemeinschaft ist somit theoretisch ausgeschlossen, obwohl innerhalb der Gemeinschaft einer Kultur immer wieder die „Persönlichkeit der Gruppe“ und die damit verbundene „Kultur des Individuums“ hervortreten. Durch die generalisierende Auswertung der Umfragebögen wird für die einzelnen Kulturen ein vergleichbares Skalensystem erschaffen, jedoch wird die Kultur nur an der Oberfläche angekratzt, so dass die Tiefe und die verborgenen Elemente innerhalb dieser „Kultur-Zwiebel“ unerkannt bleiben und damit der Verlass auf diese Dimensionen zur Überwindung des interkulturellen Konfliktpotentials nicht greifbar ist.

Anstelle von den skalierbaren Dimensionen kategorisiert der Wirtschaftsexperte und Unternehmensberater Richard D. Lewis die Kulturen in drei generellen Gruppierungen: die aufgaben-orientierten, hoch-organisierte Planer (linear-aktiv), die menschen-orientierten, redseligen Wechslern (multi-aktiv), und die introvertierten, respekt-orientierten Zuhörer (reaktiv). Anstatt mit diesen Kategorien ein neues Skalenniveau aufzubauen, bedient sich Lewis an einer weiterführenden Differenzierung dieser Kategorien ineinander und kombiniert die jeweiligen Ergebnisse darüber hinaus mit weiteren Spezifika wie dem Zeitverständnis, dem Prinzip von Status, Führung und Organisation, der Team- und Gruppenbildung, der Sprache und gültigen Umgangsformen. Jedoch stößt Lewis auch hier an seine Grenzen, in dem wiederum ein Vergleichsmodell für die kulturelle Einordnung angewandt wird.

Die Ansätze von Hofstede, Trompenaar und Lewis konfrontieren weniger das Problem der Definition der Identität einer Kultur und ihrer Kommunikation mit anderen Kulturen, als dass durch die Ansätze vielmehr ein generelles Framework aufgestellt wird, welches in seiner Gesamtheit als vollständig, valide und real verstanden wird. Jedoch fallen die Mauern dieser stoisch aufgebauten Begrenzungen des Frameworks für eine Kultur ineinander zusammen, sobald diese als formale Strukturen und Geltungsbereiche zum kulturellen Verständnis genutzt werden sollen. Ohne dieses Framework sind die Begriffe und Beispiele der Autoren sinnvoll und nutzbar, um einzelne Gemeinsamkeiten und Unterschiede von Kulturen darzustellen.

2.0 Was ist Kommunikation? (von Katharina Schnitzer)
Das Wort Kommunikation stammt vom lateinischen Wort „communicare“ ab (gemeinsam machen, mitteilen), wobei die Kommunikation im weitesten Sinne als ein Austausch von Informationen verstanden wird, wobei dies nicht immer ohne Probleme abläuft. Der Informationsaustausch kann in Form von Gedanken, Sprache, Schrift oder Bild erfolgen. Essentiell dabei ist, dass der Sender die Daten in verständlicher Weise an einen Empfänger übermittelt. Der Empfänger wertet diese Daten aus und baut diese Nachricht in seinen individuellen Informationsgehalt ein, wenn die Nachricht in einer für ihn verständlichen Weise angekommen ist. Aufgrund der Individualität von Sender und Empfänger in der Rolle von Menschen können die Daten unterschiedlich gewertet und verstanden werden, was sich in Kommunikationsproblemen widerspiegelt. Die Ursachen von Kommunikationsproblemen sind vielfältig. Sie treten nicht nur zwischen verschiedenen Kulturen, sondern auch innerhalb der eigenen Kultur im alltäglichen Leben auf. Beispiele hierfür sind die zwischengeschlechtliche Kommunikation (Sexolekt), die Probleme von verschiedenen Generationen oder aber auch die Kommunikation zwischen Mensch und Maschine. Ein guter Informationsaustausch ist nicht nur im täglichen Leben einer Gesellschaft, sondern auch im Geschäftsleben unentbehrlich und spiegelt sich im Erfolg eines Unternehmens wieder.

