Sammelsurium:

Google: This site may harm your computer.

Nicht nur uns fällt das seltsame Phänomen an einem Samstagnachmittag auf, sondern auch andere berichten bei Twitter über die veränderten Suchergebnisse bei harmlosen Suchen in Google. Als ich ausprobierte, nach meinem eigenen Namen zu googeln, was letztendlich ein sehr einprägsames und sicheres Ergebnis liefern sollte, wurde ich mit folgendem Ergebnis konfrontiert: This site may harm your computer.

Jeder Link auf ein Suchergebnis führte zuerst zu einer Warnmeldung von Google selbst, die sich über folgende URL generieren lässt: http://www.google.com/interstitial?url=http://www.mikeschnoor.de/ - doch derzeit ist der Zugriff wieder unterbunden worden.

Ich tippe, dass jemand ein wenig unachtsam bei Google war und eine neue Funktion implementiert hatte, jedoch diese auch für “außenstehende” Nutzer zugänglich machte.

Web:

GMail aus Deutschland abgekappt

Offenbar gibt es ein eindeutiges Nachspiel im Fall der Markenverrücktheit mancher deutscher Kleingeister. Wer mit einer zu Deutschland zugeordneten IP-Adresse auf www.gmail.com zugreifen möchte, bekommt ab sofort folgenden Hinweis:

In Deutschland können wir keine Dienste unter Gmail anbieten. Hier nutzen wir den Namen Google Mail.

Wenn Sie in Deutschland unterwegs sind, können Sie Ihre Mails unter http://mail.google.com abrufen.

Oh, und wir würden gerne die URL oben verlinken, dürfen das aber auch nicht. Schade.

Allgemeine Informationen zu Google erhalten Sie unter www.google.com oder www.google.de.

Ein wenig Sarkasmus kommt bei der Meldung schon hervor. Wieso man die Markenrechte von GMail doch in Deutschland so sehr beschützt, fragt sich so mancher Fan von GMail. Denn “Google Mail” ist einfach doof.

Marketing:

Facebook wütet mit Namenswerbung

Seid ihr auch eine berühmte Persönlichkeit aus der Web 2.0 Szene? Habt ihr vielleicht die deutsche Spracheinstellung bei Facebook gewählt? Wie in diversen Blogs zu lesen ist, versucht sich die deutsche Facebook Variante mit Google Anzeigen zu einigen bekannten Personen und Unternehmern aus der deutschsprachigen Web 2.0 Szene. Eine Protest-Gruppe gibt es übrigens auch schon.

Was mich wundert ist hierbei die Offenheit, mit der Google diese personenbezogenen Anzeigen einfach zulässt. Wenn man für eine Google Anzeige den Namen einer Celebrity oder den eines Markenunternehmens wählt, wird man dezent darauf hingewiesen, dass man hierfür eine explizite Freigabe des Namensinhabers bzw. Markeninhabers braucht. Scheinbar reicht diese Sicherheitsrichtlinie von Google nicht so tief, dass es echte Individuen betrifft. Scheinbar sind es Kombinationen von Vor- und Nachname, die für die Anzeigen verwendet werden. Doch anständig ist diese Praxis der Anzeigenwerbung auf keinen Fall. Zum Glück ist mein Name nicht betroffen.

Social Media:

Expansionskurs: Microsoft will Yahoo schlucken

Ganze 44,6 Milliarden Dollar ist Microsoft das weltweite Internetunternehmen Yahoo wert. Damit bläst Microsoft nach dem Griff zu Facebook endgültig zum Angriff auf Google. Die Zusammenlegung von Microsoft und Yahoo soll im zweiten Halbjahr 2008 vollzogen sein. Microsoft posaunte erst kürzlich seine Gewinnspanne aus, während Yahoo von Gewinneinbrüchen erzählen musste.

Ich befürchte durch den Zusammenschluss beider Unternehmen, dass insbesondere der gemeine kleine Internetnutzer auf der Strecke bleiben wird. Viele Web 2.0 Portale wie z.B. Flickr oder Mybloglog sind bereits nur unter dem Yahoo-Anmelderhythmus nutzbar, und Microsoft ist in den Augen vieler als ebenbürtiger Datenkrake zu Google gesehen. Spaß bringt das Thema aber allemal, denn jeder darf jetzt wieder wie wild losschreiben und in alle Richtungen um sich hauen. Dass höchstwahrscheinlich mehere tausend Stellen von dem Zusammenschluss betroffen sind, sehen dabei die wenigsten. Ich bin gespannt, ob es ein entsprechendes Watch-Blog zu beiden Unternehmen geben wird…

Marketing:

Google mit Lego Schleichwerbung

Heute hatte ich es per Zufall entdeckt, wollte bereits vor einigen Stunden darüber bloggen, doch das Thema schaffte es nicht in meine persönliche Themenkonferenz. Scherz beiseite gepackt, den Ernst herausgekehrt: Das Google Logo erstrahlt in Legosteinchen. Wären wir hier bei den öffentlich-rechtlichen Sendern, würde alle Welt ganz laut von Schleichwerbung reden. Google darf das aber. Ist ja ein privatwirtschaftliches Unternehmen. Wie man also perfekt Werbung im eigenen Unternehmenslogo einzusetzen kann, sieht sich derzeit auf der deutschen Google Startseite - oder im beigefügten Screenshot.

