Tag Archive for 'sat1'

Sponsored Tour

Adé ARD, adé ZDF! Welcome new Platzhirsch of the journalistic supreme lead Privatfernsehen Sat.1! Herzlichen Glückwunsch zu dem sicherlich billigen Einkauf der Tour der France. Auf dem privaten Fernsehen lebt es sich ja bekanntlich eh ein wenig leichter, wenn man von solchen Eskapaden zu hören bekommt. Niemand geringeres als Jan “Mister No-Dope” Ullrich gibt seinen Senf zu Radsport ab. Ein wenig beschämt sollte man doch sein, wenn man sich die Interviews zu Gemüte führt, oder man könnte vielleicht doch einen TV Sender suchen, der das Sportereignis wahrlich nicht in der Art verhunzt, dass erneut der Journalismus bei derartigen Interviews zu Grabe getragen wird. Und letztendlich fällt alles nur noch unter den Begriff “Sponsored Tour”, zumal sich jetzt eine Reihe von neuen Werbekunden an dem Sportereignis auf Sat.1 erfreuen können, die nie in der ARD oder im ZDF in solchem Rahmen auftreten konnten.

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Nachrichtenwertigkeit von Sat.1

Die Meldungen schlugen ein wie eine Bombe: Die Nachrichtenformate “Sat.1 am Mittag” und “Sat.1 am Abend” gehören ab sofort der Vergangenheit an. Fast könnte man laut durch die Straßen ziehen und lauthals ausposaunen “Adé Du schöne journalistische Vielfalt, willkommen Mainstreamidiotismus” - doch macht das wirklich Sinn eine solche Pauschalisierung abzulassen?

Eine Forderung nach der Überprüfung der Sendelizenz oder gar das betiteln von “Sanktionen” ist meiner Meinung nach das letzte, was man jetzt rufen sollte. Da hätte man doch viel früher mal aufwachen sollen und sich um Call-in-TV Sendungen seine Gedanken machen sollen. Das wurde aber mit einem zugekniffenen Auge immer hingenommen, aber sobald eine im Regionalprogramm laufende Nachrichtensendung abgesetzt wird, ist man als medienpolitischer Vertreter des Volkes (hier: Wolfang Börnsen, Vorsitzender der Arbeitgruppe Kultur und Medien der CDU/CSU-Bundestagsfraktion und der medienpolitische Berichterstatter der CDU, Reinhard Grindel) händeringend zur Stelle und versucht sich mit solchen abstrusen Forderungen in Szene zu setzen.

Ich sehe eine solche Entscheidung seitens der Senderführung von Sat.1 eher als absolute Blamage. Wie kann man einer Moderatorin während der laufenden Sendung mitteilen, dass es die letzte Ausgabe war? Auch das Aus für die Mitarbeiter ist ein absolutes No-no für solche plötzlichen Veränderungen. Noch härter, und damit auch wirklich pervers, ist die Nutzung des Sendeplatzes durch wieder aufgewärmte Wiederholungen von “Richterin Barbara Salesch” zur gleichen Sendezeit von “Ex-Sat.1 am Mittag”. Das kann man doch besser nutzen und ein spannendes Call-in-TV Format ins Leben rufen: “50 Cent am Mittag” oder “Sat.1 am Buzzer” könnten absolute Durchbrecher werden, oder nicht?

Ob letztendlich die Wertigkeit des Sat.1-Programms durch die veränderten Inhalte an Kompetenz gewinnen kann, wage ich zu bezweifeln. Ich empfand es erfreuliche Meldung, dass man eine Nachrichtenoffensive damals in 2004 vorantreiben wollte - damit assoziiere ich jedoch nicht die Resignation vor dem Medium mit den Wegfall eines journalistischen Medieninhaltes. Jedoch ahnte man bereits mit dem Weggang von Thomas Kausch als Nachrichtenchef am Wochenende, dass das dicke Ende noch nicht erreicht ist. Nun sieht man es - Journalismus wird von den öffentlich-rechtlichen Sendergruppen praktiziert, während das private Fernsehprogramm sich vielmehr auf generationsgetriebenen Spaß konzentriert. Herzlichen Glückwunsch zu dieser medialen Bestleistung.