Im Laufe der Geschichte sind verschiedene Kommunikationsmodelle konzipiert worden. Im Folgenden wird auf das Modell von Shannon & Weaver von 1949 eingegangen, wobei die notwendigen Erweiterungen zur interkulturellen Kommunikation am Beispiel des Kommunikationsprozesses von Philip Kotler (1999) gezeigt werden.

2.1 Kommunikationsmodelle (von Katharina Schnitzer)
Kommunikationsmodelle sind theoretische Modelle, die helfen, den Vorgang der Kommunikation wissenschaftlich zu erklären, und Probleme bzw. Verbesserungsvorschläge aufzeigen. Aufgrund der Komplexität der Kommunikationsvorgänge sind Modelle oftmals nur symbolhaft zu verstehen und nicht in der Lage alle Aspekte zu betrachten.

Eines der grundlegendsten Modelle ist das Kommunikationsmodell von Claude Shannon und Warren Weaver, welches 1949 entwickelt worden ist:

Shannon & Weaver beschränken sich auf einen linearen Kommunikationsvorgang, der unidirektional vom Sender zum Empfänger verläuft. Dieses Modell wurde in Zusammenhang mit der militärisch-technischen Forschung der 40er und 50er Jahre entwickelt, und aus diesem Hintergrund heraus wird die Information selbst als eine Einheit angesehen. Diese Einheit besitzt eine messbare und somit kalkulierbare Eigenschaft, wobei die Veränderbarkeit des Signals ausgeblendet wird. Aus diesem Kontext heraus soll jede einzelne Information unmissverständlich beim Empfänger ankommen, jedoch sieht dies in der Realität meist anders aus. Auch wenn der Sender einem Empfänger gegenüber seine Informationen klar definiert, fasst der Empfänger diese Informationen anders auf und baut sie entsprechend in seinen eigenen Erfahrungskontext ein unabhängig vom Sender.

Basierend auf diesem Modell wurden im Laufe der Geschichte weitere Modelle entwickelt, wobei erkennbar ist, das innerhalb des Modells von Shannon & Weaver ein wichtiger Aspekt vernachlässigt wird: Die Reaktion des Empfängers auf die erhaltene Information.

Philip Kotler liefert uns sein Kommunikationsmodell, in dem er ebenso die Reaktion und das Feedback des Empfängers als Rücklauf zum Sender in seinem Modell betrachtet:

Dieses Modell orientiert sich primär an das Modell von Shannon & Weaver, aber es kommt in diesem Fall zu einer bidirektionalen Kommunikation, wobei die Reaktion seitens des Empfängers sicherlich nicht nur verbal sein, sondern auch Handlungen umfassen muss. Der Sender seinerseits kann auf die Reaktion und das Feedback des Empfängers reagieren, was deutlich sichtbar wird aus der Grafik. Hierbei zeigt sich dann auch, in wie fern der Kommunikationsprozess letztendlich erfolgreich war oder ob Kommunikationsprobleme auftraten. Weiterhin fällt in diesem Zusammenhang auf, dass das Wort Kommunikation in einem engen Verhältnis zu der Interaktion steht.

Andererseits ist auch dieses Modell sehr linear und zeigt nicht auf, wie sehr sich der Störpegel auf die Informationsübertragung auswirkt. Unter bestimmten Umständen kann sich dieser so enorm auf die Information auswirken, dass diese den Empfänger überhaupt nicht erreicht. Wenn aber der Empfänger realisiert, dass ein Sender ihm versucht eine Nachricht zu übermitteln, kann dieser mit dem entsprechenden Feedback darauf reagieren und es kann davon ausgegangen werden, dass in diesem Fall eine erfolgreiche Kommunikation erfolgt.

