Eine Reise mit der Deutschen Bahn AG

Den folgenden Beitrag verfasste ich heute Nachmittag während unserer Zugfahrt in den Kurzurlaubs bei Katharina’s Mutter…

Eine Zugfahrt die ist lustig, eine Zugfahrt die ist schön. So heißt es ja im Volksmund, wenn es um die üblicherweise länger andauernden Reisen quer durch Deutschland, Europa oder die Welt geht. Wir sitzen seit 9:07 Uhr im Zug und sollen um 16:43 Uhr ankommen. Die Ländertickets geben für 27 Euro zu zweit eine günstige Alternative, um per Bummelbahn für ca. 7 3/4 Stunden im Zug von Flensburg über Neumünster, Hamburg, Rostock und Strahlsund nach Greifswald zu gelangen.

Der Komfort in der zweiten Klasse in den Regionalbahnen, Regionalexpresszügen oder anderen privatwirtschaftlichen Bahnunternehmen ist relativ angenehm, solange man sich die Großraumabteile mit angetrunkenen HSV und Borussia Dortmund Fans teilen muss. Das war ein Dauerbesäufnis mit großem Polizeiaufgebot am Bahnsteig 10 des Hamburger Hauptbahnhofs.

Nur teuer ist es anscheinend, wenn man das W-LAN Angebot der Deutschen Bahn AG nutzen möchte. Eben dort am Hamburger Hauptbahnhof empfing ich das “T-Mobile_T-Com” Netzwerk aus irgendeiner Sendeantenne des Gebäudes. Dort pries man die günstige mobile W-LAN Nutzung auf einigen Zugverbindungen an. Günstig? Preiswert? Billig?
Das ist nichts für Pappenheimer! Insgesamt 8 Euro darf man pro Stunde berappen, falls man auf der Zugfahrt so sehr gelangweilt ist, dass Ablenkung per Internet verschafft werden muss.

Einen kleinen Rabatt gibt es ab drei Stunden Nutzungsdauer, für 15 Minuten darf es schon 2 Euro kosten, und wer wirklich für 24 Stunden sich im Zug aufhält, den Menschen möchte ich sehen, der in Deutschland so lange fährt. Was bleibt einem also übrig? Wir verzichten auf das Internet und bestaunen so einiges am Wegesrand.

Persönlich hasse ich mittlerweile die „La di düü di la da da“ Ankündigung, welche auf kommende Kleinst-Bahnhöfe hinweist Meistens fehlt der urtümlich anmutige „Bahnsteig“ sowieso…

Die blonde kleine rechts neben uns telefoniert seit Hamburg mit irgendwem. Entweder ist das ein als Handy getarntes Walkie Talkie, oder sie kann es sich leisten, für mittlerweile bald zwei Stunden eine Frikadelle am Ohr hängen zu haben. Vielleicht haben Mama und Papa aber auch nur die dicken Spendierhosen mit strapazierfähigen Hosenträgern, um diese Kosten zu tragen? Oder doch eine Flatrate von den neuen Billiganbietern? Langsam nervt es jedenfalls… „Du bist süß! oder „Ich liebe dich!“ kommt aus dem pubertierenden Mädchen herausgesprudelt. Tüddellütt und Knuddelwuddel.

Zur Rechten sehen wir aus dem Fenster eine von kleineren Schneeresten bedeckte gelb-bräunliche Wald- und Wiesenlandschaft. Das ist halt Meck-Pomm at best! Kat und ich sorgen uns schon, dass wir keine warmen Sachen eingepackt haben. Schließlich war ein riesiger See mit einer dicken Eisschicht bedeckt, was auf immer noch andauernde Kälte schließen lässt. Die Schwäne watscheln hier zum Glück noch umher – also keine Vogelgrippe in Sicht.

Und unser kleines Meerschweinchen sitzt vereinsamt in unserer Wohnung. Dennoch wird es ein Rundum-Sorglos-Care-Paket bekommen, da unsere lieben Freunde Jonas und Lena im Minutentakt das House-Sitting und Tierchen-Füttern übernehmen… so hörte es sich jedenfalls nach Katharina’s Aussage her an.

Ich hasse Offline-Bloggen mittlerweile! Die Sitzposition ist mittlerweile nicht mehr zu ertragen, die Sitze dieses zweistöckigen Zuges sind wohl für eine dauerhafte Schädigung des Rückens geradezu prädestiniert. Von angenehmen Arbeiten (hier: Content Produktion) kann man ja nicht sprechen.

Ein weiterer zugefrorener See. Das ist beklemmend. Es hat etwas Unwirkliches an sich, wenn der grau bedeckte Himmel und die gelb-bräunliche Wiesenlandschaft mit schwarzblauen Wäldern im Auge zusammengeführt werden.

2 Antworten zu “Eine Reise mit der Deutschen Bahn AG”


  1. 1 Tanja K Mar 26th, 2006 at 13:09

    Kleiner Trost, wenn etwas nutzt: Ich wohne in Spanien und da ist es auch nicht besser! Grüße

  2. 2 Mike Schnoor Mar 26th, 2006 at 16:39

    Ja das liebe Europa ist von einer Kältewelle erfasst, die sich auch in üblicherweise schöneren Regionen nicht vertreiben lässt!

    Zum Glück fliegt Katharina im Spätsommer nach Spanien, und das Wetter sollte dann ja besser werden… :)

Kommentare sind geschlossen.


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