Archiv für die 'Feuilleton' Kategorie

Weihnachtswunsch für PC-Bastler

22. November 2006, 14:31 Uhr von Mike Schnoor in Feuilleton

Nur noch wenige Wochen und es weihnachtet in der ganzen Welt. Zur allgemeinen Vorfreude eines jeden PC-Bastlers trägt dieses Bild bei: Guten Appetit mit dem Highend PC mit Lebkuchen Engine ™ zum Weihnachtsfest!

Zerschlagung der Webkultur

4. November 2006, 15:48 Uhr von Mike Schnoor in Zukunft, Web 2.0, Feuilleton

Bevor der Internet Suchdienstleister Google vor Jahren ein “Garagen Startup” war, sah sich die Welt im Internet noch in bester Ordnung. Sobald man die eigene Webseite, ein Nachrichtenportal oder sonstige Aktivität über HTML Geschnipsel publizierte, war eines immer wichtig: Die Verlinkung auf andere Webseiten. Man verlinkte auf dies, man verlinkte auf das, und man hatte keine Probleme damit auch auf Anfrage von unbekannten Menschen einen Link auf deren Webseite zu setzen. Es war die Kommunikation miteinander über dieses neue Medium, mit welchem sich die Daten austauschen ließen. Eine der Kernthesen des Internets ist letztendlich die einfache Verbindung von unterschiedlichsten Informationsquellen mittels Hyperlinks. Weiterführende Informationen, die Referenzen eines Artikels oder die Quellenangaben sind so direkt nachvollziehbar - sofern man sich nicht ausschließlich mit den traditionellen Quellen wie Bücher oder Fachliteratur beschäftigt hat. Doch mit Google wurde alles anders.

Die Einführung des Pagerank Systems ist Google’s Meisterwerk zur Unterwanderung der Webkultur. Jeder Webseitenbetreiber, jeder Administrator, jeder Besitzer eines Unternehmens, das im Web vertreten ist, möchte den höchstmöglichen Pagerank mit der eigenen Seite erzielen. Das Prinzip ist einfach und viel zitiert - je mehr qualitative Seiten und Domains auf die eigene Seite verlinken, desto höher zeichnet sich der Pagerank ab.

Das Internet wird ad absurdum geführt.
Eigentlich eine schöne Welt - so mit vielen Links, einem tollen Pagerank und bestimmt vielen Besuchern - oder? Heute befürchten viele Menschen, dass sie den Pagerank exklusiv besitzen möchten und dass er nicht mit anderen geteilt werden darf. Diese Menschen werden andere Webseiten partout nicht verlinken. Wie käme man auch dazu, von einem Pagerank 6 auf einen niedrigeren Pagerank zu linken? Die fremde Seite könnte ja über früh oder spät ein wenig Potential aufbauen und mehr Links kassieren als nötig. Was passiert dann mit meinem teuren, hochwertigen Pagerank, den ich über Jahre aufgebaut und gepflegt habe - kann der verfallen? Wir sind dazu übergegangen nur im äußersten Notfall auf jemanden zu verlinken mit Ausnahme der zwischenmenschlichen Verlinkung von dem einen zum anderen Blog Autor. Sobald man aber die Berichte von Tageszeitungen, Zeitschriften oder Magazinen im Internet liest, die in der Hinsicht keine computeraffine Redaktion als Tagesgeschäft betreiben, wird man einen Artikel mit “www.domainname.tld” sehen können, aber die Verlinkung darauf ist nicht existent. Wozu die Mühe machen, wozu dem anderen etwas Traffic abgeben, warum den eigenen Leser verlieren, weil er doch bei mir schon alles dazu schon sehen kann? Ich habe doch das aufbereitet, damit der Leser es bei meiner eigenen Seite konsumiert. Nicht woanders. Nur bei mir, bei mir, bei mir!