Letztendlich liefern die Modelle keine Antwort darauf, auf welche Art und Weise die Kommunikation erfolgt und über welchen Zeitraum sie andauert. Für eine klare Kommunikation innerhalb einer anderen Kultur und oftmals außerhalb der Muttersprache von Sender und Empfänger muss man in der Regel die entsprechende Sprache seines Gegenübers beherrschen. Das Erlernen dieser Sprache in jeglicher Hinsicht ist schon alleine von Person zu Person sehr verschieden. Für eine adäquate Kommunikation ist weiterhin ebenso ein Verständnis der Kultur in ihrem historischen Kontext von Bedeutung. Dieses Prinzip lässt sich wieder auf Kommunikation zwischen Mensch und Technik, Technik und Technik, verschiedene Tierarten usw. übertragen. Es zeigt sich, dass die Modelle zwar Ansätze in unterschiedlicher Qualität über den Ablauf von Kommunikation liefern, der Prozess selber sich aber als relativ komplex darstellt.

2.2 Kultur und Kommunikation (von Katharina Schnitzer)
An dieser Stelle soll der Sinn von Kommunikation innerhalb einer Kultur erklärt werden. Wie bereits erwähnt, steht das Wort Interaktion oftmals als Synonym für Kommunikation. Interaktion wiederum ist die wechselseitige Beeinflussung von Systemen und den betroffenen Personen. Die Art und Weise der Kommunikation miteinander bestimmt nun den Erfolg einer Interaktion. Wenn eine klare und reibungslose Kommunikation über eine Sache erfolgt, führt die Interaktion zu einem Erfolg. Kommunikationsprobleme bilden häufig die Ursache für das Scheitern von Vorhaben, was sich auch auf den Business Sektor auswirkt.

Kommunikation dient der Beseitigung von Problemen, der Formulierung von Wünschen und Zielen in jeglicher Beziehung, und sie ist ein Austausch von Informationen. Dabei ist es dann ebenso von Bedeutsamkeit das der Empfänger selber, die Information in korrekter Weise empfängt, damit er entsprechend darauf reagieren kann. Gibt man einem Angestellten beispielsweise nur eine vage Beschreibung von dem was er tun soll, so ist ein Scheitern in der Regel vorprogrammiert aufgrund dessen, dass der Angestellte nicht aus Angst vor Fehlern nur minimale Arbeit leisten wird. In Abhängigkeit von der Kommunikation stellt sich somit ein Erfolg oder auch Misserfolg ein.

Diese Notwendigkeit der korrekten Kommunikation unter Berücksichtigung der Verschlüsselung, Übertragung, Dekodierung, und mögliche Störgrößen nimmt nicht nur innerhalb einer Kultur einen wichtigen Platz ein, sondern ist umso wichtiger bei der Kommunikation und Interaktion mit anderen Kulturen. Dafür sollte ein grundlegendes Verständnis für die jeweils andere Kultur vorhanden sein, damit die Informationen in einer korrekten Weise formuliert werden und so entsprechend den jeweiligen Empfänger für eine erfolgreiche Interaktion erreichen. Die richtige Kommunikation beinhaltet weiterhin, dass Probleme geklärt und beseitigt werden, da diese zu Missverständnissen führen können und Erfolge ausbleiben.

3.0 Was ist Business? (von Torben Behmer)
Im engeren Sinn ist ein Business (Geschäft) eine wirtschaftliche Tätigkeit, der Abschluss eines Kaufvertrages, oder die unternehmerische Tätigkeit selbst, und im weiteren Sinn wird dieses Geschäft auf jede Art von Tätigkeit ausgeweitet. Für die wirtschaftlichen und unternehmerischen Tätigkeiten ist zur Bildung und Förderung von Wertschöpfungsprozessen innerhalb einer Volkswirtschaft eine Grundkompetenz von interkultureller Kommunikation unabdingbar. In der Ökonomie wird Wertschöpfung als die Leistung eines Produktionsausstoßes abzüglich einer Vorleistung, wie Rohmaterialien oder Serviceleistungen, verstanden.

