Es fiel ein Sack Reis um. Nicht in China, sondern diesmal in Deutschland. Wahrscheinlich von der Laderampe irgendeines El-Kawehs, dessen Frachtpakete nicht mehr nach Ägypten transportiert werden dürfen. So regen sich unzählige Menschen darüber auf, dass einige wenige Menschen sich eine kleine goldene Nase verdienen wollen: Einen handfesten Skandal wollte netbooknews.de-Blogger Sascha Pallenberg aufklären. Dem Autoren wurden vertrauliche Informationen zugespielt, dass rund 100 Blogs für einen Artikel mit Link auf ein bestimmtes Online-Angebot ganze fünfzig bis siebzig Euro pro Kopf verdient haben sollten. Die Blogger erhielten ein kleines monetäres Zubrot, die Gegenseite hingegen erhielt durch diese bezahlte Linkplatzierung ein höheres Ranking in entsprechend relevanten Suchmaschinen.
Nachdem sich die Berichte häuften und immer wieder das Thema “Bloggergate” mit dem potenziell aufklärerischen Stunt von Sascha Pallenberg die Runde zog, stellt man mittlerweile auch absolute Ernüchterung fest. Der Einkauf von Links ist nicht neu, das Prinzip ist Alltag im Online-Business. Zwar ist das augenscheinliche Verstecken dieser Links innerhalb von Content-Bereichen sehr verpönt, aber wen kümmert es überhaupt bis auf die erregten Gemüter, die Suchmaschinenanbieter und wiederum die Finanzämter? Google wird kurzerhand die Betreiber der Seiten abstrafen und damit wird’s auf Dauer gut sein.
Aber jeder schreibt sich jetzt die Finger wund: So gibt es Artikel mit spektakulären Begriffen wie Schleichwerbesumpf, Tsunami für SEOler, Imageproblem für Blogger, Knebelverträgen oder Webspam. Immerhin kann ich erfreut erklären, dass mein Blog auch Werbeplätze anbietet. Wer mag, darf die gerne anmieten, muss aber damit leben, dass dort “Werbung” drüber steht. Damit wäre der Trennung von redaktioneller und vermarkteter Bereiche alles abverlangt, was man in Kleinbloghausen erwarten darf. Und das ist gut so. Doch auf der anderen Seite ist die Tatsache, dass zahlreiche Diskussionen und Veröffentlichungen zum Schleichwerbung-Skandal der deutschen Blogosphäre herauskommen, gewiss von Vorteil für die gesamte Szene. Wie jetzt, der Sumpf hat einen Vorteil?
Gewiss muss man dafür den ganzen Spaß einmal nicht aus Sicht der vermeintlich geprellten Blogbetreiber oder für Recht und Ordnung einstehenden Kritiker betrachten. Die Gewinner sind ganz andere: Schließlich erfreuen sich der Anbieter Onlinekosten.de und der Initiator Pallenberg derzeit einer erhöhten Aufmerksamkeit.
Wie heißt es noch so schön? Die Medienpsychologie spricht typischerweise von “bad news are good news” - auch schlechte Nachrichten sind gute Nachrichten. Die Blogger stehen dabei auf der Seite der Verlierer. Hingegen können sich die etablierten Medien damit rühmen, frei von Schleichwerbung zu sein. Auf Dauer kann sich das ganze Thema wiederum positiv auf das Seitenranking auswirken, aber im Kern springen alle größeren Medien jetzt auf den über die Blogosphäre gestarteten Zug auf und berichten intensiv zu dem Fall. Das initiale Wordgefecht zum vermeintlichen Skandal ist geradezu einladend, um einer breiten Masse erneut und eindrucksvoll zu zeigen, dass Blogger einfach keine journalistischen Medien sind. Dort trennt man schließlich seit Jahr und Tag den redaktionellen Teil von werblichen Inhalten.
Wie bereits erwähnt - im Zentrum dieser ausführlichen Berichte stehen Pallenberg sowie die Betreiber von “Basic Thinking” und Onlinekosten.de. Was käme besser als proaktive Kommunikation zu dem Thema? Anstatt wie andere Unternehmen mit der juristischen Keule zu schwingen und die Journalisten zu ignorieren, gibt Onlinekosten entsprechende Interviews. In diesem Fall reagieren die Anbieter von Onlinekosten ziemlich clever. Auf der eigenen Seite kommt das Thema “Bloggergate” als eigene Stellungnahme nicht zur Diskussion, dafür schenkt man reichweitenstarken Medien die notwendigen Informationen, um das Thema zu besetzen. Zudem berichten die etablierten Medien davon, dass der vermeintliche Skandal dem Initiator und seinem eigenen Blog wiederum eine hohe Aufmerksamkeit entgegen brachte.