Negativismus und Spambekämpfung
Dieses krankhafte Verhalten ist einerseits durch den Menschen selbst entstanden, andererseits durch seine grausigsten Web-Ängste hervorgerufen worden. Es kam nämlich das Dosenfleisch. Schnöde Spider vegetierten von einer Webseite zur nächsten und entblößten sämtliche Referer Listen oder Statistiken. Die eigene URL zum Pornoangebot, zum Kauf von Viagra oder zum Kundendatendiebstahl animierte den sorglosen Surfer zum Klick. Spam war und ist eine Gefahr des qualitativen Inhaltes. Ein Mittel dagegen ist die manuelle Unterbindung von Spam durch moderierte Webinhalte. Das andere ist der Faulheit der Menschen zuzuordnen - der Einsatz technischer Hilfsmittel. No Follow. Do not follow. No no follow. Follow me? - Die Einführung dieses einerseits nichts sagenden, dennoch mit schwerwiegenden Folgen verbundene Tag Attributs für Hyperlinks durch niemand geringeres als Google, MSN und Yahoo zeugt von der Unfähigkeit des Menschen, die Webkultur in seinem Kern mit guten Hyperlinks zu zelebrieren. Wer setzt ein Plugin ein, um den “nofollow” Tag aus dem HTML herauszufiltern? Wer beugt sich der vorinstallierten Software, welche das nofollow-Attribut an jeden Link hängt, damit keine Steigerung der Wertigkeit des Pageranks von anderen Webseiten erzeugt werden kann?

Entschuldigung, aber da hilft nur eines: Leckt mich doch alle am Hyperlink! Verlinkt endlich auf andere Webseiten, wenn ihr sie auch in euren Artikeln nennt. Oder möchtet ihr alle, dass Google am Ende den großartigen Pagerank als Maßstab für Webkultur noch effizienter nutzen kann, um euer Leben und damit eure Suchergebnisse, Daten und Informationen schön fleißig aufbereiten zu können? Google ist natürlich generell als ein Unternehmen zu betrachten und daher nicht zu verteufeln, aber Google steht im selben Moment als schlechtes Beispiel für dieses von vielen Menschen akzeptierte Unvermögen, sich mit der Webkultur auseinander zu setzen und sie überhaupt zu verstehen. Seht den Hyperlink in jedem Artikel als Leitbild für die Webkultur, die jeder vernichtet, sobald absichtlich oder unter Vorbehalt ein Link zu einer anderen Webseite nicht mehr gesetzt wird.

Es ist eine Tatsache, dass Google dadurch nur noch mächtiger wird. Die Menschen werden demnach nicht auf die Links in anderen Webseiten klicken. Sie werden nur nach dem Begriff bei Google suchen um zur eigentlichen Webseite zu gelangen.

Abschließend möchte ich betonen: Für diesen Artikel wurde kein Hyperlink gequält. Mein Dank gilt Tom für seine inspirierende Aussage und meiner Freundin Katharina für ihre Geduld mit mir.

Supré

26. Oktober 2006, 18:36 Uhr von Mike Schnoor in Feuilleton

Ein schönes Wort. Es hört sich so erhaben an. Also bitte ab sofort ein wenig mehr Supré.

Jugendkultur Reloaded²

22. Oktober 2006, 17:41 Uhr von Mike Schnoor in Feuilleton

Wie in einem etwas längeren Artikel bei der Welt zu lesen ist, soll in Zukunft alles anders werden. Wer kennt sie nicht, die schönen Europa Hörspielkassetten, die viele von uns in jungen Jahren immer wieder gerne zum Einschlafen oder zu einer Berieselung ohne Fernsehen genutzt hatten? Weil die Namen der 80er Jahre nicht mehr ausreichen, wird in Zukunft alles umbenannt. Erstes Beispiel ist das detektivische Viererpack “TKKG”:

So wundert es nicht, dass Wolf den Randgruppen mehr Geltung verschafft: „Der Dicke heißt jetzt Garbage und ist obendrein Neger und schwuler Rapper. Gabi heißt Kira the bitch, Tim Trevor und Karl Geek the freak. Geek ist essgestört. Das ist einfach hip.”

Aber auch Pippi Langstrumpf wird in neue Sphären gleiten, denn ihre neuen Abenteuer drehen sich nicht mehr um das Taka-Tuka-Land sondern um “Transen”. Und während die gute Pippi mal wieder außer Rand und Band ist, heißt es demächst lieber “Inkontinenz”. Eine schreckliche Vorstellung, die vielleicht eines Tages wahr werden könnte. Zum Glück ist aber der Artikel mit satirischem Hintergrund verfasst worden, doch sehr lesenswert.

Der ICE - Wie mache ich das?!

16. Oktober 2006, 22:51 Uhr von Mike Schnoor in Feuilleton

Diesen Abend beenden wir mit einem kleinen Tipp am Rande für alle diejenigen, die unbedingt einen heißen Kontakt oder ein heißes Date haben möchten und sich dabei ernsthaft fragen - “Wie mache ich das?!”

