Telagon Sichelputzer

Wie geht man mit kinderfeindlichen Leitlinien um?

Vor wenigen Tagen veröffentlichte das “Creation Center” der Deutschen Telekom insgesamt 101 Leitlinien für die digitale Welt. Laut eigener Aussage brachte das Team nach mehrmonatiger intensiver Recherchearbeit, zahlreichen Workshops mit Teilnehmern aus mehr als 12 Nationen erstmals eine eEtiquette mit 101 Dos and Don’ts für den digitalen Alltag hervor. Eine starke Leistung, die nicht nur kostenfrei im Netz, sondern auch als Buch vertrieben wird. Die 101 Leitlinien sind zuweilen amüsant, mal produktiv, leicht anregend und eigentlich keine große Neuigkeit. Man kann mit vielen dort vorgeschlagenene Ideen leben, aber selbst an diesem Vorgehen darf Kritik geübt werden. Vor allem Business-Menschen und der digitalen Bohéme sind diese Dos and Don’ts seit Jahren bekannt. Wie schaut es jedoch mit einer solchen Leitlinie aus?

Schalte Dein Handy bei Beerdigungen, Hochzeiten, Yogakursen und überall dort aus, wo es unangebracht wäre, ein schreiendes Kind mitzubringen.

Die in Fett hervorgehobenen Wörter muss man sich auf der Zunge zergehen lassen. Ich verstehe den Sinn, ein Mobiltelefon, Handy oder Smartphone zu gegebenen Anlässen mindestens stumm zu schalten oder zu deaktivieren. Aber an dieser Leitlinie 100 scheiden sich im Social Web mittlerweile die Geister. Einge Nutzer des Social Web, zu denen auch ich zähle, fragten persönlich bei @telekom_hilft über Twitter an und bat um Stellungnahme zu der kinderfeindlichen Tendenz dieser Leitlinie.

Noch am gestrigen Abend wurde mir seitens @telekom_hilft per Direct Message bei Twitter eine Stellungnahme angekündigt. Nach mehrfacher Nachfrage kann ich bis zum jetzigen Zeitpunkt jedoch keine Stellungnahme über Twitter oder in meiner privaten E-Mail-Post finden.

In der heutigen Gesellschaft darf ein Großkonzern wie die Deutsche Telekom niemals über unsere zukünftigen Generationen richten, geschweige denn Familien kritisieren. Für viele Familienmenschen gehört es zum Leben dazu, mit ihren Kindern an Ereignissen teilzunehmen und sich nicht auszuschließen. Wo kämen wir hin, wenn wir uns in unserer privaten Freizeit still verhalten müssen oder einem Event fernbleiben, nur damit andere Menschen vollkommen ungestört ihr Dasein fristen können? Eine solche Richtlinie schränkt Familien und ihre Kinder in ihrer Freiheit ein. Ein mögliches Szenario könnte beinhalten, dass solche Leitlinien als besonders wertvoll bezeichnet werden und in einem Umkehrschluss das Mitbringen von Kindern verboten wird. Vielleicht sogar im Namen des Schutzes der Kinder?

Kinder sind der wichtigste Teil unserer Gesellschaft. Ohne unsere Kinder gibt es keine Zukunft mehr. Diese Erkenntnis erlebt sogar manche Kirche. Selbst im Gottesdienst wird Familien ermöglicht, einen speziellen Familiengottesdienst regelmäßig abzuhalten, wo explizit die Kinder zur aktiven Teilnahme eingeladen sind. Und falls es in der Zeit den Kindern zuviel wird, dürfen die Kleinen auch in einem Ruheraum den Gottesdienst per Leinwand mit ihren Eltern mitverfolgen.

Wenn schon die in der Gesellschaft durchaus kritisierten Kirchen den Weg gehen, eine Familie in ihre Gemeinde stärker zu integrieren, sollte ein Unternehmen immer die Werte einer modernen Familie hochhalten. Persönlich habe eine hohe Erwartung an Unternehmen hinsichtlich den Themen Kinder, Familie, Gesellschaft und der dazugehörigen Work-Life-Balance. Sobald Leitlinien mit hochoffiziellem Charakter publiziert werden, dürfen sie nicht die Grundwerte der Gesellschaft angreifen. Egal welche Abteilung der Telekom dieses Thema aufgreift - ich hoffe inständig, dass die Antwort ehrlich und glaubwürdig ausfallen wird. Schließlich gehört dies auch zu der Kommunikation in Social Media. Ebenso wie das Glatteis, auf dem man sich zu jeder Sekunde in der Kommunikation bewegt.

