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Telagon Sichelputzer
Blogkultur, Web:

WordPress 2.8.4 schließt Sicherheitslücke

Erst gestern hatte ich die Blogsoftware auf den neuesten Stand gebracht, doch schon zur gleichen Zeit gab es einen schwerwiegenden Fehler bei WordPress. Durch einen Exploit konnten die Passwörter auch von Admin-Accounts zurückgesetzt werden und man war kurzerhand ausgesperrt. Kurz nach dem Bekanntwerden dieser ärgerlichen Sicherheitslücke schießt das Entwicklerteam das neue WordPress 2.8.4 nach, wodurch dieser Fehler behoben sein soll.

Ich hatte bereits eine Woche auf das Installieren der neuen Version gewartet, und ausgerechnet an dem Tag, als ich die Installation durchführte, musste natürlich dieser Bug auftauchen. Des Bloggers Herz muss sich also immer wieder mit Software auseinander setzen, die zwar kollaborativ von einer weltweiten Entwicklergemeinschaft erarbeitet wird, doch durch die menschlichen Fehler immer wieder Angriffsflächen bietet. Für jeden, der etwas mehr Wert auf Sicherheit legt, empfehle ich auch die etwas älteren, aber dennoch wirksamen Tipps von Sergej.

Blogkultur, Spam:

Michael Jackson und die Spamfraktion

Vor einigen Tagen bewegte der Tod von Michael Jackson nahezu die ganze Welt. Auch ich schrieb hierzu einen beruflich geprägten Blogeintrag. Was mir jetzt nach einigen Tagen stark auffällt, findet sich vor allem in den eingehenden Kommentaren zu diesem Blogeintrag wieder. Gerade hier versuchen irgendwelche Spammer auf “Michael Jackson” abzufahren und massiv Punkte einzuheimsen.

Und diese sind nicht die typischen Bots, von denen massive Werbung für Stimulanzverlängerungsmittel wie Viagra und Cialis betrieben wird. Nein, es sind zum Teil deutschsprachige, manuelle Kommentare, die aus dem Nichts erscheinende Michael-Jackson-Gedenk-Seiten durchprügeln wollen. Wie armseelig und widerlich doch diese Kommentarspammer sind, sich auf dem Tod eines solchen Popstars mit ihrem Werbedreck auszulassen. Was mich nun wundert ist, ob auch andere Blogger ein erhöhtes Aufkommen an “Jacko-Spam” feststellen?

Blogkultur, Microblogging, Social Media:

Aktuelle Therapie: Blog-Off

Hört sich schon komisch an, wenn einem das Wort “Therapie” über die Lippen -geschweige denn die Finger- geht. Seit knapp einem Monat habe ich mir eine ordentliche “Blog-Abstinenz” verordnet. Keine Blogs lesen. Kein Blog schreiben. Kein Bock auf Blog. Dafür steht Twitter im Vordergrund. Wenn ich schon daran denke, einen langen Artikel zu schreiben, obwohl ich in wenigen Zeichen, mitunter nur 140 Stück, eine Aussage treffen kann. Dann weiß ich genau: Blogs sind für mich im Moment ad acta gelegt.

Doch mit meinem “Blog-Off” Motto, was sich so kernig in der Überschrift liest, möchte ich etwas bewirken. Ich stehe mit Herzensblut hinter dem Gedanken, dass Twitter die neue Form der Kommunikation ist. Über 5.000 Tweets habe ich bestimmt manuell verfasst, insgesamt komme ich derzeit auf 5.462 Tweets beim @sichelputzer mit Linkfischer-Tipps als ReRSS dieses Blogs. Wichtig wird das Microblogging, das übliche detailierte und leicht verliebte “normale Bloggen” verliert leicht von seinem Reiz.

Zumindest nach mittlerweile fünf, nahezu fast sechs Jahren als Blogger aus Deutschland ist mir klar, dass das Blog nicht alles ist. Es gibt mehr. In Höchstzeiten kam ich auf 90 Postings pro Monat, danach ebbte es auf einen Blogeintrag pro Tag, danach ein Blogeintrag für alle zwei Tage und weniger ab. Dagegen steht eines: Microblogging erfüllt mich. Indem ich meine Gedanken direkt rausjage, zumindest das eine oder andere @Reply erhalte oder mit einem Retweet beglückt werde, weiß ich, dass bekannte und sogar wildfremde Menschen mich wahrnehmen. Das ist eine einzigartige Situation, die uns durch Social Media als Technologie und Kommunikationsmedium ermöglicht wird.