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Sat.1 lässt Community sterben

Das empfinde ich als eine äußerst extreme Maßnahme. Aber dort haben die anscheinend genügend Nutzer, die es nicht stören wird, für einige Wochen ihre Grundbedürfnisse in einer Community erfüllen zu lassen. Der Redaktions-Newsletter der Sat.1 Community schreibt folgende Zeilen:

Liebes Community-Mitglied,

wir arbeiten gerade daran, die Community neu zu gestalten, damit alles danach schöner und umfangreicher wird. Leider lässt es sich nicht vermeiden, dass wir die jetzige Community wegen der “Bauarbeiten” vorübergehend abstellen müssen.

Voraussichtlich wird die Community daher ab dem 3. April nicht mehr erreichbar sein. Die neue Community startet wieder ab der 3. Aprilwoche.

Da es passieren kann, dass dein Gästebuch oder Foreneinträge verloren gehen, speichere dir doch bitte alles, was dir besonders wichtig ist, vorher ab. Persönliche Daten wie Nicknames und Angaben zu eurer Person sind davon nicht betroffen.

Wir freuen uns alle auf den Neustart einer NOCH BESSEREN Community! :)

Bis dahin, dein Sat.1-Online-Team.

Bauarbeiten - gut, wenn man das Wort in den Zielgruppen des Senders anspricht, versteht das jeder. Für unsereins könnte ein solcher Begriff als ganz klare Umschreibungen eines “Mist, das Ding läuft nicht!” oder “Das fliegt uns außeinander - Nimm die Ruder in die Hand!” gedeutet werden. Oder sind dort zu wenig Nutzer, die aktiv sind, die echte Daten haben, die überhaupt die Community nutzen. Ist das alles eine Farce? Will Sat.1 etwa ein wenig webzwonulliger werden? Brrr… rechtfertigt jegliches strategische Vorgehen das vollständige Abschalten einer Community? Die Mail ist datiert vom 31. März 2007… sieht recht unschön für einen Aprilscherz aus.

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maxdome - Video on Demand

Falls jemand noch keine viereckigen Augen hat und zumindest noch weitere 4,99 Euro oder sogar ganze 19,99 Euro im Monat parat hat, der kann “endlich” sich alles reinziehen, was früher, heute oder sogar vielleicht erst morgen von der ProSiebenSat.1 Sendergruppe über den TV-Bildschirm flackert. Seit kurzem betreibt SevenSenses als Tochterunternehmen der Sendergruppe die Dienstleistung maxdome für digitales TV Programm. Natürlich dürfen da keine der alten Klassiker - sprich Hausproduktionen der einzelnen Kanäle - fehlen. Wunderbar daran ist das Paketangebot von maxdome.

Movie-Junkie, Comedy-Liebhaber oder Serien-Fan? Oder wollen sie einfach alles? Bei maxdome überhaupt kein Problem! Bestellen Sie Ihr Lieblingspaket und sehen sie, was Sie wollen und wann sie wollen. Überzeugen Sie sich von unserem unschlagbaren Angebot – jederzeit flexibel und einfach nutzbar!

Na wunderbar! Verbringen wir noch mehr Zeit mit den alten und neuen Serien, die man ja eigentlich nicht mehr sehen wollte, die sogar keiner beim “Das Vierte” sehen würde, aber dennoch schnittige Streifen ala Hausmarke sind. Hätte ich ein Verlangen dafür, das zu sehen, bei dem man sowieso schon wegschaltet? Würde ich nicht den alten Videorekorder auspacken oder mir einen heißen DVD-Rekorder kaufen, um von diesen wahnsinnig geilen Eigenproduktionen noch klasse Kopien anzulegen? Nur um das alles nach dem Arbeitsalltag in der sporadischen Freizeit zu sehen… oder doch lieber für ein klein wenig Geld das Pay-TV-Revival (natürlich ohne Sport) für zu Hause einkaufen? Dann doch lieber kein Fernsehen mehr. Amüsant ist jedenfalls folgende Beschreibung des Premium Pakets:

  • monatlicher Festpreis - volle Kostenkontrolle
  • Unbegrenzter Zugriff auf die Inhalte aller anderen Pakete
  • ständig aktualisierte Inhalte
  • Zugriff auf das stetig wachsende Archiv
  • keine zeitlichen Beschränkungen
  • Preisvorteil gegenüber Paket-Einzelbestellungen
  • kompletter Zugriff auf das Erotik Paket
  • jeden Monat 3 Blockbuster Gutscheine aus dem Movie Paket