Nachtrag:
Das positive an der offenen Kommunikation an Social Media möchte ich durchaus aufzeigen. Nur wenige Minuten nach Veröffentlichung dieses Artikels äußert sich die Pressestelle der Deutschen Telekom in den Kommentaren der Leitlinie 101 und auch bei Twitter. Die Hoffnung besteht darin, dass die Community diese Leitlinie eigenständig bereinigt. Mein Vorschlag: “Schalte Dein Handy bei Beerdigungen, Hochzeiten, Yogakursen und überall dort aus, wo es unangebracht wäre, durch laute Klingeltöne die Veranstaltung zu stören.” Vielen Dank.

Kategorien: Familienleben, Public Relations, Social Media
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Pessimismusdebatte vs. 1000 Zeichen Hoffnung

1000 Zeichen Hoffnung - das verlangt Olaf Kolbrück im Blog der Horizont in seiner jüngsten Blogparade. In Zeiten der Wirtschaftskrise, steigenden Arbeitslosenzahlen, neuen Entlassungen, Einstellungen von Medien sowohl im Netz (medienlese.com) als auch im klassischen Printgeschäft - irgendwie tut es gut zu wissen, dass man sich auch mit dem Positiven des Lebens beschäftigen kann. Beschäftigen wir uns also einmal damit. Für 1000 Zeichen:

Mein Leben verändert sich, es passieren so viele Dinge, dass es mich immer stärker fasziniert, einfach etwas anderes zu unternehmen. Diese Wochen konnte ich kaum Muße finden, in meinem Blog überhaupt etwas zu veröffentlichen. Doch all die Zeit, die ich ohne das Internet und die ganze Thematik rund um Social Media verbringen konnte, wußte ich zu schätzen. Familie, Leben, Natur - ein wenig Freiheit in der gesellschaftlichen Misere, in der sich Deutschland befindet. Ein wenig Natürlichkeit, etwas positivere Gedanken und die nötige Portion Spaß gehören einfach dazu. Seit 2003 blogge ich, während andere erst jetzt ihr Potential im Netz entdecken. Seit über einem Jahr bin ich stolzer Vater und glücklich verheiratet mit meiner lieben Ehefrau, während viele meiner Bekannten keinen blassen Schimmer von diesen Herausforderungen an das Leben haben. Ich genieße es. Ohne darin zu schwelgen und zu schwärmen. Kein Projekt, kein Kunde, kein Erfolg ist so unglaublich wertvoll wie das persönliche Glück.

Das waren sie, meine 1000 Zeichen Hoffnung in Zeiten der weltweiten Krise, in der sich eigentlich jeder von uns befindet. Man sollte nachdenken darüber, was einem wertvoll und wichtig ist. Vielleicht verbreiten meine Leser etwas davon in ihrem Blog, oder machen bei Olaf’s Blogparade mit. Was ist euer “Gute-Laune-Dopamin”?

Kategorien: Blogkultur, Familienleben
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Kinder an die Macht! Eltern macht Medien!

Sehen wir doch mal der Realität ins Auge. Wir bauschen unser Töchterchen nicht in Watte. Ich sehe es vielerorts, wo die Kinder verhätschelt und vertätschelt werden, nahezu keine Freiheiten haben und auch mal ein blauer Fleck oder eine Schramme gleich mit dem Weg in die Notfallklinik belohnt wird. Schon oft haben wir auf dem Kinderspielplatz die kleinen Heulsusen gesehen, die wegen ein bisschen Sand im Schuh zu ihren Eltern rannten. Andere Eltern sind sehr irritiert, wenn unsere Tochter den Sand vom Spielplatz in den Mund nimmt. Klar, das ist dreckig, aber es härtet ab. Wir leben ja nicht in einer “Sagrotan-Gesellschaft”. Wie informieren sich andere Eltern heutzutage über das, was Kinder so treiben? Na klar, sie wälzen ziemlich viele Bücher von Fachautoren oder informieren sich in Zeitschriften. Ein aktuelles Beispiel für Elternmagazine ist Nido.