Darf man das eigentlich? Das wirkt auch wie ein Thema von einem Pseudo-Internetwerberatgeschuse… oder einfach nur perfektes Marketing für den dänischen Spielwarenhersteller.

Nachtrag Roland klärt im Kommentar auf: Lego hat 50 Jahre auf dem Buckel. Herzlichen Glückwunsch, ihr Steinebauer!

Social Media:

Vollsperrung auf der Internetautobahn

Google erregt in diesen Tagen wieder die Gemüter. Auch bei Arcor hat man sich über einen Eilantrag gefreut, der Google für Arcorkunden blockieren soll. Laut Informationen von heise reichte die Firma, die einst die Sperrung von “Youporn” verlangte, den Antrag aufgrund “systematisch begangener schwerer Straftaten auf den Webseiten www.google.de und www.google.com” ein. Um es kurz zu fassen:

Arcor dürfte nach menschlichem Ermessen bekannt sein, dass man diese Webseiten als in Anspruch genommener Zugangsanbieter verbreite. Folglich trage der in Eschborn angesiedelte Dienstleister zumindest als Mitstörer zu den “entsetzlichen Verstößen auf dieser schrecklichen Webseite” bei. Die Antragstellerin habe Arcor am 20. November auf den Befund hingewiesen und Gelegenheit gegeben, die Seiten des Suchmaschinenprimus zu sperren. Eine Reaktion sei daraufhin genauso wenig erfolgt wie auf eine formale Abmahnung drei Tage später. Die Inanspruchnahme gerichtlicher Hilfe sei daher nun unerlässlich.

Für meinen Geschmack ist dies ein echter Lasttest für das deutsche Rechtssystem, das sich durch immer wieder auftretende Irrwege im digitalen Zeitalter für die Rechtsprechung bezogen auf Onlineangebote und Internetdienstleistungen immer wieder in die Medien katapultierte. Wenn Arcor den Zugriff auf Google sperren soll, kann ich nur empfehlen: Macht das Internet zu! Alles ist böse.

Social Media:

Goodbye Google?

Laut einem aktuellen Forschungsbericht der TU Graz gilt für das Überleben der Menschheit nur noch ein oberstes Ziel: Der “Googleopus” muss als Info- und Datenkrake vernichtet werden? Viel Lesestoff gibt es im entsprechenden Artikel bei heise, doch das Thema ist nicht ganz uninteressant. Natürlich gibt es in der Welt viele Kritiker, die das herrschaftliche Reich der einstigen Suchmaschine eingehen sehen würden. Und nur selten wird eine positive Äußerung zu Google gebracht, sofern es kein PR-Geschwubbel ist.

Doch was würde es bedeuten, wenn Google offiziell in seine Bestandteile zerschlagen wird und so ein kleines Netzwerk von eigentlich unabhängigen Dienstleistern auf die Beine stellt? Im Grunde genommen hat es für den Otto-Normalo als Verbraucher / Internetnutzer keine wirkliche Bedeutung, denn man wird getreu nach dem Motto “Schuster, bleib bei deinen Leisten” auch die Suchmaschine, den E-Mail Dienst, das Videoangebot, die Anzeigen mit AdSense und AdWords - ach was auch immer, man wird sich nicht ändern, denn der Mensch ist in der Regel ein kleines Gewohnheitstier.

Doch wie bei jeder Studie gilt eines: “Traue nur jeder Studie, die du selbst gefälscht hast.” Ein amüsantes Produkt der Nebensächlichkeit findet sich in dem Betreuer der Studie, bei als stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrates eines Unternehmens für Wissensmanagement - quasi als Konkurrenz zu Google - agiert. Trau schau wem at best!

Blogkultur:

WordPress: Technorati adé

Scheinbar seit dem 2.3.1er Release von WordPress (oder sogar noch früher) wurde im Dashboard/Tellerrand die “Incoming Links” Sektion von Technorati in Google Blog Search geändert. Ich war sehr überrascht, dass sich WordPress von Technorati verabschiedet hat. Ob man dies als eine weitere Abkehr des einstmals besten Backlink-Systems im Web 2.0 werten soll - ja, definitiv! Zugegeben, es fiel mir wirklich erst jetzt auf, dass sich dieser Link und die dazugehörigen XML bzw. RSS Feed Integration geändert hat.

