Marketing:

Liebe Werber, hört auf zu singen!

Vor Wochen hatte ich mich darüber amüsiert, dass Obi diese nervige Gesangswerbung macht. Ich möchte dem Obi-Verkäufer begegnen, der spontan im Baumarkt eine gesangliche Performance mit rappigen Versmaßkonstruktionen als Verkaufsgespräch führt.

Jetzt kommt es noch dicker. Der Baumarkt wirbt mit einer drallen Blondine in einem engen Jeanskostüm, die sich reibungslos über die Brüste fährt, den Obi-Mitarbeiter im TV-Spot auf ihre kurvenreiche Silhouette hinweist und in platter Art den Mitarbeiter ins Gespräch verwickelt - Frau Krause liefert ja brav nach Hause, während der Verkäufer mal fluchs mit der Blondine das Bett austestet…

Wie, wo, was - ja, wie lächerlich ist das? Mitarbeiter als Testimonials. Das neue Einstellungskriterium für die Baumärkte kann sich vielleicht so in Stellenanzeigen für den Praktikanten im Marketingbereich wiederfinden (Achtung - Satire):

Praktikant Marketing (w/m)

Ihre Aufgaben:

  • Intensive Mitarbeit in den Bereichen Direkt-Gesang, Regional-Geträllere, Online-Reimen, Print-Liedertexte oder Gesangsforschung
  • Bearbeitung konzeptioneller und analytischer Gesangsproben (z.B. Mitarbeiterwettbewerbe, Onlinecastingaufrufe, Stimmoptimierungen)
  • Einbinden in das gesangliche Talentgeschäft (z.B. Werbeerfolgsgesang, Abwicklung des Stimmbruchs, Stimmanalysen, Regionale Gesangsproben)

Ihr Profil:

  • Abgeschlossene Gesangsausbildung oder aktive Teilnahme an berühmten Casting-Show-Contests wie DSDS, Supertalent, u.ä.
  • Spezialisierung auf die Schwerpunkte Liedermacher, Rap oder Sprechgesang
  • Starke gesangliche und stimmliche Tonlagen
  • Gute Kenntnisse im Notenlesen
  • Sie spielen aktiv ein Instrument und können selbstständige Solistenarbeit im Chor ausführen

Obi ist Vorreiter der Popkulturwerbung, aber nicht ganz allein. Pitstop versuchte sich ja auch kläglich an diesem Gesangsgedudel

4 Kommentare

  1. Werbung muss doch schon ewig nicht mehr gut sein (ich erinnere mich voller Hinabe an den Aral-Werbespot “I’m walking”), sondern nur noch maximal doof… also quasi so wie man den Kunden gerne hätte.

  2. Kat:

    Schöne Stellenbeschreibung :D

  3. Marcel:

    Langsam glaube ich acuh, dass die Obiwerbung aus einem Gesangstalentwettbewerb abstammt.

  4. Boaaah, was nerven mich diese Obi-Spots. Bei mir haben sie nun endgültig zur kompletten Kaufverweigerung geführt. Seit der Zeile “… fährst du jetzt nicht nach Obi …” kann ich einfach nicht Zielgruppe sein.

Diesen Artikel kommentieren




Hinweis: Beachte bitte vor dem Absenden deines neuen Kommentars den entsprechenden Hinweis zu manuellen Trackbacks und zu Kommentaren mit werblichem Charakter.

Kopiere diesen Trackback Link in deine Blogsoftware um auf diesen Artikel hinzuweisen. Für die eigentliche Verlinkung zu diesem Artikel nutze den Permalink innerhalb deines Blogeintrages.

Du kannst auch den Kommentar-Feed nutzen um die Kommentare zu diesem Artikel zu verfolgen.


  • Werbeanzeigen

  • Networking

    • XING
    • View Mike Schnoor's profile on LinkedIn
  • Flickr Bilder

  • Über den Autor

    Mein Name ist Mike Schnoor und ich präsentiere dem frivolen Internetuser ein erstklassig privat geführtes Medienblog. Die Themen siedeln sich zentral in der Medienwelt an: Web 2.0, Weblogs, Video on Demand, TV, Radio, Print, Medien, Marketing und Kommunikation.

    Wer anderer Meinung ist, erreicht mich schnell über das Kontaktformular oder darf noch ein wenig weiter über alles lesen.

  • Blog Statistik

    • Online seit: 11.12.2003
    • Artikel: 2385
    • Kommentare: 6916
    • Kategorien: 28
    • Tags: 3359
    • blogoscoop