Nido, das neue Magazin für junge Eltern mit kleinen Kindern. Nido ist ein General-Interest-Magazin, das moderne Eltern mit vielfältigen Themen zeitgemäß anspricht. Das Magazin nimmt die Leserinnen und Leser über die Vater-/Mutterrolle hinaus ernst und beleuchtet die Welt aus einer neuen Perspektive

Thematisch dreht sich bei Nido laut eigener Aussage alles um die Bedürfnisse der Eltern, was komischerweise das Themenspektrum von Pop bis Politik, von Mode, Reise, Inneneinrichtung bis hin zu Psychologie und Sex umfasst. Kurz präzisiert beinhaltet der neue Titel im Portfolio von Gruner+Jahr eine Ladung Artikel zu “Gesellschaft”, “Psychologie”, “Reise & Kochen”, “Wirtschaft & Geld” sowie “Mode & Produkte”.

Die Frage ist jedoch - brauchen wir das? Redaktionell aufbereitete Texte? Ist das noch in der heutigen Zeit von Social Media noch angebracht? Ich kenne viele junge Väter und Mütter, die großteils als “Urbane Eltern” durchgehen. Alles in allem vereint uns mittlerweile der Medienkonsum über das Internet. In der Zeit des großen Zeitschriften- und Zeitungssterbens durch die Selbstentwertung der Titel komme ich mir da ein wenig veralbert vor. Man denke nur an alterwürdige Printtitel wie die Rocky Mountain News, Tomorrow, oder die Amica - der Markt konsolidiert sich und man muss Abstriche in der Verlagslandschaft hinnehmen. Wie passt der neue Printtitel da nur ins Schema?

Kinder brauchen Freiheit. Die Eltern brauchen die Freiheit, und wir nutzen sie auch: Wir machen Medien!

Liebe Verleger, bitte geht doch den Weg des Blogs mit innovativen Konzepten. Printtiel ist schön und gut, aber das Blog bietet doch einfach mehr als nur Lesekonsum. Junge, urbane Eltern wie wir sind doch alles andere als daran interessiert, sich eine Zeitschrift in unserer schnellebigen Zeit zu ergattern. Information muss effizient und schnell herüber kommen. Klappt das auch mit euch? Dann, so sei mir gestattet ein wenig Eigeninitiative zu liefern, möchte ich auf das publizistische Angebot meiner Frau hinweisen: In recht regelmäßigen Abständen veröffentlicht sie unter joombee.com diverse Blogartikel zum Thema Kind und Eltern. Schaut rein, bleibt dem Internet treu! Die Social Media Revoluzzer kommen nämlich! Ich glaube, ich bin mit der Meinung auch nicht alleine… :)

Kategorien: Familienleben, Medien
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Umschwung 2009 - Blogkultur, Microblogging, Lifestreams

Während ich für mich persönlich in 2008 einen sehr dramatischen Kurswechsel feststellte, indem ich auf Telagon Sichelputzer immer weniger und viel unregelmäßiger schrieb, dafür aber viel intensiver mich bei Twitter in Szene setzen konnte, bedeutet das noch sehr junge Jahr 2009 für mich eine besondere Veränderung. Vor einigen Tagen fiel es mir sprichwörtlich wie die Schuppen von den Brauen: Ich werde etwas an meinem personlichen Blogstil verändern. Wie ich bereits in der Umfrage von turi2 in der vergangenen Woche schrieb, zählt für mich folgendes zu den Trends des Jahres 2009:

  • Twitter ist moderner Kulturexpressionismus im Drang der digitalen Selbstinszenierung. In Kombination mit Livestreams und inhaltlich tiefergehenden Artikeln als Weblogs wird Twitter das digitale Massenkommunikationsmedium für Individualisten.
  • Explizites Geotagging ist out. Mobile Endgeräte werden auf Wunsch die exakte Position direkt an Twitter oder andere Dienste übermitteln und das mühsame manuelle Tagging ersparen. Kritisch wird es für den einzelnen sehr transparenten Nutzer, sobald jedwede Informationen über Geotagging analysiert werden kann. Wer nicht auf einer Konferenz twittert, es jedoch behauptet, wird ganz klar seine Glaubwürdigkeit aufs Spiel setzen.
  • Neue Branchenblogs werden bei einzelnen Autoren keine Chance haben. Nur durch eine Redaktion aus Bloggern oder Journalisten kann den Lesern ein Angebot schmackhaft gemacht werden. Etablierte Blogs werden Bestand haben, jedoch in einem von Verlagen und neuen Bloggern umkämpften Markt ihre Position behaupten müssen.
  • Zweinull ist alltagstauglich. Das “nächste große Ding” wird die Kombination aus Online & Selbstreputations- und Peoplemanagement über jeden erdenklichen Kommunikationskanal werden.