Doch was für mich die Therapie “Blog-Off” bedeutet ist eigentlich nur eines: Ich möchte das Bloggen verändern. Bestimmt geht es anderen Autoren genauso. Immer die gleiche Leier. Ich suche etwas neues. Eine neue Herausforderung des persönlichen und professionellen Schreibens. socialbuzz.de wird kommen. In wenigen Tagen - hoffe ich zumindest. Mehr dazu möchte ich jetzt nicht verraten. Und wer dem Telagon Sichelputzer treu ist, wird hier wieder etwas mehr inhaltliches aus meiner Feder lesen können. Ich freue mich darauf - und hoffe, dass ihr, liebe Leser und Leserinnen, euch ebenfalls darauf freuen werdet. :)

Blogkultur:

Goodbye Rivva

Ich werde Dich vermissen, Rivva. Du hast mir die besten Geschichten aus der Blogosphäre gezeigt. Du hast die relevanten Diskussionen verdeutlicht. Du hast mich von vielen Themen im Blog abgehalten, weil zahlreiche andere Leute darüber schon geschrieben haben. Du hast mich inspiriert. Du zeigtest mir viele neue Tweets und Twitteruser, unzählige neue Blogs und Autoren. Bald wird alles vorbei sein.

Es ist Zeit, auf Wiedersehen zu sagen. Vielen Dank, Frank!

Blogkultur:

Blogs - Das Guckloch auf dunkle Machenschaften

Weblogs sind seit gut fünf Jahren das Traumthema der Prosumenten. Wir lieben es zu publizieren, in voller Länge unseren Senf in die Welt zu streuen, über ein Thema oder gar manche Persönlichkeit abzulästern und hoffentlich ungeschoren davon zu kommen. Sehen wir von den Abmahnungen ab, mit denen sich manche Blogger konfrontiert sehen, ist die Blogosphäre in Deutschland ziemlich gut aufgestellt in Sachen “Schwatzverhalten“. Klatsch und Tratsch treffen auf sich selbst, Expertise und Fachwissen buhlen um die Gunst der wenigen tausend interessierten Leser. Doch lassen wir zweiteres lieber außen vor und fühlen uns wie eine Klatschbase. Was macht man dann? Na klar, man ist auf der Suche nach einem Thema. Me2, ich auch. Alle Welt liest mit!

Woher stammen die Themen, die Blogger des öfteren aufgreifen? Nahezu regelmäßig stammt das Besprochene aus den Themengebieten Medien, Kommunikation und Marketing, Internet und Technologie, Start-ups und Web 2.0, mittlerweile auch Social Media, Wirtschaft, Leben und Netzkultur, Recht, Wissen und natürlich auch Politik. Eigentlich braucht man ja nur bei Rivva vorbeischauen und man erkennt sofort, was Deutschlands Blogger beschäftigt. Heute dreht sich alles um Anwaltsgebahren rund um eine Atomgegner-Aktion, eine wundervolle Mitarbeiterkontrolle bei Lidl, die vielleicht der Gema den Tod bringende Kultur-Flatrate, die Poken-Dinger zum drahtlosen Kontakt-Striptease, eine Bloggeranalyse (manche Blogger tragen wirklich Unterhosen), die “shit happens” (so liest sich das nämlich auf den Bannern) Blogger-Konferenz namens re:publica und natürlich der bevorstehende Relaunch vom BILDBlog.

Hurra - Deutschland’s Blogger gehen auf wie Hefeklöße in der Virtualität des Lebens. Wer die Themen liefert ist ganz klar definiert: Wiederum Medien und natürlich andere Blogs, schließlich berichten wir Blogger über uns selbst am liebsten, wir kleinen vernarrten Blogger. Selbstverliebtheit ist unser aller Trumpf. Doch vorrangig kommen die Themen aus der Medienlandschaft oder zumindest etwas, worüber man ablästern kann. Da sind wir wieder groß, als gewollte fünfte Macht im Staate allen vorzugeben, was wirklich Sache ist. Alles in allem sind Blogs doch nur dunkle Machenschaften. Ein Guckloch in das Leben eines anderen Menschen. Die freie Wahloption der blasphemischen Kritik.

