Insektenstich - und jetzt?

Wie verhalte ich mich bei Insektenstichen oder Insektenbissen am besten?

Wenn kein Insektenschutz geholfen hat ist es wichtig, sich richtig zu verhalten und den Insektenstich oder Insektenbiss angemessen zu behandeln.

Wenn alle Vorsichtsmaßnahmen nicht gegriffen haben und ein Insekt also gestochen oder gebissen hat, schwillt die Stelle in der Regel an. Eine Behandlung mit kalten Umschlägen ist hierbei dann ratsam. Ein bewährtes Hausmittel ist eine frisch aufgeschnittene Zwiebel. Diese ist in der Lage einerseits das Gift aus dem Körper zu ziehen und andererseits den Juckreiz und die Schwellung zu lindern. Dieses altbewährte Hausmittel ist sogar besser als Salben, die Antihistaminika beinhalten. Bei schon bestehenden Allergien ist die Verwendung von Histamin allerdings ratsam. Zustande kommt der Juckreiz und die Schwellung durch das vom Körper als Reaktion auf den Stich produzierte Gewebehormon Histamin, das Insektengift selbst vorkommt.

Was man in keinem Fall tun sollten ist Kratzen. Durch Kratzen wird die Schwellung verschlimmert und die Gefahr begünstigt, dass Bakterien in die Stichwunde eindringen können. Hierdurch mögliche Sekundärinfektionen können lebensgefährlich sein. Statt einer Zwiebel kann auch ein Quarkwickel Abhilfe schaffen. Auch ein Tupfer Nagellack kann den Juckreiz unterdrücken.

Auf das Aufsuchen eines Arztes kann nur verzichtet werden, wenn eine Allergie absolut ausgeschlossen werden kann oder wenn der Insektenstich nicht im Mund-oder Rachenraum aufgetreten ist. Anderenfalls muss sofort ein Notarzt benachrichtigt werden. Von einem Stich in den Mundraum können auch Nichtallergiker sterben, wenn die Schwellungen die Atmung zu stark behindern.
Als Sofortmaßnahme kann in diesem Fall Eis eingesetzt werden. Geben Sie dem Betroffenen Eis zu lutschen damit die Schwellung zurückgehen kann.

Ist eine Allergie bekannt, so ist es sehr ratsam, stets ein Notfallset bei sich zu führen. Denn tritt ein sogenannter anaphylaktischer Schock ein wird es ernst.
Dieser Schock ist eine Abwehrreaktion des Körpers gegen einen gefährlichen Stoff. Für einen solchen hält der Körper das Insektengift. Er entwickelt nach einem ersten Stich Antikörper. Bei einem zweiten Stich führt dies dann zu den übertriebenen Abwehrreaktionen führen. Dieser anaphylaktische Schock ist durch Schwellungen der Haut, Jucken und Brennen der Hand-und Fußflächen, sowie an Zunge und Rachen erkennbar. Diese Reaktionen können dann relativ schnell zu Herzrasen, Blutdruckabfall und Ohnmächtigkeit übergehen.

Eine Insektengiftallergie liegt nur bei einem kleinen Teil der Bevölkerung vor, der bei etwa 4% liegt. Ob man allergisch weiß man allerdings meist erst beim zweiten Stich. Dies liegt daran, dass sich der Körper beim ersten Stich oder Biss mit der Bildung von Antikörpern auf einen potentiellen zweiten Stich vorbereitet. Nach dem ersten Stich empfiehlt es sich einen Allergietest durchführen zu lassen. Insbesondere wenn andere Familienmitglieder schon eine bekannte Allergie gegen Insektengift aufweisen, sollte man diesen Test machen.