Genau dies setze ich mir zum Ziel. In den kommenden Tagen versuche ich in meiner privaten Freizeit etwas stärker an einem persönlichen Lifestream-Angebot zu basteln. Ich werde dafür ein neues WordPress aufsetzen und mit jeglichen Informationen aus meinen Aktivitäten bei Twitter, Facebook, Flickr, sevenload, Last.fm oder Dopplr füllen. Gleichzeitig fließen alle Blogeinträge in Kurzform als verlinkte Überschriften in diesen Lifestream mit ein. Als oberstes Ziel ist es auch, mich von meiner sehr statisch aufgestellten Online-Identität unter www.mikeschnoor.de zu verabschieden. Unter uns - die Seite ist nach einigen Jahren wirklich nur hässlich.

Wer braucht schon statische Seiten? Wenn wir uns als Teil der Digitalen Bohéme in einem soziokulturellen Internet aufhalten, muss für uns alle mehr drin sein, als nur ein paar rudimentäre Infos über ein Individuum. Ich bin es satt, diese langweiligen Profilseiten von meiner Person vor mir zu sehen. Vielleicht geht es anderen auch so, wenn sie ihre eigenen persönlichen “Webspaces” so betrachten.

Ganz eindeutig möchte ich außerdem das Bloggen von mir immer weiter professionalisieren. Der gute alte “Telagon Sichelputzer” wird ebenfalls verändert. Unter der bisherigen “sichelputzer.de” werde ich wie bisher weiter veröffentlichen. Doch unter telagon.com kommt etwas neues, was sich rund um meinen beruflichen Alltag - die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit / Public Relations / Social Media Relations - drehen wird. Ich wähle “Telagon” als eigenständiges Konstrukt, um gerade hier den Bruch zwischen privaten Interessen und meiner professionellen Einschätzung zu bieten. Ja, ich werde viele Leser verlieren. Aber genauso werde ich zahlreiche neue Leser für mich gewinnen können. Daher frage ich auch offen und ehrlich nach eurer Meinung.

Wie beurteilen meine Leser diesen Umschwung in 2009? Ein wenig mehr Blogkultur von mir als Autor, was dem geneigten Leser sicherlich zu Gute kommen wird, etwas intensiviertes Microblogging und der Aufbau einer richtigen, zeitgemäßen Online-Identität als Lifestream kommen auf euch zu. Große Worte, viele Versprechungen - doch ich werde es halten, sofern es mir persönlich die verbleibende Zeit zwischen Beruf, Familie und Individualismus erlaubt. Gebt mir nur ein wenig Zeit! Ich blogge schließlich auch wieder regelmäßig - und hoffe, dass ihr daran Gefallen findet! :)

Kategorien: Blogkultur, Familienleben, Microblogging, Public Relations, Social Media
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Ist Bloggen das Schlimmste im Urlaub?

Im Urlaub entwickelt sich in der Zeit einer gewissen Netzabstinenz das Gefühl der Informationssucht. Ist es die Ruhe vor dem Sturm? Höchstwahrscheinlich, denn es fühlt sich so an, als ob sich etwas zusammenbraut. Gewaltig, aufbrausend im Inneren. Aber sensationsgeile Zeiten als Blogger unterdrückt man durch einen klassischen Kaffeeklatsch, den Drang zum Spaziergang und zum Wandern, die gefühlte Momentaufnahme der Selbstinszenierung mit der Fotokamera. Bloggen lässt mich erneut kalt. Nur für einige E-Mails ist der Laptop an, aber die Blogosphäre meide ich bewusst. Vielleicht weil es mich nicht reizt, den persönlichen Selbstfindungstriebs von Unternehmen, Kommunikatoren, Multiplikatoren, Journalisten und jeden blogbegeisterten Internetnutzer in meiner erklärten Freizeitslaune zu betrachten?