Wozu brauche ich das, und sollte es eigentlich nicht selbstverständlich sein, dass ich die Kosten zumindest kontrollieren kann, einen unbegrenzten Zugriff für diesen teuren Preis habe, auf aktuelle Inhalte nicht verzichten muss und keine “olle Kamelle” zum Abfertigen bekomme? Preisvorteil hin oder her, der Pornokram ist bestimmt eh nur Softcore ala Schulmädchenreport, und drei Blockbuster Gutscheine im Monat - das kann ich sowieso alles ja eigentlich auch im normalen Kabel TV empfangen (sofern ich die Zeit habe). Das “amazing discovery” jedoch am ganzen Spaß bietet mir das DRM von maxdome:

das Angebot von maxdome ist mittels digitaler Rechteverwaltung bzw. Digital Rights Management (DRM) geschützt. Eines der meistverwendeten und sichersten Systeme ist das DRM System von Microsoft, welches auch bei maxdome verwendet wird. Die Verwendung dieses DRM Systems setzt die Verwendung eines Microsoft Internet Explorer Version 5 oder höher voraus. Bitte verwenden Sie daher den Microsoft Internet Explorer, wenn Sie maxdome besuchen.

Das ist zwar schön und nett, doch wir alle wissen ja (zumindest die etwas “intigenten Personen”), dass der MS IE ein richtiger Unhold ist. Und da ich mit dem tollen Dienstleister maxdome leider keine Sachen für mich persönlich aufzeichnen kann und jederzeit ohne den Dienst verwenden kann, bleibt mir nur der Griff zum alten Videorekorder oder einem neuen tollen DVD-Rekorder… schade irgendwie. [via M&M]

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Zahlenspiele sind Schwindel

Im jüngsten Fall der freundlichen Übernahme eines Unternehmens - ProSiebenSat.1 greift nach MyVideo - zeigen sich weitere Stimmen auf: Die einen sehen Sevenload als Gewinner des Spektakels, andere meinen wiederum, dass Myvideo an die Spitze kommt. Selbst Ibrahim Evsan, Geschäftsführer von Sevenload, wünscht dem ganzen ein gutes Gelingen und kündigt noch einen Schlag oben drauf an. Wie dem auch sei, zumindest auf internationaler Ebene gab man ProSiebenSat.1 den Tipp, gefälligst Sevenload aufgrund des ähnlichen Namens zu bevorzugen. Awer wat den Buurn nix smeckt, dat will er nich!

Und warum Zahlenbeispiele nichts weiter als Schwindel sind ist einfach erklärt: Ohne eine offizielle Messung wie beispielsweise ein Nielsen Netranking oder IVW glaube ich gar nichts. Hier beim Telagon Sichelputzer haben wir zwei Milliarden Zugriffe am Tag - schließlich sind wir die unumstrittene Nummer Eins!

Doch wer sich gerne einmal durch die Profile der MyVideo Nutzer klickt, merkt schnell, dass so einige der Profile nur einmal eingeloggt waren und keine Aktivitäten laut deren Statistik ausgaben. Mit Zahlen kann ich spielen, aber wenn keine echten User dahinter stehen, dann hege ich meine Zweifel an der Richtigkeit. Aber das ist natürlich nur meine Auffassung vom Ganzen.

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Medienunternehmen und ihre neuen Videohoster

Nach RTL hat jetzt auch ProSiebenSat.1 eigenen “YouTube”-Klon” - so titelte gestern das Medienmagazin DWDL. Zwar ist es mittlerweile nichts neues, dass Unternehmen sich miteinander und untereinander aneinander beteiligen. Doch gerade die Tatsache, dass ein Medienunternehmen des Fernsehmarktes sich ein Internetunternehmen einverleibt, um damit mehr Medieninhalte zu generieren, eine Community aufzubauen, und so sein etabliertes Marktsegment zu festigen und gleichzeitig in einen neuen Markt einzutreten - das ist relativ frisch und noch nicht sehr oft in der deutschen Medienlandschaft passiert.

Die Samwer Brüder haben somit bewiesen, dass nur allein ihr Name das Geld auf den Tisch gebracht hat. Dieser Deal, welcher bestimmt die eine oder andere Million auf ihr Konto gebracht hat, ist einerseits beneidendswert, aber andererseits nur eine Farce in der Entwicklung des Internets.