Nicht ohne Grund darf “netbooknews.de” als Konkurrenzangebot zu “Basic Thinking” gewertet werden, und laut Spiegel Online plane Pallenberg mit dem noch geheimen Projekt “Techlounge” ein deutsches Konkurrenzangebot zum bekannten Branchenprimus Techcrunch. Könnte dieser Tsunami-Skandal eine gewaltige Farce sein? Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen. Public Relations bedeutet nicht nur Öffentlichkeitsarbeit, sondern auch Meinungsbildung und im Idealfall die Gewinnung von Fürsprechern. Ob diese Aktion letztendlich dem bevorstehenden Start dieses Projektes zu Gute trägt, wird sich gewiss erst noch zeigen müssen, doch schon jetzt ist aufgrund dieser Aufmerksamkeit das Eis dünn geworden.
Abschließend frage ich meine Leser, ob Euch der kleine dezente Hinweis auf Ägypten am Anfang des Artikels aufgefallen ist? Viel dramatischer als ein paar SEO-Links wirkt sich doch die staatliche Abkopplung vom Internet in Ägypten aus! Über diesen politischen Skandal und seine Auswirkungen auf Demokratie, Freiheit und Menschenleben sollte lieber eine Diskussion in den Blogs und Medien geführt werden. Über dieses Thema könnten sich die deutschen Blogger auf internationalem Parkett behaupten und solidarisieren - aber scheinbar haben sie daran kein Interesse.
Die typischen Gesichter der Werbebranche sind bekannt. Eine Mutter im Kaufhaus empfiehlt Schokoriegel oder ein Waschpulver. Ältere Menschen schätzen das neueste Pharmaprodukt als Heilmittel. Und berufliche Erfolge werden anhand erfolgreicher Manager für die Rezipienten in Szene gesetzt. Durch das Testimonial in der Anzeige bekommt der Slogan zusätzliche Unterstützung. Eingefleischte Marketing-Experten schätzen es, mit echten Personen für ein Produkt oder eine Dienstleistung zu werben. Der personifizierte Erfolg jener Protagonisten wirkt als pure Empfehlung - und selten kommen platte Werbebotschaften an die Wirkung von Testimonials heran. Im Grunde genommen ist diese Form der Werbung weder neuartig noch innovativ. Man sollte sie einfach abhaken können.
Als Klaus Lage vor einigen Jahren mit dem Ohrwurm “1000 und eine Nacht” seine musikalischen Erfolge feierte, hätte wohl niemand die prägnante Zeile des Songtextes zuerst mit erfolgreichen SEO-Beratern in Verbindung gebracht. Die Passage “…und es hat Zoom gemacht” wurde bereits einige gefühlte huntert Mal in der Werbewirtschaft eingesetzt. Teilweise bis zum “geht nicht mehr”, doch etwas mehr darf es schon sein. Schließlich tritt jetzt ein gewisser SEO-Berater “Florian S.” als neues Testimonial in der aktuellen Display-Werbekampagne von XING zum Slogan “und es hat XING gemacht!” auf. Die Lyrik des Songs ist für den Slogan leicht abgewandelt, und mit dem Markennamen in Kombination wirken diese Worte einem Großteil der Bevölkerung sehr vertraut und bekannt.
Nur leider findet man keinen SEO-Berater über die Suche von XING, der auf den Namen “Florian S.” hört. Mich machte es schon stutzig, dass wirklich kein direkter Treffer bei XING auf dieses Testimonial zustande kam. Doch mit ein wenig Geschick erfährt man von einem SEO-Manager, zu dem dieser gängigen Vornamen und der abgekürzte Nachname passt. Dieser gute Mann arbeitet laut seinem Profil seit etwas mehr als einem Jahr bei XING und wirbt anscheinend jetzt für das Unternehmen. Das Profilbild zeigt auch auf den ersten Anschein sehr viel Ähnlichkeit mit dem Testimonial. Das Business Netzwerk XING scheint den richtigen Weg gewählt zu haben, seine eigenen Mitarbeiter in ihrer Werbekampagne als Testimonial einzusetzen.
Natürlich ist an diesem Vorgehen nichts Verwerfliches. Verständlicherweise ist dies von allen Beteiligten gern gesehen. Daher eignet sich auch eine Werbekampagne mit den eigenen Mitarbeitern hervorragend zur Imagepflege. Doch warum findet sich gerade hier kein echtes nutzergeneriertes Testimonial aus den Reihen der Mitglieder?