Warum haben wir eigentlich so viel Spaß an Weblogs? Während des Urlaubs fern der Heimat stelle ich fest, dass das “täglich Blog” aufgrund der fehlenden Gewohnheitsumgebung des Arbeitsplatzes oder des Arbeitszimmers keinerlei Reizwirkung auf mich ausübt. Im Moment freue ich mich eher an der ausufernd intensiven Zeit mit meiner kleinen Familie! Aber in wenigen Tagen kehrt man zurück in die heimischen Gefilde und wird sich dem Internet wieder vermehrt widmen - scheinbar ist dieser Texthaufen ein Urlaubspessimismus als Ergebnis der persönlichen Blogkultur! :)

Kategorien: Blogkultur, Familienleben
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Der schleichende Tod des Ü-Eis

Gefährlich. Vorsicht. Nicht für Kinder gedacht. Nur für Erwachsene. Spielzeug brauchen Erwachsene nicht. Nur für Kinder konzipiert. Was machen wir jetzt? Tradition hin oder her, das Überaschungs-Ei (im Fachjargon “Ü-Ei” benannt) stirbt einen schleichenden Tod. Schuld daran sind die Politiker. Es ist für Kinder zu gefährlich, ein Ü-Ei zu essen und dann (oh Wunder) auf die härteren Innereien zu kauen, diese womöglich zu öffnen und das innerhalb der Schutzpackung versteckte Spielzeug zu essen.

Die Kinderkommission des Bundestags ist entweder zu erwachsen geworden oder Mama und Papa haben ihnen damals die Schokolade verboten. Restriktiver Zugang zu Naschwaren fördert eventuell das gesunde Körperbewusstsein, aber in diesem Fall verhilft es zu einem Hirnkollaps. Aus eigener Erfahrung kann ich immer wieder nur betonen: Ich habe es geschafft, fast 30 Jahre ohne Gefährdung meines Wohlbefindens die Ü-Eier zu konsumieren.

Meine Tochter erlernt indes auch den Unterschied zwischen Essen und Spielzeug. Spielzeug schmeckt sowieso nur bedingt gut, und Naschkram ist nicht notwendig, wenn es leckere frisch zubereitete Obstkost gibt. Die weiteren Forderungen dieser abstrusen Kinderkommission lesen sich wie aus dem Bilderbuch: Leichteres Papier für Schulbücher, Taschenbücher statt gebundene Schulbücher, Arbeitsmaterial in der Schule bunkern? Wo kommen wir denn dort hin. Ich selbst durfte in meiner Schulzeit die dicksten “Ranzen” schleppen, nur weil acht unterschiedliche Stunden anfielen und jeder Lehrkörper seinen persönlichen Ego-Wahn praktizieren musste. Das Leben ist hart und schließlich kein Ponyhof. Einzig und allein die Fahrradhelmpflicht für Kinder und Jugendliche kann ich befürworten. Aber stehe ich alleine mit dieser Ansicht? Ist das Ü-Ei durch das demokratisierte Grundverständnis der politischen Bevölkerungsschichten wirklich zu einem schleichenden Tod verdammt? Ich bin für Ferrero - auch wenn sie damals das Rebranding der Kinderschokolade marketingtechnisch vergeigt hatten!

Kategorien: Familienleben, Marketing, Politik
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Fruchtalarm - Jetzt mit neuer Werbung

Kennt ihr noch den nervigen kleinen Fruchtzwerg Fruchtalarm? Niemand geringeres als Mia Sophie war der kleine Star der Joghurtwerbung von Froop. Damals Seit kurzem gibt es eine Neuauflage der Werbung - doch anstatt auf das quietschfidele junge Kind zu setzen, was sicherlich zu viele Fruchtjoghurts mit Spätfolgen eines Fruchtalarms konsumiert hat, wird es nur kurz am Anfang eingeblendet und mit einer alternativen Stimme synchronisiert. Meist sieht man nur den Hinterkopf oder Kinderhände, wie sie verzweifelt am Joghurtbecher rumgrabbeln um an die leckeren Innereien zu gelangen.