Mittlerweile nutze ich Blogs nur noch, um längere Artikel zu schreiben, wenn mir danach Lust ist. Einen Zwang, wie manche Zeitgenossen denken möchten, sehe ich im Bloggen kaum noch. Früher war ich Feuer und Flamme, ein kleines Thema groß rauszubringen oder mit den Medien um die Wette zu buhlen. Doch was bringt es? Nichts - nur ein paar neue Seiten für die Indizierung in Google sowie eine extra Werbefläche durch die einzelne Artikelansicht. Gewürzt mit etwas egomanischer Natur kommt am Ende das heraus, was man hier liest. Amüsante Anekdoten des Lebens. Mehr auch nicht. Klatsch und Tratsch ist schließlich des Bloggers liebstes Ziehkind. Und das haben wir doch alle gern, nicht wahr? Ach, damit wir uns klar verstehen: Wer ganz oben etwas von “Schwanzverhalten” las, sollte sich lieber an die eigene Nase fassen. Pfui! :)

Blogkultur:

Verzieht euch, ihr kleinen SEO-Blogspammer!

Mittlerweile erreicht man den Punkt, an dem man des Bloggens wirklich überdrüssig wird. Es treiben sich Gestalten im Netz herum, denen man niemals die Tür öffnen würde. Genauso ist es beim Bloggen. Hier ist mein Haus und mein Heim. Niemand darf ungefragt rein. Außer über Kommentare. Und die müssen authentisch sein. Daher mein Aufruf an die dunklen Gestalten des Web: Verzieht euch, ihr kleinen SEO-Blogspammer! Denn nach mehreren Jahren habt ihr jungfräulichen Mini-Agenturen und Einzelunternehmer es immer noch nicht verstanden, dass Blogger keine Linkschleudern für euren SEO-Müll sind. Blogger schreiben worüber sie gerne schreiben wollen, und wenn sie einen Dienst in einer Liste nicht aufnehmen wollen, bleibt es ihnen überlassen. Freundlich darauf hinweisen ist eine Sache, das legitimiert auch den einzelnen Kommentar. Aber über Tage und Wochen lang mittels erneuten Kommentaren es trotzdem zu versuchen, irgendwie den ollen Link in meinem Blog zu publizieren, ist einfach ein “Pfuibah”.

wir machen Promotion für die Seo**** GmbH und da wir festgestellt haben, dass Sie sich an der aktuellen (und völlig unwahren) Diskussion über das Unternehmen nicht beteiligt haben, erlauben wir uns Sie zu fragen, ob Sie auf Ihrem Blog eventuell den folgenden Text (ungekürzt oder gekürzt, wie Sie wollen) abbilden könnten. Wir wären Ihnen hierfür sehr dankbar. Wenn Sie auf Seo**** linken wollen, bitte www.seo***.de

Wunderbar ist das Satzkonstrukt “da wir festgestellt haben, dass Sie sich an der [...] Diskussion nicht beteiligt haben”. Nun frage ich mich ernsthaft, ob man von mir erwartet, dass ich zu jedem Mist, der im Internet diskutiert wird, meinen eigenen Senf ablasse? Guten Morgen! Schon einmal nachgedacht?

Erstens entscheide ich selbst, welche Inhalte ich in meinem Blog publiziere. Da hilft es auch nicht, dass ihr mit eurer bemittleidenswerten Blogspammerei über die Kommentare als Spam erkannt werdet. Es wird euch auch nicht weiterbringen, mir solche werblichen Mails zu schicken. Zweitens ist und bleibt das Blog keine Werbeschleuder im Content-Bereich. Da ihr das Blog wohl per RSS abonniert habt, wisst ihr genau, dass es sich hier um euch handelt, ohne dass ich euren ganzen Firmennamen nennen muss. Den letzten Respekt habt ihr noch. Drittens möchte ich mich bei euch bedanken. Ja, vielen Dank für diese Anregung zu einem Blogeintrag. Hat mich sehr gefreut - und jetzt bitte - verzieht euch. SEO-Spam tut hier nicht Not. Eure Domains sind jetzt wirklich bei mir im Geist geblacklistet. :)

Blogkultur:

Drei Tipps für zeitliche Blogpostings mit maximalem Erfolg

Zwar konnte ich in den vergangenen Tagen aufgrund vieler offlinebedingten Aktivitäten und Projekte mich nur stiefmütterlich um mein Blog kümmern, möchte dafür heute aber einen kleinen Erfahrungsaustausch machen. Ich habe anhand meiner eigenen Blogeinträge gemessen, dass es wirklich ideale Zeiten für einen neuen Blogeintrag gibt. Natürlich hängt alles von der Zeitzone eurer Leser ab, ich beziehe mich primär auf Deutschland. Generell sehe ich zwei Kernzeiten für gute Blogeinträge. Ein Negativbeispiel darf natürlich nicht fehlen.

  1. Toptime: 8-11 Uhr
    Der frühe Vogel fängt den Wurm. Normalerweise lesen die Menschen die Blogs als aller erstes zu Hause oder im Büro. Wer in der Zeit einen neuen Artikel raushaut, kann gut Punkte machen. Andere Blogger nehmen einen solchen Artikel gerne auf. Ebenfalls lesen Journalisten das Blog. Manchmal generiert sich auch ein Onlinebericht bei einem guten Fachmedium daraus.
  2. Pausenzeit: 14-16 Uhr
    Entweder nach der Mittagszeit oder kurz vor der Kaffeezeit bequemen sich viele Leser zum Lesen. Diese Zeit kann man auch ausnutzen und ein aktuelles Tagesgeschehen aufgreifen und kommentieren. Vor allem wirkt ein Artikel in dieser Zeit, weil einige Bürohengste genau dieses Zeitfenster nutzen, um nach dem morgendlichen Blog-Genuss auf neue Perlen zu stoßen.
  3. NO-GO Zeiten
    Generell bezeichne ich hier die Zeit ab 22 Uhr als problematisch, außer es liegt ein hoch aktuelles Thema an. Als Persönlichkeiten haben alle Blogger jedoch immer noch ein Privat- bzw. Familienleben. Es könnte zu illustren Fragen führen, warum um 4 Uhr morgens gebloggt wird. Daher würde ich nach Mitternacht nur sehr ungerne einen Blogeintrag veröffentlichen. Falls jemand um die Zeit aktiv schreiben möchte, kann man ja auch den Blogeintrag am nächsten Tag veröffentlichen. :)

Für die restlichen Zeiten gilt: Dazwischen ist es natürlich nie verkehrt, etwas zu schreiben. Es hängt auch immer von den Lesegewohnheiten eurer Leser ab, wie stark sich das zeitliche Bloggen auf sie zum Positiven hin auswirkt. Dazu noch eine Empfehlung zur Einteilung nach Wochentagen. Denkt vielleicht wie ein Verleger. Wann erscheinen die meistgelesenen Zeitungen und Zeitschriften? Je nach Medium hat man sich auf seit Jahren etablierte Tage eingefahren. Die W&V und die Horizont erhalte ich als Fach- und Branchenmedien am Donnerstag, alle zwei Wochen erscheint kress zum Freitag, die Internet World Business wiederum am Montag. Gebt euren Blog-Lesern ein Gefühl für Regelmäßigkeit und Kontinuität - etwas, das ich leider im Moment hier im Telagon Sichelputzer nicht direkt verfolge - doch es hilft unglaublich.

Hier ein Beispiel für eine mögliche Zeitplanung:

  • Inhaltlich gute Artikel für Montag bis Mittwoch einplanen.
  • Für Mittwoch, Donnerstag und Freitag lohnen sich Folgestories oder mitunter exklusive Kracherthemen.
  • Amüsante Randdetails, Features oder Themen zu externen Aktionen laufen gut am Wochenende.
  • Weniger interessante Artikel sind eher etwas für die Zeit zwischendurch, falls Themenlosigkeit dominiert.

Nicht zu verachten sind automatische, zeitgesteuerte Postings, die man mittlerweile über nahezu jede gängige Blogsoftware einsetzen kann. Wer fünf gute Themen in zwei Stunden ins Blog jagt, kann das lieber auf mehrere Tage auslagern.