Social Media:

OpenSocial: Ein Schachzug vom Datenkraken

Manchmal sind Programmierer wirklich fleissige Ließchen. Eine Idee wird schnell in die Tat umgesetzt und binnen kürzester Zeit entstehen aus den Ideen wahre Glanzleistungen an Programmierkunst. Darunter finden sich auch die Social Networks im Web 2.0 als massenmarktfähige Dienstleister. Doch wie kommt man an die Daten ran, um sie zu manipulieren, sie auszuwerten, sie zu veredeln? In der Regel wird dem ein Riegel vorgeschoben oder man bekommt nur einen schwer bewachten Zugang oder eine sehr schwierig zu erlernende Sprache, mit der man die Daten je nach den Wünschen der Besitzer der jeweiligen Social Software abgreifen kann.

Eine schöne Welt sieht anders aus. Offene Standards möchte nun auch Google mit seinem Projekt “OpenSocial” vorantreiben. Wie dem Bericht auf Techcrunch zu entnehmen ist, wird OpenSocial auf drei common APIs von Google und seinen Partnern basieren, die den Entwicklern weltweit ermöglichen, die Kernfunktionen und Informationen von Social Networks abzugreifen: Die Profil-Informationen, die Freunde bzw. Kontakte eines Users und seine Aktivitäten innerhalb des Social Networks.

Die Partner für dieses Projekt sind jeweils als Hosts oder Developers zu verstehen. Erstere sind die teilnehmenden Social Networks oder Plattformprovider wie Orkut, Salesforce, LinkedIn, Ning, Hi5, Plaxo, Friendster, Viadeo und Oracle, während zweitere durch Flixster, iLike, RockYou und Slide definiert werden.

Für meinen Geschmack ein feiner Schachzug von Google und den genannten Unternehmen im Kampf gegen “aufkeimende” Größen wie Facebook oder MySpace, die über ihre eigenen Schnittstellen ein gewaltiges Potential abgreifen und Reichweite durch ihre einfache Nutzbarkeit nebst mehr Boden gut machen. Dennoch sehe ich die (man möge es mir gestehen) Gefahr darin, dass über Google, die mittlerweile in jedem zweiten Social Network auf irgendeine Weise fester Bestandteil mit Google Analytics, Google Maps oder ähnlichen frei nutzbaren Tools stecken, die Informationen zentral aggregiert werden. Wie ich bereits über die SchnüffelVZ im Social Web zu berichten wusste, zeigt sich auch hier, dass die Daten ein unglaublich teures und wertvolles Gut darstellen.

Wenn wir ein wenig visionär denken, wird es keine Kriege um das Wasser geben, sondern wir werden uns in ferner Zukunft um die Daten des einzelnen bekämpfen… scary halleluja!

Social Media:

Millionen von Microsoft für Facebook

Der Web 2.0 Szene stockt der Atem. Nach den ersten Gerüchten gaben die beteiligten Unternehmen selbst den Deal bekannt. Um es mit dem Artikel aus dem Wall Street Journal zu zitieren - Microsoft investiert fleissig in Facebook:

Microsoft Corp. agreed to invest $240 million for a 1.6% stake in Facebook Inc. that values the social-networking site at $15 billion, beating Google Inc. in a closely watched contest.

Es ist hip, es ist trendy, es ist offener als viele andere Social Networks, die optisch einwandfrei aufgebaut sind, jedoch in der Regel nur den Zweck der Kontaktsammlung erfüllen und keine zusätzlichen Buddy-Spielchen anbieten. Microsoft hat signalisiert, dass Facebook im Kampf gegen Google und die anderen Konkurrenten mehr als wichtig ist - die Tür ist geöffnet. Schön und gut für alle Beteiligten, doch für meinen Geschmack ist das etwas zu viel des Guten. Google konnte sich YouTube bereits für 1,6 Milliarden US-Dollar einverleiben und auch in Deutschland freut man sich an jeder gelungenen Investition. Für mich steht einzig und allein die Frage nach der Rechtfertigung für den Preis und die damit sehr starke Bewertung von 15 Milliarden US-Dollar für Facebook im Vordergrund.

Sonst schreit die halbe Welt auf, wenn es um ihre Kontaktdaten geht - sobald etwas durch einen Fehler oder durch beabsichtigtes Handeln öffentlich einsehbar wird, sobald man Daten massiv speichert und soziografische Strukturen den Daten entnehmen kann, sobald man auf die Person zurückschließen kann, die wirklich am Rechner bei der Dateneingabe saß… die Szenarien sind scheinbar endlos. Doch hier freut man sich und tanzt auf dem Teller - oder rümpft mal kritisch die Nase, wundert sich vielleicht - doch sorry, das ist mehr als überbewertet. Das Fratzenbuch lebt nur davon, dass wir uns alle daran beteiligen und unsere Kontaktdaten dort freiwillig hinterlegen. Was haben wir denn bitte schön davon? Nun werden die Nutzer nicht an Google, sondern an Microsoft verkauft.