Der ICE von Berlin nach HH ist wie OpenBC… oder eine bessere Plattform zum Daten!

Und nein, das kam jetzt nicht aufgrund der aktuellen Entwicklung von NEU.de, sondern wegen eines unternehmensübergreifenden Manager-Chattens. Total Web 2.0 das ganze heute abend… gute Nacht, Bettzeit!

Wir Machen Fernsehen

10. Oktober 2006, 23:35 Uhr von Mike Schnoor in Marketing, Feuilleton

Oder machen wir etwas anderes, das doch wirklich viel besser ist als die Shows aus der großen “Box” im Wohnzimmer? Ein solches Engagement finde ich bestrebenswert. Vielleicht werden wir in Zukunft auch ein paar weitere Einsätze von dieser Qualität mit Frank Victor von Aspen sehen können…

… aber vorerst kann man sich auch mit diesem oder diesem Video begnügen. Das ist absolut heiße Waren - grenzt ja schon fast an Viral Marketing was ich hier schreibe. Schaut’s euch an, denn der Typ ist cool und wahnsinnig gut! ;)

Am Ende der Vernunft

29. September 2006, 15:35 Uhr von Mike Schnoor in Feuilleton

Was kommt zu meiner Freude heute schönes ans Tageslicht? Eine hochgradig amüsante Pressemitteilung, die sich wirklich sehen lässt.

Pressemitteilung vom 28.9.2006

Geburtstagswünsche an Edmund Stoiber

Wenn Sie von München nach Berlin.. in 65 Jahren, dann starten Sie im Grunde genommen, starten Sie Ihre Bundeskarriere, 65 Jahre, schauen Sie sich mal die großen Präsidenten an in London oder sonstwo, Charles de Gaulle in Frankreich oder in äh Rom, dann werden Sie feststellen, dass 65 Jahre Sie jederzeit locker in München brauchen um das Kanzleramt zu finden. Wenn Sie vom Wirtschaftsministerium, äh der Staatkanzlei einsteigen, - das bedeutet natürlich dass im Grunde genommen das Kanzleramt näher an Bayern heranwächst, weil das ja klar ist, weil alle Linien in Bayern zusammenlaufen. Lieber Herr Stoiber: Herzlichen Glückwunsch zum 65.Geburtstag.

Nennt man soetwas jetzt Sarkasmus, Ironie oder doch nur Perversion des geistigen Horizontes? Nein, denn der Grund liegt sicherlich in der dazugehörigen Aufzeichnung einer unglaublich schönen Rede… MP3 Download mit dem Prädikat Hörenswert!

Steigerung der Bekanntheit

28. September 2006, 23:56 Uhr von Mike Schnoor in Feuilleton

Diskussionen am Abend bringen doch wieder nur die untrügliche Wahrheit hervor.

Sie: Mach Dich mal bekannt im größten Blog Deutschlands!
Er: Wie… im Spiegel?

Dieses Zitat ist natürlich aus dem Kontext gerissen und eigentlich nicht haltbar. Daher darf man es nicht falsch verstehen - es ist vielmehr ein weiteres Kompliment an die Kollegen von SpOn.

Das Alphatier - Deutschlands Top Blogger

27. September 2006, 09:22 Uhr von Mike Schnoor in Blogosphere, Feuilleton

Angeregt durch die famose Aktion von DonsTag habe ich mir auch einmal den Spaß gemacht, und den Fragebogen zu “A-Blogger”, “Alphablogger” oder sonstigem “Alphatier” Zeugs ausgefüllt. Zu meiner Überraschung kommt dabei heraus, dass ich eigentlich den Platz 12 in den Deutschen Blogcharts belegen sollte. Ferner setzen sich zumindest meine Gene aus einem Pool anderer Blog Autoren zusammen, mit denen ich ab heute gerne in einer Konkurrenzsituation stehe: MC Winkels weBlog (10.5%), Werbeblogger (10.5%), Dr. Web Weblog (9.9%), Basicthinking (7.7%), Nerdcore (7.7%), Daily Me (7.7%). Naja, nicht schlecht - das sind halt alles anpassungsbedingte Operationen, die sich aus dem zusammengewürfelten Haufen der Blogosphäre ergeben.