In der Blogosphäre kursieren ebenfalls schon seit gestern entsprechende Meldungen, und wie beispielsweise eine recht interessante Diskussion bei Gugelproductions bestätigt, ist dies wieder nur ein weiteres Zeichen dafür, dass die “Jamba” Brüder Samwer einen erneuten Deal mit MyVideo eingefädelt hatten. Mehr auch nicht! Doch auch diese Diskussion zeigt, dass eine Übernahme dieser “jungen” Internetunternehmen gewisse Tücken aufweisen. Sobald die eine oder andere Senderfamilie das kleine Internetunternehmen mit seinen Videos geschluckt hat, wird sich der Inhalt dieser Internet-Video Plattformen gewaltig verändern:

[…]dass sich daraus eine große Chance für Sevenload ergibt, die als verbleibender unabhägiger Anbieter dynamischer und entschlossener auf die Wünsche der Internetgemeinde eingehen können, während Clipfish und MyVideo an einer Integration der Dienste in die Mutterkonzerne arbeiten[…]

Sehen wir es also so, dass die einverleibte Struktur des Dienstleisters für Internet-Videos dem Medienunternehmen RTL oder ProSiebenSat.1 einen Vorteil bringen wird, oder vielleicht doch eher sich nachteilig auswirkt? Vorteile ergeben sich definitiv durch den Content, durch die Knüpfung von Synergien mit der Internet-Technologie und dem TV-Medium. Doch Nachteile gibt es, so wie ich es erwarte, speziell in dem Bereich Community. Können die beiden Senderfamilie wirklich eine Mehrnutzen für sich und gleichzeitig die Nutzer der Internetplattformen generieren?

Wenn dieser Mehrnutzen aus einem kompletten Archiv von GZSZ oder den gesammelten Folgen von GALILEO ausschaut, dann wird gewiss der Nutzer im Internet davon profitieren. Selbst wenn es kleine Ausschnitte aus den Sendungen, einzelne Beiträge, oder die Stefan Raab Maschinerie geben wird, kann ein Nutzer damit befriedigt werden. Der Mehrnutzen ist somit existent, und ebenfalls kann das Medienunternehmen auch einen neuen (kleinen) Werbeplatz anbieten. Doch der Medieninhalt allein garantiert nicht, dass der Rezipient sich diesem auch annimmt. Für den eingefleischten Fan eines jeden Formates ist dies schlichtweg der Traum - endlich kann man ungestört zu jeder Tageszeit die Folge ansehen, wo Petra noch mit Tim fröhlich gekuschelt hat, bevor Andrea ihn ihr ausgespannt hat. Gut, wer es braucht, wird womöglich auch dafür noch einen kleinen Endbetrag pro Episode hinblättern. Doch wer es nicht braucht ist die immer wieder existierende und damit übernommene Community.

Eine Community ist meiner Erfahrung nach ganz bestimmt nicht darauf erpicht, alte abgefrühstückte Inhalte von anno dazumal in einem Internet-TV-Sender als Wiederaufbereitung (quasi als “olle kamelle”) zu finden. Vielmehr ist eine Community daran interessiert, eigene Inhalte zu erstellen, zu bewerten, zu sondieren, zu nutzen. Und gerade dabei sehe ich es auch als eine Bestätigung, dass beispielsweise sevenload im Gegensatz zu Myvideo oder Clipfish gänzlich andere nutzerbasierte Inhalte präsentiert. Wie hieß es so schön in den Kommentaren des Eintrages?

Es ist wie bei Apple und Microsoft, nur das “Apple”. also Sevenload, bisher nicht die Fehler von Apple macht (Anfang der 90er den Kunden aus den Augen zu verlieren und von 30% auf 3% Marktanteil zu schrumpfen).

Sollte in Zukunft sich alles so entwickeln, würden Myvideo und Clipfish (und ihre Medienkonzerne) zu einer Plattform für grobe, unpersönliche und maximal die Allgemeinheit ansprechende Inhalte werden, während sich sevenload zu einer Plattform für individualisierte, persönliche, am User orientierte Inhalte mausert. Die Entwicklung wird absehbar sein - nicht heute, aber bestimmt in der nahen Zukunft. Der Medieninhalt von morgen ist auf mich als Rezipienten zugeschnitten, von mir als Produzenten konzeptioniert und ganz bestimmt nicht von einem Medienunternehmen “von oben herab” doktriniert, wie es ja die übliche Praxis der Programmkonzeption ist.

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Springer gibt auf

Nun ist es endgültig: nach den Querelen der vergangen Wochen um die Übernahme der ProSiebenSat1 Media AG zieht der Axel Springer Verlag sich zurück. Nachdem zunächst die Absage durch das Bundeskartellamt gefolgt von einer Untersagung der Fusion durch die KEK kam, sieht man die wirtschaftlichen und juristischen Risiken nun als zu hoch an, um die Fusionspläne weiter zu verfolgen. Absehbar war dies ja schon seit einer Weile.