Wer Social Media als Plattformbetreiber für sein Geschäftsmodell zentral nutzt und aktiv in der Kommunikation auslebt, der sollte doch gerade dann in der Lage sein, sein Testimonial noch authentischer zu positionieren. Letztendlich bietet die richtige Wahl eines authentischen Testimonials einen höheren Nutzwert und mehr Authentizität als ein eigener anonymisierter Mitarbeiter. XING betreibt eine herausragende Community mit unzähligen Mitgliedern. Eigentlich sollte es dadurch eine Leichtigkeit sein, ein erfolgreiches Beispiel für den persönlichen Networking-Erfolg über das Business Netzwerk direkt zu identifizieren und bei Bedarf für die Werbekampagne einzuspannen. Diese Form von authentischen Testimonials würde mich persönlich noch stärker von den beworbenen Produkten und Dienstleistungen überzeugen. Vielleicht zeigt sich demnächst eine Trendwende in der Werbung, wenn Social Media noch stärker zur Markenkommunikation eingesetzt wird.
Nachtrag vom 24.02.2010:
Die ersten Fachmedien wie die Horizont sprechen von einer peinlichen Panne und bloggen über das Testimonial-Thema. Auch XING sah sich neben dem Blog-Kommentar dazu verleitet, eine offizielle Stellungnahme im Blog zu verbreiten. Andere Blogs springen natürlich drauf auf, wie auch Basicthinking, Gefahrgut, Rene Fischer und Gründerszene steigen mit ein.
Doch bleiben wir mal klar bei der Sache: Wer hat’s zuerst gefunden? Natürlich nicht die Schweizer, sondern der Sichelputzer war’s schon ein paar Tage zuvor. :)
Manchmal wundert es mich schon, wie man ohne überhaupt den Einsatz von eigenem SEO in Google auf die Pole Position kommt. Bei der Suche nach “xing public profil” scheine ich ja mit meinem Profil einen ganz guten Eindruck zu hinterlassen. :)
Immerhin ist dies auch ein weiteres Tor zur Gesamtbetrachtung der eigenen Online-Reputation unter dem Aspekt der “indirekten Querschläger”. Zwar matched Google für dieses Suchergebnis eher die Tatsache, dass ich im Bereich “Public” Relations tätig bin und ein “Xing”-”Profil” besitze, aber vielleicht ergibt sich darüber auch die eine oder andere spannende Verbindung.
Schaltet doch offizielle Werbung und versucht es nicht an den Spamfiltern der Kommentarfunktion in diesem Blog hängen zu bleiben. Ihr landet in dem Fall üblicherweise in der Moderationsschleife und werdet nicht freigeschaltet. Gerne könnt ihr zu mir direkten Kontakt aufnehmen und eurer beworbenes Angebot “internet-poker dot de” über eine gebuchte und bezahlte Werbeanzeige in diesem Blog schalten.
Sollte von eurer Seite her kein Interesse daran bestehen, bitte ich euch, euren Spambot, der mit 82.195.246.xxx scheinbar aus der Schweiz aktiv ist, nicht mehr auf meine Seiten zu lenken. Wenn ihr bei einer Agentur für SEO/SEM-Dienstleistungen seid, wurdet ihr bestimmt über die Steigerung von Reichweiten über Weblogs falsch beraten. Gerne helfe ich euch auch in dem Fall weiter. Solltet ihr dafür einen Praktikanten abgestempelt haben, der diese Sachen händisch für euch erledigt, feuert ihn sofort. Und sollte jemand in eurem Namen handeln und auf diese durchaus unorthodoxe Weise euren Namen in Weblogs schlecht reden, was ich wirklich nicht hoffe, helfe ich euch sogar gerne, um diesem Treiben ein Ende zu bereiten.