Ein Beispiel findet sich im Tagesgeschäft der Nachrichtenwelt, denn ob man Zeitung liest oder Nachrichten im TV sieht - ohne es mitzubekommen wird man in das mediale Geschäft eines Verlages oder Senders integriert und unterliegt dabei dessen Einfluss. Im Gegenzug bedienen sich diese Anbieter von ihren „Kunden“ durch Werbeanzeigen oder -sendungen: Sie leben durch den Werbemarkt des Business. Jeder der drei Faktoren Verlage/Produzenten, Werbekunden und Rezipienten handelt mit nationalen und internationalen Partnern, welche innerhalb der Kommunikation als multinationale Unternehmen auf der Seite der Sender oder verschiedene Individuen als Empfänger repräsentieren können. Die jeweils involvierten Kulturen in den Hintergrund zu drängen und keine interkulturelle Kommunikation zu betreiben, gleicht auf Dauer einem Todesstoß für das Business.

3.1 Management (von Torben Behmer)
Das Management, aus dem lateinischen „manum agere“ (an der Hand führen), und die damit verbundene Unternehmensführung lassen sich grundsätzlich in zwei Kategorien, dem funktionalen und institutionellen Management, unterteilen. Management entscheidet dabei nicht nur, welche Prozesse in welcher Raum- und Zeitaufteilung getätigt werden, sondern auch insbesondere wie diese Prozesse durchgeführt werden, und in interkulturellem Kontext der Kommunikation sind beide Kategorien zu betrachten. Einerseits muss man berücksichtigen, dass in verschiedenen Ländern ein Betrieb anders strukturiert und geführt wird (institutionelles Management), während auf der anderen Seite die Tätigkeiten eines Managers von Land zu Land variieren (funktionales Management) können. Diesen Unterschied von Land zu Land und damit ebenso von Kultur zu Kultur gilt es möglichst vor dem Kontakt zu ausländischen Unternehmen oder auch einzelnen Kunden zu identifizieren, da aus mangelhafter oder gar fehlender interkultureller Vorbereitung auch ein Missmanagement folgen kann. So zählt zum Beispiel in bestimmten Kulturen die Religion als großer Bestandteil des Business, in anderen Kulturen ist eine betriebliche Organisation auf Basis einer strikten Hierarchie im Gegensatz zu einer Mehrheitsbeschlussfähigkeit von Anfang an zum Scheitern verurteilt.

Vor einiger Zeit wurde demnach angenommen, dass durch eine sehr hohe Arbeitsteilung der „one-best-way“ zur Produktion eines Gutes erreicht werden kann (Taylorismus und institutionelles Management). Andererseits aber gibt es auch verschiedene Ansichtsweisen in der Durchführung der Managementtätigkeiten, wie zum Beispiel dem Personalmanagement oder dem Marketingmanagement (funktional). Kulturelle Faktoren könnten nicht nur im Business mit fremden Kulturen von entscheidender Bedeutung sein, sondern sie übernehmen oft eine entscheidende Rolle auf den Managementstil jedes multinational agierenden Unternehmens. Sie sind zweifelsohne von so großer Wichtigkeit, dass durch kulturelle Faktoren über Erfolg oder Misserfolg eines Unternehmens entscheiden wird. Aus diesem Grund ist es geradezu von existenzieller Bedeutung, dass sich Management neben betriebs- und volkswirtschaftlichen Themen auch sehr intensiv mit Kultur beschäftigt.

4.0 Interkulturelle Kommunikation im Business (von Mike Schnoor und Katharina Schnitzer)
In diesem Abschnitt wird die Anwendung der oben genannten Gegebenheiten auf die interkulturelle Kommunikation im Business in Verbindung vollzogen. In der heutigen Zeit der Globalisierung ist es unausweichlich, sich mit diesem Thema, der Kommunikation mit internationalen Geschäftspartnern, zu beschäftigten, und hierbei das kulturelle Bewusstsein optimal für das erfolgreiche “Business” einzusetzen.

Um einen guten Kundenkontakt auch international pflegen zu können, ist es von Bedeutung, dass man sensibel mit kulturellen Unterschieden umgeht. Kommunikation erfolgt in unterschiedlichen Kulturen auf die unterschiedlichste Art und Weise, und sie beeinflusst alle Aspekte der Kommunikation. Menschen die im Business erfolgreich agieren wollen, benötigen interkulturelle Kompetenzen um funktionsfähige Beziehungen und Freundschaften aufzubauen.