Außerdem sollte jeder “Fachblogger” sich zwischen Harmonie oder Disharmonie mit anderen Medien entscheiden: Themenspezifische Artikel können an die regelmäßige Erscheinungsweise von größeren Printtiteln angepasst werden. Ich orientiere mich stark an den Branchenmagazinen (s.o.), aber man kann sich gut an techniklastigen Monatstiteln orientieren, an Unternehmertum-/Wirtschaftsblättern, oder an so ungefähr allem, was man unter “Lifestyle”, “Mode” oder “Essen/Trinken” verstehen kann. Film- und Kinohighlights wären klassisch für die Mitte der Woche zu platzieren, wenn die Leser nach Entscheidungsgrundlagen für Donnerstag als typischen Kino-Tag suchen.

Was hier natürlich weniger berücksichtigt ist, ist ganz klar das Microblogging mit Twitter und Konsorten. Das ist zu fast jeder Tageszeit möglich, manchmal jedoch verwundert es mich schon, wie viel Zeit so manche gestandene Menschen haben, um als Dauer-Tweeter sich einen Namen zu machen. Vielleicht haben ja andere Blogger ähnliche Erfahrungen gemacht. Wie steht ihr zu dem Thema und was sind eure Erfahrungen mit Blogposts? Oder spreche ich hier doch zu stark aus der Sichtweise eines Medienmenschen und PRlers? Ich freue mich auf eure Kommentare! :)

Blogkultur, Microblogging:

Microblogging: Löst Twitter die Weblogs ab?

Microblogging ist Trend des Jahres - zumindest in unseren Kreisen der Kommunikatoren, Evangelisten, Social Medianer und Webzwonuller steht fest, dass Twitter der Renner ist. Mittlerweile erreicht Twitter das Massenpublikum, immer wieder hauen neue User in die Tasten und jagen 140 Zeichen rund um den Globus. Das Suchtpotential ist enorm, man zwingt sich zu ungezwungener Kommunikation zwischen Banalitäten des Alltags und dem professionellen Charme von Fachwissen und Expertise.

Manche User haben neben einem privaten Account oder dem zentralen Firmenkonto einen extra Account für besondere Informationen eingerichtet, damit sie ihre bisherigen Follower nicht unnötig bespammen befruchten. Ich überlege seit einiger Zeit, mir nebst einem Lifestream auch ein Zweitkonto zum Microblogging anzulegen, um andere Sichtweisen als meine ganz privaten Formulierungen ins Netz zu jagen.

Die Essenz der Kommunikation auf möglichst relevante Art kommt Twitter sehr zu gute. Microblogging trumpft auf und viele einstige Early Adopter sind sich einig, dass diese Verbreitung von Informationen einfach effektiver ist, als lange Textpassagen zu einem Thema zu verfassen. Twitter bringt es auf den Punkt. Hier Im Blog schwafelt man ja durchaus vor sich hin, bevor man sein Ziel erreicht.

Weblogs können hier jedoch nicht ganz mithalten. Sie wurden einst als Klowände beschimpft, weil sie kritische Stimmen im Netzwirrwarr darstellten. Doch über die Zeit haben sie sich als feste Größe in der Informationsgesellschaft behaupten können. Nur als Massenphänomen konnten sie sich hier in Deutschland nicht durchsetzen, während sie in den USA den traditionellen Medien den Rang ablaufen. Dennoch haben Blogs den unglaublichen Vorteil, dass hier detailiert die Meinung erklärt wird und Berichterstattung ausführlich vorgenommen werden kann. Dies ist ein wesentlicher Nachteil vom Microblogging, doch hier wiederum reicht nur ein Link zu dem längeren Blogeintrag - und die Informationsschleife ist perfekt. Alles findet seinen Platz.

Die Aufnahme und Interaktion mit Informationen ist bei Twitter aber wesentlich schnellebiger, sobald man klassische Kommentare zu Blogartikeln betrachtet. Reaktionen im Twitterstream erfolgen meist in Echtzeit, oder man reagiert wenige Sekunden später auf Anfragen, die man seinen Followern stellt. Wiederum spielt sich bei diesem Beispiel die primäre Kommunikation im Blogeintrag ab, während Twitter als Lockmittel eingesetzt wurde.