Mittlerweile erreicht man den Punkt, an dem man des Bloggens wirklich überdrüssig wird. Es treiben sich Gestalten im Netz herum, denen man niemals die Tür öffnen würde. Genauso ist es beim Bloggen. Hier ist mein Haus und mein Heim. Niemand darf ungefragt rein. Außer über Kommentare. Und die müssen authentisch sein. Daher mein Aufruf an die dunklen Gestalten des Web: Verzieht euch, ihr kleinen SEO-Blogspammer! Denn nach mehreren Jahren habt ihr jungfräulichen Mini-Agenturen und Einzelunternehmer es immer noch nicht verstanden, dass Blogger keine Linkschleudern für euren SEO-Müll sind. Blogger schreiben worüber sie gerne schreiben wollen, und wenn sie einen Dienst in einer Liste nicht aufnehmen wollen, bleibt es ihnen überlassen. Freundlich darauf hinweisen ist eine Sache, das legitimiert auch den einzelnen Kommentar. Aber über Tage und Wochen lang mittels erneuten Kommentaren es trotzdem zu versuchen, irgendwie den ollen Link in meinem Blog zu publizieren, ist einfach ein “Pfuibah”.
wir machen Promotion für die Seo**** GmbH und da wir festgestellt haben, dass Sie sich an der aktuellen (und völlig unwahren) Diskussion über das Unternehmen nicht beteiligt haben, erlauben wir uns Sie zu fragen, ob Sie auf Ihrem Blog eventuell den folgenden Text (ungekürzt oder gekürzt, wie Sie wollen) abbilden könnten. Wir wären Ihnen hierfür sehr dankbar. Wenn Sie auf Seo**** linken wollen, bitte www.seo***.de
Wunderbar ist das Satzkonstrukt “da wir festgestellt haben, dass Sie sich an der [...] Diskussion nicht beteiligt haben”. Nun frage ich mich ernsthaft, ob man von mir erwartet, dass ich zu jedem Mist, der im Internet diskutiert wird, meinen eigenen Senf ablasse? Guten Morgen! Schon einmal nachgedacht?
Erstens entscheide ich selbst, welche Inhalte ich in meinem Blog publiziere. Da hilft es auch nicht, dass ihr mit eurer bemittleidenswerten Blogspammerei über die Kommentare als Spam erkannt werdet. Es wird euch auch nicht weiterbringen, mir solche werblichen Mails zu schicken. Zweitens ist und bleibt das Blog keine Werbeschleuder im Content-Bereich. Da ihr das Blog wohl per RSS abonniert habt, wisst ihr genau, dass es sich hier um euch handelt, ohne dass ich euren ganzen Firmennamen nennen muss. Den letzten Respekt habt ihr noch. Drittens möchte ich mich bei euch bedanken. Ja, vielen Dank für diese Anregung zu einem Blogeintrag. Hat mich sehr gefreut - und jetzt bitte - verzieht euch. SEO-Spam tut hier nicht Not. Eure Domains sind jetzt wirklich bei mir im Geist geblacklistet. :)
Liebes SEO-Team der DiWe Media,
hört doch bitte einfach auf, in diversen Blogs, zu denen ich administrative Zugriffsrechte habe, mit euren sinnfreien Kommentaren eure eigenen Seiten zu bewerben. Welche Blogs dies sind, verrate ich natürlich an dieser Stelle nicht. Wozu auch - es sind genügend Stellen, an denen ich eure Kommentare aus der Moderationsschleife fischen konnte. Ich markiere euch einfach bei WordPress mit “Akismet” als Spam. Das Tool schickt damit eure URLs und E-Mail Adressen in einen zentralen Sammelpool, der auf internationaler Ebene euch in Kürze gänzlich auf verschiedenste Blacklists vollkommen automatisch reinsetzt. Dann ist es auch vorbei mit dieser Blogkommentarspammerei! Und habt ihr einen guten Clipping-Dienstleister, der auch Blogs für eure Medienbeobachtung aufnimmt? Na dann freut euch! Jetzt habt ihr meine ungeteilte Aufmerksamkeit. Denn das ganze Getue ist eigentlich kaum cool genug um bei Bloggern, insbesondere den webzwonulligen Bloggern, richtig Punkte zu sammeln.
Für ein Projekt suche ich einen sehr guten und zuverlässigen SEO Partner. Gerne eine Agentur, gerne einen Individualisten - und dabei ist es egal, ob es männliche oder weibliche Partner sind. Das Ziel der SEO Kampagne möchte ich hier nicht verraten, aber ich freue mich auf aussagekräftige Bewerbungen. Wer jetzt den Kontakt sucht und mich von sich überzeugen will, sollte jetzt zu mir den Kontakt aufnehmen. Und ganz klar, das ist keine echte Jobausschreibung oder ein Pitch, vielmehr stellt sich hier mit dem Blogeintrag ein alternativer Kommunikationskanal heraus, den es zu füllen gilt - das ist schließlich Web 2.0 - ich freue mich auf die Mails, denn es gibt viel zu tun…
Eine tolle Überschrift, oder? Unter dem Motto „Win Your Blogshirts“ verlost eine Werbeagentur ganze 30 T-Shirts im Paket mit einem individuellen Werbeaufdruck - und startet gleichzeitig noch eine SEO Aktion um den weißen Hut (white hat) in Google nach oben zu beflügeln.