Zu schade, dass Mia Sophie nicht mehr von der Partie ist. Entweder ist die junge Dame mit mittlerweile zehn Jahren ein wenig erwachsen geworden und ist sich ihres etwas genervten Joghurtkonsumpublikums bewusst, oder die Firma Müller hat aus dem nervigen Fruchtalarm gelernt und mit einer neuen Markenausrichtung darauf verzichtet. Auch gut - vielen Dank! Immerhin sind die Werbemaßnahmen im old-school TV während des Vorabendprogramms dadurch etwas erträglicher geworden. Ich hoffe, dass wir aus unserer Tochter keinen so kommerzialisierten Kinderwerbestar machen werden. Dann doch lieber die Politik oder das Unternehmertum. :)

Kategorien: Familienleben, Marketing, Medien
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Zeitmangel - Blogmangel

Irgendwann arbeitet man ein seinen eigenen kleinen Projekten, doch die Zeit fehlt und man fühlt sich wie ein durchlöcherter Käse. Die letzten Tage wurden von beruflich getriebenem, arbeitsintensivem Aktionismus sowie durch die Erkältung der Tochter verbraucht. Das Zeitmanagement ist sehr stark auf alles andere als das Bloggen fokussiert. Außerdem gibt es die Fußball Europameisterschaft 2008, in der Deutschland gemeinsam mit Spanien im Finale ist. Das Wochenende wird sehr spannend und aufregend - und hoffentlich kann ich dann kurz vor dem Spiel einen neuen Telagon Sichelputzer präsentieren. Aufgepasst, Weltöffentlichkeit - da kommt was!

Kategorien: Blogkultur, Familienleben
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Euro 2008 - Merle kennt sie alle!

Wie süß! Merle kennt sie alle. Sogar Torwarttrainer Andreas Köpke, Manager Oliver Bierhoff und Nationaltrainer Jogi Löw. In einem Video, aufgenommen von ihrem Großvater, zählt die Zweieinhalbjährige die komplette Nationalmannschaft auf.


Link: sevenload.com

Als Familienvater habe ich in dem Fall einen gehörigen Respekt, aber unsere Kleine ist ja heute erst sechs Monate alt. Das erste halbe Jahr ist rum, und ich danke meiner Tochter und meiner Frau für die vielen aufregenden Stunden! :)

Kategorien: Familienleben
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Schluss und Ausgebloggt?

Da muss etwas neues her. Seit knapp 4,5 Jahren existiert dieses Blog und bot immer wieder Anlass zur Freude, zur Kritik, zur Schmach, zum Kommentieren und weiß der Geier noch alles. Auf 2337 Blogeinträge folgten 6621 Kommentare, ich vergab insgesamt 3335 verschiedene Tags. In den letzten Wochen stellte ich wieder einmal fest, dass mir vor allem eines beim Telagon Sichelputzer gegen den Strich geht: Es ist und bleibt das Layout. Ich mag es nicht mehr.

Es ist Schluss - Ende - aus und vorbei? Nein, ich muss einfach dieses Layout auf Vordermann bringen, damit es mir in meinem eigenen Blog auch Spaß bringt zu bloggen. Lange habe ich über den “Magazin-Style” nachgedacht, lange habe ich feststellen dürfen, dass mir privat einfach die Zeit dazu fehlt. Es ist nicht die Zeit zum Bloggen, sondern die Tatsache, dass ich beim Layouten mehrere Entwürfe über die Kante kippe und einfach von vorne anfange.

Kurzum: Ich will ein neues Magazin-Layout für das Blog aufsetzen, dazu muss ich es designen und (oh Freude) noch als WordPress Theme zusammenstellen. Mit Kind und Kegel fühlt man sich dabei doch überfordert, da man nach getaner Arbeit im Büro sich auf die Familie freut - genauso am Wochenende die Stunden mit ihnen verbringen will. Wann soll ich bitte schön mal ein Blog mit solch einer Komplexität updaten? Naja, das wird schon. Ich pack das. Vielleicht versprühe ich damit auch wieder ein wenig gewonnene Energie und Blogkultur. Ich hoffe, die Leser hier halten noch ein wenig durch - und wer das neueste von mir erleben möchte, kann sich gerne bei Twitter einklinken. Aber Achtung: Meine Frau hat auch den Zugang zu meinem Twitteraccount, da ich zu faul bin, den auf dem iPod Touch zu deaktivieren. :)

Kategorien: Blogkultur, Familienleben, Microblogging
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