Rentenbeitrag sinkt auf 19 Prozent

Die Bundesregierung hat für das kommende Jahr eine Senkung des Rentenbeitrags beschlossen. Der Beitragssatz wird sich dann auf 19,0 statt 19,6 Prozent belaufen und soll die Arbeitnehmer entlasten. Nach Berechnungen des Ökonomen Frank Hechtner von der Freien Universität Berlin beläuft sich die Entlastung allerdings auf monatlich maximal 13 Euro für die Bürger. Dieser Betrag werde jedoch erst erreicht, wenn sich das Bruttogehalt auf über 5000 Euro pro Monat beläuft. Ein Durchschnittsverdiener mit 3300 Euro brutto muss magere 9 Euro weniger in die staatliche Rentenkasse einzahlen. Laut den Zahlen zeichnet sich eine komplexe Regel im deutschen Steuerrecht für die minimale Entlastung verantwortlich. Die Steuerzahler können demnach jedes Jahr einen höheren Teil des Rentenbeitrags steuerlich absetzen. Im Jahr 2013 klettert der Anteil um vier Prozent auf 52 Prozent. 

Der Rentenbeitrag fällt zwar geringer aus aber zugleich sinkt ebenso der absetzbare Betrag. Die Einsparmöglichkeiten für den einzelnen Bürger werden somit geringer. Wie hoch die Beitragssenkung nun ausfallen wird, darüber entscheidet am 29.August der Bundestag. Laut aktuellen Berichten könnte der Beitragssatz sogar auf 18,9 Prozent gesenkt werden. Die amtierende Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) plant eine Zuschussrente und will diese mit der Entlastung der Steuerzahler verbinden. Die Pläne sind in der Regierung allerdings stark umstritten. 

Die Opposition und die Gewerkschaften laufen ebenfalls Sturm gegen die geplante Zuschussrente. Ein Bericht der Zeitung "Welt" wurde mittlerweile durch einen Sprecher des Bundeswirtschaftsministeriums bestätigt. Demnach sei eine Verbindung der beiden Pläne nicht akzeptabel. Die Zuschussrente soll bei bis zu 850 Euro liegen und soll ab dem nächsten Jahr langjährige Beitragszahler die ein Niedrigeinkommen haben davor schützen zum Sozialamt zu gehen. Die Mittelstandsunion der CSU bewertet die Zuschussrente ebenso als kritisch, weil die Beitragszahler die Kosten staatlicher Sozialausgaben tragen müssen. 

Als unnötig bezeichnete der Mittelstandsunion-Vorsitzendde Hans Michelbach die vorgesehene Einführung eines Vorsorgezwangs für Selbstständige. Das DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach empfiehlt die Finanzmittel der gesetzlichen Rentenversicherung für die Bekämpfung der Altersarmut zu verwenden. Die junge Generation wird mit der geplanten Zuschussrente und den damit verbundenen finanziellen Folgen belastet. Die Sozialabgaben in Deutschland sind im internationalen Vergleich sehr hoch und sollten zur Entlastung der Bürger endlich spürbar gesenkt werden.

Quelle:

http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/rentenbeitrag-arbeitnehmer-pro...