Ist Bloggen das Schlimmste im Urlaub?
Im Urlaub entwickelt sich in der Zeit einer gewissen Netzabstinenz das Gefühl der Informationssucht. Ist es die Ruhe vor dem Sturm? Höchstwahrscheinlich, denn es fühlt sich so an, als ob sich etwas zusammenbraut. Gewaltig, aufbrausend im Inneren. Aber sensationsgeile Zeiten als Blogger unterdrückt man durch einen klassischen Kaffeeklatsch, den Drang zum Spaziergang und zum Wandern, die gefühlte Momentaufnahme der Selbstinszenierung mit der Fotokamera. Bloggen lässt mich erneut kalt. Nur für einige E-Mails ist der Laptop an, aber die Blogosphäre meide ich bewusst. Vielleicht weil es mich nicht reizt, den persönlichen Selbstfindungstriebs von Unternehmen, Kommunikatoren, Multiplikatoren, Journalisten und jeden blogbegeisterten Internetnutzer in meiner erklärten Freizeitslaune zu betrachten?
Warum haben wir eigentlich so viel Spaß an Weblogs? Während des Urlaubs fern der Heimat stelle ich fest, dass das “täglich Blog” aufgrund der fehlenden Gewohnheitsumgebung des Arbeitsplatzes oder des Arbeitszimmers keinerlei Reizwirkung auf mich ausübt. Im Moment freue ich mich eher an der ausufernd intensiven Zeit mit meiner kleinen Familie! Aber in wenigen Tagen kehrt man zurück in die heimischen Gefilde und wird sich dem Internet wieder vermehrt widmen - scheinbar ist dieser Texthaufen ein Urlaubspessimismus als Ergebnis der persönlichen Blogkultur! :)
Nach einer gewissen Zeit der Abstinenz stellt sich mit Sicherheit wieder die genetisch prädisponierte Affinität zum Internet ein. :-)
Bloggen im Urlaub ist gar ich gut.
Das Verarbeiten des Erlebten sollte erst nach dem Urlaub geloggt werden, wie ich finde.
Also ich kenne diesen Umstand von dieversen Computerspielen, welche vor einem zb. Urlaub intensiv gespielt wurden und nach dem Urlaub überhaupt nicht mehr interessant waren. Kann mir vorstellen, dass dies beim “bloggen” ebenfalls bei manchen Leute zutrifft.
Also bei mir war’s eigentlich so, daß nach ein paar Tagen der Drang zu einem Internetcafe zu gehen spürbar nachgelassen hat…
Urlaub = Abschalten und wie kann ich das besser, als ohne Rechner? Dank der RSS-Feeds hat man bereits nach 2 Tagen des Nichtlesens >1.000 wartende Postings zu bearbeiten. Stress pur. Im Urlaub, fernab von RSS & Co., wird das Hirn frei für andere Gedanken. Aber zurückgekehrt in die Alltagsumgebung verlangt eben jenes Gehirn nach maßlosem Input. Und schwupps sitzt man wieder vorm Rechner und ackert sich täglich durch die Postings. Ist RSS das neue Opium?