Blogger-Aktion
Sehr geehrte Blog Betreiber,
Wir haben uns dieses Jahr etwas ganz besonderes für die Blogger-Szene einfallen lassen. Unter dem Motto „Win Your Blogshirts“ verlosen wir 30 T-Shirts im Paket mit ihrem individuellen Werbeaufdruck.
Diese können Sie z.B. zur offline Werbung für Ihren Blog nutzen.
Der Gewinner darf sich sein eigenes Werbe-T-Shirt frei nach seinen Vorstellungen entwerfen, welches wir dann als Werbeartikel-Händler in einer Auflage von 30 Stück produzieren werden. …
Ach was soll’s mit der Mail. Das reicht schon. Wichtig bei Bloggern: Schreibe sie mit ihrem Namen oder zumindest dem Pseudonym an. Keine Massenmails, man fühlt sich doch sonst verarscht. Das ist ja alles ganz schön und toll, aber irgendwie reisst es mich nicht vom Hocker. Warum nicht gleich den per E-Mail angeschriebenen Bloggern ein T-Shirt in den Postkasten mit deren Logo schicken? Da bloggt man doch viel erfreuter über den Einfallsreichtum einer Agentur, anstatt die Aktion gänzlich durch den Kakao zu ziehen.
Die Blogosphäre reagiert derweilen ein wenig ausufernt. Ich muss Olaf in dem Fall zustimmen, wenn es wie eine Bettellei um die Blogger der Nation wirkt. Die gewählte E-Mail Adresse “Blogger-Aktion@gmx.net” der kleinen PR-Aktion riecht einfach nach Unseriösität, dass die Mail ursprünglich in meinem Spamordner stecken blieb. Ebenfalls kann ich Wolf verstehen, der sich über das werbliche Tralala der E-Mail mehr als nur erfreut. Daher bleibt nur eines zu sagen: Dumm sind Blogger noch lange nicht und wie Spam wirkt diese Mail irgendwie schon. Anstatt sich darüber zu freuen und wie wild zu bloggen, verachtet man solche Mailingaktionen. Haben Oldschool-Agenturen jetzt ausgedient?
Dazu der mediale Evergreen aus meiner eigenen Feder - HowTo: PR mit Bloggern erklärt auf recht einfache Weise, wie man Blogger anschreiben sollte und welche kleinen Schnitzer man vermeiden kann.
Ich trete ja ungerne jemandem so direkt auf die Füße, aber vorhin habe ich in der WuV Onlineausgabe im Artikel “Web 2.0-Sites mit rasantem Wachstum” folgendes gelesen:
Interaktive Websites weisen die größten Besucherzuwächse zwischen Januar und Oktober 2006 auf. Mit 607 Prozent Reichweitenwachstum führt der Branchendienst Cylex.de die deutsche Rangliste an.
With all due respect - aber was zum Geier ist bitte Cylex.de? Bei Googleabfragen nach einigen Keywords taucht der (ziemlich Web 0.5 anmutigende) Dienstleister ab den Plätzen 20 recht häufig auf… das ist sicherlich lobenswert, aber mir sagt dennoch der Dienstleister absolut nichts. Ist durch das gute SEO Placement das rasante Wachstum erklärt? Oder liegt es daran, dass man aus einigen hundert Visits ein paar tausend Visits gemacht hat? Dann kann ich mir natürlich 607% Wachstum aus dieser Nielsen/NetRatings Analyse erklären…
Unter der DE-Domain “shadowhunter” verbirgt sich anscheinend ein irrwitziger Typ, der Content von uns klaut. Und das auch in Deutschland. Man kann sich ja sofort reinziehen, was für eine Hackfresse das ist, wenn man einfach die Daten aus der denic holt. Die Domain selbst beinhaltet nichts, aber einzelne Subdomains sind voll mit Spamwichse. Einzelne einschlägige Begriffe wie der Name unseres Blogs wurden in Bezug auf den alten Pornoskandal rund um Tammy NYP geschustert… wenn er es braucht, kann er es gerne haben. Doch ich überlege mir, ob ich das mit einer kleinen Abmahnung versüße, damit er uns nicht in Begleitung seines Spamwichsens erwähnen darf. Ich empfinde sowas einfach nur als dumme SEO Scheiße. Sorry.