Jetzt stellt sich natürlich die Frage, wie der US-Medienunternehmer Haim Saban weiter verfahren wird. In der Diskussion um den Verkauf der Senderfamilie sind neben dem französischem Sender TF1 und SBS Broadcasting aus Luxemburg ebenso amerikanische Medienkonzerne und Investoren. Bis die nächste Entscheidung ansteht, wird die Holding der ProSiebenSat1 Media AG wohl zunächst einmal auf eigenen Füßen weitermachen müssen.

[via DWDL]

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Die Sat1 Recherchearbeit

Zur Mittagszeit gab es einen Anruf bei uns von der Berliner 030 Vorwahl. Ich meldete mich am Telefon mit “Ja?” und prompt antwortete ein Herr Scholz, dass er meine Freundin Katharina sprechen wollte. Okay, es schien ja wichtig zu sein. Also übergab ich an Katharina.

Herr Scholz entpuppte sich als ein Mitarbeiter von Sat1 und fragte sie sofort, ob nicht Torben Behmer mit ihr zusammen eine Hausarbeit (oder gleich zwei bis drei Arbeiten) geschrieben hätte. Sie bejahte die Frage verwundert. Herr Scholz erkundigte sich sogleich nach der Nummer von Torben und ob wir sie ihm herausgeben würden. In der Annahme, dass es wichtig sei gaben wir die Festnetznummer heraus - z.B. wegen eines Praktikums oder ähnlichen Aktivitäten von unserem lieben Kommilitonen - man weiß ja nie!

Eine halbe Stunde später rief ich Torben noch an und fragte, was da gewesen sei. Er meinte nur noch, dass unser Blog ein Erfolgserlebnis hätte. Der Mitarbeiter von Sat1 war daran interessiert, ob Torben ein Freund der Familie sei, welche wiederum neben der Familie wohnen sollen, wo sich Michael Jackson zur Zeit in Hamburg Niendorf aufhalten sollte. Ahja!

Wir tippen auf ein Sat1 Boulevard Magazin mit Tendenzen zum Yellowpress-Verhalten. Es ist aber sehr interessant, dass nicht Jahrbücher, die Eltern oder das Bürgerbüro einer Stadt zur Auskunft konsultiert wurde (was sicherlich nicht auszuschließen ist), sondern dass die Kontaktaufnahme über das Internet und unser Telagon Sichelputzer Blog erfolgte. Was solls, wir haben herrlich gelacht.

Und Torben hat natürlich nichts über die Familie verraten und warum wohl Michael Jackson sich dort aufhalten würde. Schließlich haben die Eltern seines Bekannten ja mit der Musikbranche zu tun - und Michael Jackson ist ja ein mehr oder minder passabler Musiker. Das wäre ja so, als ob man sich fragt, warum Dieter Bohlen mit Mike Leon Grosch von den DSDS Superstars in der Kantine zu essen geht.

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Verschlüsseltes Satelliten-TV: Rückschritt oder Vorpreschen?

Neulich saßen wir noch unter Studierenden zusammen und scherzten über das Pay TV Programm, welches ja im Prinzip kein Zusatznutzen für den ehrlichen Fernsehzuschauer sei, der seine Sendungen entweder auf DVD (legal oder illegal) oder aus dem frei verfügbaren Programm bezieht. Mit wiederverwerteten Sendungen kann kein Reizpotential beim Konsumenten genutzt werden. Und wenige Tage später wird man mit der folgenden Nachricht nahezu erschlagen. Aber zu Anfang ein kleiner Exkurs über Deutschland in seiner naher Zukunft:

“Klein Erna sitzt zu Hause, anstatt in der Schule zu sein. Sie greift emotional-bedingt zu der Fernsehbedienung, um das Fernsehgerät anzuschalten. Wie auf Kommando zappt die kleine von Kanal 1 bis 4, um endlich den Vormittag mit ein wenig geistigem Smalltalk der unteren Bevölkerungsschicht zu versüßen. Doch sie erkennt nur ein schwarzweisses Rauschen, schlägt auf den Fernseher, zappt weiter, nur um zahlreiche andere TV Sender mit dem gleichen Rauschen zu finden. Was ist blos los? Warum ist der Satellit ausgefallen? Aber die öffentlich-rechtlichen Sender, die man ja eh nur wahrgenommen hat, sind noch erreichbar. Haben sie das Programm etwa bewusst abgeschaltet? Ab heute sind die Privaten “Free-TV” Sender nicht mehr frei verfügbar. Die Welt bricht hier für Klein Erna zusammen, weil die Eltern keinen Kabelanschluss haben, und nicht bereit sind, für die Verdummung des Mädchens die teuren Pay-Free-TV Angebote erkaufen möchten.”