Löst also Twitter das Bloggen ab? Eine wilde Frage, die im Grunde genommen nur damit beantwortet werden kann, dass Twitter das Bloggen ergänzt, und dass das Bloggen wiederum Twitter ergänzt. Beide Formen der Kommunikation laufen harmonisch ab. Natürlich stellt man fest, dass weniger im Blog geschrieben wird als noch vor einigen Jahren. Auch ich hatte einmal 90 Blogeinträge im Monat verfasst. Heute komme ich nur auf eine niedrige zweistellige Anzahl. In der Qualität, und so maße ich es mir an zu sagen, erhält das Bloggen dadurch jedoch einen enormen Wert. Nicht jeder Mist fließt in das Blog ein, sondern spezifische Informationen finden ihren Weg zu den Lesern. Daher glaube ich fest daran, dass Twitter die Blogs nicht ablösen wird. Die Kombination beider Werkzeuge macht in Zukunft den Nutzwert der Veröffentlichung von Informationen aus.

Blogkultur, Medien, Social Media:

Ritterschlag für Robert?

Armer Rob. Nun blickt die ganze Welt mit verschiedenen Erwartungen auf dich. Dein Blog bei eBay ist mittlerweile 20.150 Euro an Geboten wert. Das ist bereits eine stolze Summe für ein Blog. Ich hoffe inständig, dass es trotz der Zusammenarbeit mit eBay keine SEO-Müllschleuder wird.

Immerhin hat Techcrunch die Story mit ein wenig Verwunderung aufgegriffen. Immerhin gibt es einen süffisant klingenden, mit durchaus kritischen Tönen behafteten “Kaufguide” für deutsche Weblogs von Don Alphonso. Die Medien haben zumindest zum Anfang des Jahres dadurch ein gefundenes Fressen, was sich restlos ausschöpfen lässt.

Kleinbloggersdorf schreibt sich die Finger wund - ob es aus Neid auf das anstehende Geld, tiefersitzendem Hass, Stolz auf den Erfolg eines deutschen Bloggers oder sonstige emotionale Gründe sind. Im Prinzip ist es auch egal, was aus “Basic Thinking” wird. Robert ist der alleinige Autor des Blogs und damit der größte USP. Wer das Blog und die noch zu bereinigenden Inhalte kauft, muss innerhalb von wenigen Tagen etwas besonderes daraus machen, da sich sonst der Hype um das Blog im schnellebigen Internet vollkommen verlieren wird. Also Robert, viel Erfolg bei deinem medialen Ritterschlag als offizieller Alphablogger von Deutschland. Das wirst du bestimmt so schnell nicht vergessen und eine Story für die Enkelkinder ist es allemal. :)

Blogkultur:

Lohnt sich ein Blogverkauf?

Den Verdacht auf die Blogmeldung des Tages hat Robert mit einem Eigentor gemacht: “Basic Thinking verkaufen?” titelt der deutsche Vorzeigeblogger im neuesten Blogeintrag. Und recht hat er - alle paar Jahre darf/kann/sollte man etwas neues starten. Ich an seiner Stelle aber würde das Blog nicht verkaufen. Dann lieber einstampfen oder offiziell beenden - und trotzdem alles bisher Geschriebene weiter der Netzöffentlichkeit zur Verfügung stellen. Ein neuer Besitzer modifiziert die Datenbank, ändert Inhalte nachhaltig und suchende Seelen über Google sitzen dann doch wieder bei Viagra-Offerten, statt bei einem Artikel zum gesuchten Thema.

Lohnt es sich aber wirklich, ein Blog mit Mann und Maus zu verkaufen? Ganz gewisse Leute werden von Gawker oder anderen größeren Blognetzwerken sprechen, wo sich mit Verkäufen auch etwas “Verlaghaftes” an den Tag legte und die Monetarisierung der Inhalte und Wirtschaftlichkeit des gesamten Projektes im Vordergrund stand. Wer ein Blog liest und ein wenig Blogkultur walten lässt, der abonniert den RSS Feed und die Informationen des Blogs letztendlich aus persönlichen Zwängen und Interessen heraus - nicht aber, weil ein neuer Besitzer unter selbiger Adresse schreibt. Das interessiert die meisten treuen Leser doch wirklich nicht.

Ob Robert jetzt Erfolg damit haben wird, seine semi-monetäre Blog-Melkmaschine zu verkaufen, wage ich nicht zu beurteilen. Machen würde ich es zumindest (heute) nicht - aber wenn die Option im Raum steht, sollte man ja immer seine persönlichen Interessen verfolgen…