PR-Dünnpfiff
Ich mache auch PR - das ist ja recht bekannt und kein Geheimnis. Auch schreibe ich Blogger oder Journalisten an, versende Pressemeldungen und kommuniziere. Doch eines ist mir hoch heilig: Den Namen des Ansprechpartners richtig zu schreiben. Keinen Tippfehler im Nachnamen zu machen ist schon der Anfang… abgerundet wird dies durch eine zumindest sinnvolle E-Mail, die dann bitte auch an die entsprechende Adresse zu senden ist.
Lieber Herr Schnorr,
ich möchte Sie zu einem Hausbesuch ins Hauptstadtbüro von S*********t einladen. Anlass unserer kleinen Veranstaltung ist die Eröffnung unseres brandneuen Berliner Büros. Vor Ort haben Sie die Gelegenheit S*********t live zu erleben indem Sie Shirts selbst gestalten. (Herausgekürzte Namen) stehen als Gesprächspartner zur Verfügung.
Das alles geschieht (AM!) Mittwoch, (DEN) 1. August (klar, 2007, ne?), (ab) 11 bis 13 Uhr im S********t-Büor [Büor? Byro!] in der (Adresse gekürzt) Berlin.
Nähere Infos finden Sie hier:http://hausbesuch.(eine-bekannte-domain).net/
Ich freue mich, von Ihnen zu hören!
Vielen Dank und beste Grüße aus Leipzig sendet
Eike S.
Fett hervorgehoben sind einige Ideen und Vorschläge, ja sogar mögliche Verbesserungen. Aber mit allem Respekt, ich reagiere absolut enttäuscht darüber, wenn man meinen Familiennamen über eine PR-Event-Aktionsmail falsch schreibt. Man sollte doch wirklich erwarten können, dass entsprechende Fehler nicht in solch einer Mail vorkommen. Und nein, ich möchte niemanden vorführen, es dient vielmehr als Beispiel dafür, dass man auch als Unternehmen mit Rang und Namen ganz einfach mit Klang und Sang an die Wand fahren kann.
Ganz ehrlich. Mal abgesehen vom anscheinend verkehrten Namen und “Büor” finde ich keinen tatsächlichen Fehler. Das verwendete Datumsformat ist durchaus üblich.
Meiner Ansicht nach gibt es eine Menge Dinge, die wir PRler optimieren müssen. Aber die Regeln des Briefeschreibens sind es gerade nicht. Die PR hat meines Erachtens Nachholbedarf bei der Gestaltung und Einschätzung der Relevanz von Themen. Es gibt auch Nachholbedarf in punkto Ehrlichkeit. Aber der Briefknigge ist nur ein Randthema.
Ich werbe dafür, nicht so zu tun, als hänge der Erfolg einer Meldung davon ab, ob ich sie z.B. per “An” oder “BCC” versende. Natürlich ist “An” besser, aber viel wichtiger ist der Inhalt der Pressemitteilung und dass sie schnell beim Journalisten ist.
Wir PRler reden für meinen Geschmack viel zu viel über die Form der Journalistenansprache und viel zu wenig über den Inhalt. Dabei glaube ich fest, dass eine gute Meldung durch einen Flüchtigkeitsfehler in der Namensschreibung nicht schlechter wird. Dennoch - da gebe ich Dir recht - gebietet natürlich die Höflichkeit, dass man korrekt schreibt.
Ich glaube auch, dass es Wichtigeres gibt als richtig geschriebene Namen und stilistisch perfekte Briefe. Wenn alles korrekt gewesen wäre, wäre es zwar schöner gewesen, aber so ist ja auch nichts passiert. What the heck!
Eine fremde Person in der Art anzuschreiben und dort solche Fehler zu machen ist wirklich nicht clever. Ich finde es auch gut, dass hier zumindest die Namen der Leute entfernt wurden.
Da Schnorr wie Schnorrer klingt ist das schon etwas unglücklich *lach*