Blogkultur, Medien:

Blogs im Aufschwung!

Seit dem 11. Dezember 2003 betreibe ich dieses Blog. Bisher wurden insgesamt 2392 Artikel in 28 Kategorien veröffentlicht. Ganze 3365 Tags wurden den Artikeln zugewiesen. Doch mein Respekt gilt nicht dieser Ego-Beweihräucherung durch die Statistik, sondern den Lesern dieses Blogs. Vielen Dank! Ihr habt 7000 Kommentare geschrieben, die ein Blog einfach lesenswert machen!

Die Rundumdiskussion zum Aussterben der Blogs beachte ich durchaus, einen Tod der Blogosphäre in Deutschland gibt es jedoch nicht. Wir müssen einfach unsere Nischen finden und unseren Content an den Mann (und die Frau) bringen. Ohne jemandem auf die Füße treten zu wollen, wir haben einfach andere Voraussetzungen in Deutschland als in den hochgelobten USA. Hier funktioniert die Medienwelt in Perfektion!

Der Printmarkt ist deutlich abgegrenzt und von etablierten Medienhäusern stark dominiert. Wozu braucht die Masse der Bevölkerung ein Blog wie die Huffington Post als neues Leitbild? Wöchentlich erscheinende Zeitschriften, die Tageszeitungen und Boulevardblätter reichen den meisten Lesern aus. Hinzu kommt der TV- und Radiokonsum. Was will man mehr? Die Meinung von einzelnen Schreiberlingen lesen? “Ach quatsch, ich vertrau der Bild!” - diese Reaktion tritt stärker hervor als die Berufung auf einen Blogger. Gut, man muss sich nicht mit Bloggern einlassen, kann es aber. Doch da die etablierten Medien sehr intensiv die Blogger versuchen im Keim zu ersticken, ist jede frische Saat der Blogkultur ein Kampf gegen trockene Böden und Dürre im Medienrummel.

Trotz alle dieser Todesdrohungen für Blogs glaube ich fest daran, dass Blogs im Aufschwung sind. Es sind nur viel mehr Blogger als zur Zeit, als selbst ich meinen Höhenflug mit den Links von Technorati hatte. Von einigen Hundert haben wir ein paar Tausend gute Autoren hervorgebracht, die ihre eigenen Blogs betreiben. Wie soll der Leser die Spreu vom Weizen trennen, wenn selbst Blogcharts keine Messlatte sind und ein Qualitätsanspruch in Form einer Huldigung durch andere Medien fehlt? Abwarten, Teetrinken. Damals hat man auch gesagt, das Fernsehen hätte keine Chance. Heute wird man von TV-Kanälen förmlich erschlagen. Genauso das Internet. Alles war blöd. Doch heute ist es für die junge Generation das Leitmedium geworden. Blogs kommen. Hört doch auf mit den Trauermärschen!

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Journalismus, Medien, Print:

Übernahme der Süddeutschen Zeitung

Am Freitag wurde bekannt, dass die Südwestdeutsche Medien Holding (SWMH) die renommierte liberale Tageszeitung übernommen hat. Der Verkauf soll Ende Februar 2008 mit 81,25 Prozent am Verlag besiegelt sein und so der SWMH die Marktführerschaft unter den überregionalen Zeitungen bringen. Wie schaut es um die Zukunft der Süddeutschen Zeitung aus? Wird die Übernahme etwas verändern? Kann die Berichterstattung der Süddeutschen durch eventuel mögliche personelle Konsequenzen beeinflusst werden?

Was den Lesern bleibt ist wohl eher die Hoffnung auf eine Besserung. In der Vergangenheit konnte die Redaktion der Süddeutschen sich einen Namen für eine gewisse Engstirnigkeit in Bezug auf Themen des Internets machen, was keinesfalls als eine liberale Einstellung zu werten ist. Zumindest fiel dies den Lesern und der Blogosphäre vermehrt auf. Vielmehr betont auch die vielbebloggte Kommentarproblematik (mit Lösungshilfe) den Irrweg einer Redaktion wie er hätte besesr gemacht werden können. Die neuen Besitzer des Verlages zumindest könnten das Ruder ein wenig herumreißen, jedoch vertreten Verlagsbesitzer und Redakteure selten die gleiche Meinung in Punkto Berichterstattung und das Beziehen einer aktuellen Position - wie gegenüber dem Internet, den Blogs und der damit verbundenen Rechtsprechung.

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Blogkultur, Medien, Print:

Die Qual der Leserblogs

Wie schön das Leben doch sein kann. Man sitzt an seinem Rechner, hat den Laptop auf dem Schoß, macht mit der Digitalkamera oder dem Handy Mobiltelefon einen schönen Schnappschuss - und man ist in der Zeitung! Entweder bei der 1414-Bild oder bei wie bereits erwähnten anderen Leserblog-Verlagen, heute ist es für jeden von uns möglich, den privaten Seelenstriptease nicht nur von sich selbst, sondern auch von anderen uns total fremden Personen in Text und Bild und Ton zu bannen. Doch hat diese Masche überhaupt in der Zukunft noch einen Sinn? Der Schein trügt nicht, wenn man festhalten muss, dass immer mehr Verlage versuchen, eine Community rund um die hauseigene Tageszeitung oder ein anderes Käseblatt zu binden:

Und deshalb laden sie ihre Leser zum Schreiben. Viele wollen das sogar erstmal ausprobieren. Das Blöde ist nur: Nur wenige wollen das, was andere Leser schreiben, wiederum lesen. [via Thomas Knüwer]

Danke für die entsprechenden Anmerkungen, Herr Knüwer. Es erscheint in diesem Moment genau richtig, soetwas zu behaupten. Wenn ich eine Zeitung lese, konsumiere ich das Produkt aufgrund der journalistischen Qualität, sofern diese überhaupt bei einigen Blättern vorhanden ist. Mich interessiert es herzlich wenig, dass eine Gruppe von teilweise anonymen Lesern des Blattes sich herrlich zu diesem gebunden fühlt. Bin ich ein Verlagsmanager XYZ, der seine ABC-Zeitung mit neuen Inhalten füllen möchte, und sich dabei an der neuen semi-digitalen Leser-Blatt-Bindung ergötzt? Falsch! Soetwas bin ich (momentan) natürlich nicht. Der Medieninhalt aus dem Hause eines Citizen-Media Journalisten kommt mir auch nur in dem Fall interessant vor, wenn ich die Gesamtheit der von demjenigen Autoren geschaffenen Werke betrachte, der Autor mir aufgrund seines Schreibstiles gefällt, oder aus sonstigen Gründen - aber nicht, weil der Autor die ABC-Zeitung jeden Tag lesen mag und andere Leser mit seinem persönlichen Gefilde aus halbdurchwachsenen, pseudo-journalistischem Gedöns vollschreibt…

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    Mein Name ist Mike Schnoor und ich präsentiere dem frivolen Internetuser ein erstklassig privat geführtes Medienblog. Die Themen siedeln sich zentral in der Medienwelt an: Web 2.0, Weblogs, Video on Demand, TV, Radio, Print, Medien, Marketing und Kommunikation.

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