Hier ermöglichen persönliche Beziehungen nicht nur langjähriger Geschäftskontakte, sondern dienen ebenso verbesserten Verhandlungsergebnissen. Diejenigen Geschäftspartner, die Souveränität und Sicherheit ausstrahlen und dabei in der Lage sind, sich an die entsprechenden religiösen Normen, Werte und Verhaltensweisen der Kulturen anzupassen, werden mit großer Sicherheit bessere Ergebnisse für ein Unternehmen erzielen als ein Unternehmer ohne Kenntnis von Kulturen und Kommunikation bzw. deren Kombination zu interkultureller Kommunikation.

Ein Unternehmer muss in der heutigen Zeit der Globalisierung darüber informiert sein, inwiefern es für das Unternehmen denkbar ist, sich auf einem internationalen Marktes zu etablieren. Dies setzt eine Beschäftigung mit den Problemen der involvierten Länder voraus, zu denen man Kundenkontakte und -beziehungen aufbauen wird. Die Verhandlungen mit ausländischen Geschäftspartnern bedürfen der Beachtung von etwaigen Missverständnissen und der Vermeidung von unterschiedlichen Erwartungshaltungen, wie es im Grunde genommen auch für die Verhandlungsstrategie mit inländischen Partnern gilt.

Es sollte auch darauf geachtet werden, dass Ziele und Motivationen in den unterschiedlichen Kulturen determiniert sind. Lateinamerikaner sind beispielsweise mehr an dem Gemeinwohl interessiert, während die US-Amerikaner auf einen schnellen Erfolg bzw. sichtbaren Gewinn setzen. Die Auswirkungen solcher Geschäfte sind auf den heimischen Markt spürbar, da ein verlorenes Geschäft durch die vorher getätigten Investitionen von zumeist Zeit und Geld zu Umsatzeinbußen führen kann und Arbeitsplatzverluste als mögliche Konsequenz beinhaltet. Geschäftsleute mit unterschiedlicher kultureller Herkunft sollten sich nicht auf Stereotypen und Vorurteile einlassen, da diese das tiefere Verständnis für andere Kulturen negativ beeinflussen, und eine geringere Verhandlungsbereitschaft beiderseitig daraus resultieren kann.

Andererseits wiederum muss darauf geachtet werden, dass eigene kulturelle Gegebenheiten nicht gleichermaßen in anderen Kulturen wieder gefunden werden können wie zum Beispiel deutsche Pünktlichkeit und Ordnung, oder die übliche Verspätung um einige Minuten durch Lateinamerikaner.

Im Fazit lässt sich sagen, dass für eine erfolgreiche Verhandlung viele verschieden kulturelle Aspekte betrachtet werden müssen. Als sprachliches Hilfsmittel gibt es unter anderem die Empathie, was die Fähigkeit ist sich in die Lage des Gesprächspartners zu versetzen, wodurch man sich schneller und besser an den Gegenüber anpassen kann und seine Motive und Beweggründe nach zu vollziehen. Aber auch das Beherrschen der Sprache selbst kann für Verhandlungen von großem Nutzen sein. Generell muss man fremden Kulturen gegenüber tolerant und aufgeschlossen sein um etwaige Unterschiede richtig handhaben zu können. Dies umfasst ebenso eine kulturelle Relativität, was bedeutet, dass man fremde Kulturen und deren Bräuche, Werte und Normen anerkennt, jedoch seine eigene Kultur dabei nicht als der anderen überlegen betrachtet. Für eine gute Kommunikation muss man die Menschen einer Kultur kennen.

Man muss sich der unterschiedlichen Kulturen bewusst sein, man muss ein solides Wissen haben und dieses dann in korrekter Weise anwenden. Dabei ist es unentbehrlich, dass alle Geschäftspartner, die an einer interkulturellen Verhandlung teilnehmen, Wissen über die jeweils andere Kultur besitzt. Nur so ist es möglich in einer Welt der Globalisierung Erfolg zu erzielen und anderen Kulturen seinen Respekt zu zeigen und zu würdigen.

Notiz: Quellen- und Literaturangaben, Grafiken, und die Grundform der Arbeit sind in der “Blog-Form” nicht enthalten.

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