Wieso überhaupt Alphatier wenn man es besser kann? Apropos “basic thinking”… da hatten Robert und ich gestern abend noch telefoniert und er stimmte mir ebenfalls auf die These zu, dass ich von heute auf morgen einfach festlegen kann und sogar darf, dass ich ab sofort Deutschlands Top Blogger bin. Danke nocheinmal an dieser Stelle für diese Bestätigung, Robert. Und zum Abschluss gönne ich jedem meiner Leser meine eklatanten Forderungen als Deutschlands Top Blogger.

  • Lieber Jörg vom SWR, mit allem nötigen Respekt des Tages: Das dort bei den DBC ist mein Platz 12 auf dem Sie da hocken. Ich bitte vehement darum, mir Freiraum zu verschaffen! Nur so kann ich endlich den Platz an der Spitze einnehmen und das Bildblog erstmalig schlagen. ;)
  • Lieber Don vom selbigen Tag, bitte kummulieren Sei ihr Ergebnis des obigen Testverfahrens und meisseln Sie in Stein fest, dass schließlich ich Deutschlands Top Blogger bin.
  • Lieber Ibo vom sevenload, ich hab auf einmal unglaublich frischen Wind geschnuppert und kann Dir sagen “Alles wird gut besser!” ;)
  • Lieber Robert vom Basicthinking, Danke für deine guten Worte. Ohne Dich hätte ich es nie zu diesem erstklassigen Höhenflug mit anschließender Bauchlandung gebracht!
  • Liebe Leser und die die es noch werden wollen: Danke für die Aufmerksamkeit. Und wehe ihr surft jetzt woanders hin…

Ich werde umgehend in naher Zukunft dem Weltherrscher meine Bedingungen für seine Kapitulation zukommen lassen… schließlich bin ja ich Deutschlands Top Blogger hehe! Ich liebe solch einen energiereichen Start in den Tag. ;)

Nachtrag: Ich werde nicht darüber diskutieren, was der selbsternannte Weltherrscher derzeit über Deutschlands Top Blogger und irgendeine fiesematente Kapitulation meinerseits schreibt. Soetwas existiert nicht und sind nichts weiter als propagandistische Lügen! Einen “Mike Schnorr” gibt es hier sowieso nicht.

Krieg des Döners

14. September 2006, 11:00 Uhr von Mike Schnoor in Feuilleton

Der Döner ist des Deutschen liebstes Kind. Nur der Gammelfleisch Skandal bringt viele Menschen dazu, eher weniger von dem durchaus schmackhaften Gericht zu essen. Das größte deutsche Blog titelt daher “Türken wittern Döner-Verschwörung“:

Das Massenblatt “Sabah” wittert eine “Schmutzkampagne” gegen das erfolgreiche Schnellgericht vom Spieß und bezeichnet sie gar als “Schande der Menschheit”. Der Vorsitzende des Vereins Türkischer Döner-Hersteller in Europa, Atasever Sir, beklagt in der Zeitung die “große Ungerechtigkeit”, den Gammelfleisch-Skandal “unmittelbar mit dem Döner-Sektor in Verbindung zu bringen”.

Die türkischen Zeitungen titeln zwischen Panik und Döner-Pathos. “Hürriyet” verkündet: “Den Döner wirft niemand von seinem Thron”. Dazu wird Ömer Tütüncübasi zitiert, Vorstand der “Karmez”-Döner-Produktion in Frankfurt am Main: “Döner ist zu einem gemeinsamen Wort in der Europäischen Union geworden und hat es in die Wörterbücher der Mitgliedsländer geschafft.” Der europäische Döner habe das gerade wegen seiner hohen Qualitätsstandards erreicht.

Das ist der neue Krieg des neuen Jahrtausends. Man dachte einst, es würde für Wasser als natürliche Ressource gekämpft werden, doch anscheinend haben sich alle Analytiker geirrt. Die Türkei ist am Rand der medialen Kriegserklärung an Deutschland. Hoffentlich beschießen sie Deutschland mit dem Stein des Anstoßes - dem Döner selbst. Persönlich freue ich mich schon auf ein paar Döner-Bomben, die direkt in meinen Mund fliegen werden.

Wenn ich aber mal ganz ehrlich bin: Deutschland wird immer gerne den Döner konsumieren - außer die dämliche braune Suppe kommt an die Macht… aber das wird wohl hoffentlich niemals wieder passieren. [Bild aus Wikipedia]