In den letzten Stunden gab es zahlreiche Artikel zu dem Thema “BarCamp” mit dem Unterton des “Für und Wider”. Sehr interessante und lesenswerte Artikel dieser Kontroverse gibt es bei Robert, Franz und Patrick dazu.
Für mich persönlich war das BarCamp Hamburg eine Bereicherung. Neben dem überaus positiven Meet&Greet der Szene 2.0 und der äußerst erschlaffenden erdrückenden Hitzewelle im Tor des Nordens konnte ich nichts Negatives dem BarCamp abgewinnen. Natürlich gibt es subobtimale Verbesserungsideen, die vor allem auf überlastete Klimaanlagen, das ein-Beamer-pro-Raum-Prinzip oder die selbstkommandierende Zettelwandanarchie zielen.
Doch gerade das, was in einigen Stimmen zu hören war - das BarCamp verkäme geradezu zu einer Kommerzveranstaltung und Investorenparty - kann ich nicht bestätigen. Vielleicht ist das auch mein subjektives Gefühl. Der Zusammenschluss mit den jungen Start Ups und denjenigen, die schon nicht mehr Start Ups sondern Unternehmen sind, kann man in anderen Branchen außerhalb des Web 2.0 kaum beobachten. Wo würde sich ein Unternehmen mit jungen Gründern und gleichzeitig mit den Konsumenten ihrer (digitalen) Produkte und Dienstleistungen zusammentreffen, sich ausgiebig dutzen und auf jegliche Förmlichkeiten von Anzug, Krawatte und der elitären Begegnung der dritten Art verzichten?
Mein Vorschlag für das kommende BarCamp in Köln ist es daher: Bleibt so wie beim letzten Mal und auch auf den bisherigen BarCamps, nur vielleicht verzichtet man ein wenig auf die “pre-Party” aus Sponsorengeldern und fördert von den bereitgestellten Mitteln lieber die Anreise von Studenten oder Schülern, die sich mit dem Thema Web 2.0 beschäftigen. Ein paar Kästen Bier sind auch im August ganz fein um den Abend ausklingen zu lassen, besonders dann, wenn man auch draußen Zelten kann. Ach Franz, wenn Du magst, sollten wir uns mal in Ruhe am Telefon austauschen…
Mich wundert es ein wenig, was so einige Zeitgenossen von sich und den Diensten, die sie mehr oder minder regelmäßig nutzen, alles erwarten. Es geht heute um die E-Mail Adresse einer bestimmten hier nicht genannten Domain, die ein Bekannter von mir verwaltet. Nehmen wir an, es sei die Adresse “v.nachname@beispielserver.de”. Und nehmen wir dann auch an, dass diese Adresse einer jungen Dame gehört, die früher für die Organisation hinter beispielserver.de tätig war.
Richtig, die junge Dame war tätig und ist es seit geraumer Zeit nicht mehr. Also knallen wir einmal die Fakten auf den Tisch und machen eine kleine Abrechnung. Da es ein freies Projekt war, worauf die Organisation begründet ist, wurde natürlich alles ohne Bezahlung, Honorar bzw. Entgelt von der jungen Dame in Kauf genommen und von der Organisation gebilligt.
Wir stellten nun aber fest, dass die E-Mail Adresse seit mindestens 1/2 Jahr nicht mehr in Benutzung war, und dass sich das Postfach allmählich mit dem einen oder anderen Spam füllte. Oder einigen Wohnungsangeboten/-gesuchen. Was auch immer, es war ein Müll-Account der nur Speicherplatz verschwendete, und zudem für die Organisation ein gewisses Restrisiko bedeutete, da sich die junge Dame mit der E-Mail Adresse entsprechend als “offizielles Mitglieder” ausweisen konnte.
Daher nahm sich mein Bekannter die Zeit dafür, mit der jungen Dame zu telefonieren und sie darauf hinzuweisen, dass er den Account löschen würde - er war ja “out of date”. Nun passierte aber das, was sich zu einem ungewollten Amüsement gestaltete: Sie behauptete steif und fest, dass die E-Mail Adresse immer noch von vielen ihrer Kontakte genutzt wurde. Ganz klar! Nein wirklich! Was für ein Blödsinn! Kurzerhand wurde die Adresse dann auch gelöscht, die weiteren Details des Telefonates erspare ich mir an dieser Stelle. Letztendlich wundert es mich, dass doch viele Menschen es als eine Selbstverständlichkeit ansehen, von freiwilligen Mitgliedschaften oder gar vom Arbeitgeber die E-Mail Adresse auf Lebenszeit geschenkt zu bekommen. Was für ein unglaublicher Schwachsinn! Wo gibt’s denn sowas…