Seit kurzem stehen die größeren Senderfamilien, die RTL Group und ProSiebenSat.1, mit dem Satellitenbetreiber SES Astra über eine Verschlüsselung ihrer Programme in Verhandlung. Anscheinend benötigen viele Zuschauer ein eigenes Zusatzgerät zur Entschlüsselung des Sendesignals, mit welchen eine zusätzliche Gebühr für den Konsumenten verbunden ist. Jedoch dementierte ProSiebenSat.1 den Bericht der FAZ am heutigen Morgen, und RTL lässt einen noch spekulieren. Es passt ja zur Masche von RTL.

Die 4,5 Millionen der betroffenen Zuschauer sind aber ein wichtiger Partizipant am Umsatzgenerator “Werbung”, mit dem sich die Privaten üblicherweise finanzieren. Insbesondere durch die Werbung, Sponsoring oder andere werbemarkt-relevante Aktionen kommt das Geld in die Kasse der “Free-TV” Sender. Aber anscheinend ist es nie genug, besonders im Hinblick auf die vergangenen Zeiten hat sich jedoch eines geändert: Die Werbewirtschaft zahlt nicht mehr astronomische Summen an die TV Sender wie damals

Die Wirtschaft, die schon seit geraumer Zeit an den Säulen des Werbemarktes rüttelt, wird den Wegfall eines solchen Zielpublikums gewiss nicht ohne Kürzungen hinnehmen. Weniger Rezipienten bedeutet eine Marktschrumpfung, die den werbenden Unternehmen einen Wegfall des bisherigen Absatzmarktes über das Medium TV beschert. Die privaten Sender können diesen Verlust keinesfalls über eine Gebühr für die Satelliten-TV-Nutzung auffangen. Dieses finanzielle Disaster ist also nur eine theoretische Möglichkeit - die Wirtschaft wird es nicht hinnehmen.

Warum sollte sie es auch? Wenn ich mit meiner Werbung entsprechend weniger Rezipienten ansprechen kann, zahle ich auch weniger und werde vom bisherigen Preisniveau abweichen. Was dann mit den TV Sendern passiert, kann mir doch als Waschmittelhersteller egal sein.

Nebenbei gab es damals in der Verlagslandschaft auch vor wenigen Jahren (Monaten) den Trend zum “Premium Content“. Wer mit der Webseite keine Werbeeinnahmen erzielen konnte, schaltete kurzerhand einen Großteil der bisher frei verfügbaren Services ab und belohnte die Leser mit “Content Abonnements“, um ein weiteres Erlösmodell zu erstärken. Jedoch lehnte es die Mehrheit der Internet Nutzer ab, für die belanglosen Nachrichten des lokalen Zeitungsmarktes noch Geld zu zahlen, wenn ein Käseblatt direkt auf dem Tisch liegt, aber man gerne den Content im Internet aufbereitet nutzen wollte.

Dies wird auch mit den privaten TV Senderfamilien passieren: Die 4.5 Millionen Zuschauer werden sich überlegen, ob sie die Zusatzbox kaufen oder lieber auf das schmale Angebot, was fern von kulturgüterlichem Charakter ist, mit einer weiteren Gebühr bezahlen möchten. Die Präferenzen der Betroffenen, so wie ich es prognostiziere, wird sich eher auf eine Konzentration im digital terrestrischen TV verlagern. Der Zusatznutzen dieses medialen Angebotes ist weitaus höher, als ein mit zusätzlichen Kosten verbundenes Recycling der überaus frei verfügbaren Inhalte jemals bieten kann.

Die Erwägung, für die Rezipienten des Fernsehprogrammes eine Satelliten-Gebühr zu verlangen, ist demnach eher ein Rückschritt anstatt einer zukunftsweisenden Idee. Mir fiel auch Herr Knüwer auf, der sich ebenfalls so seine Gedanken zum Desperate Mediamanager macht.

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Gerade Gesehen: Bis in die Spitzen

Ist sie es? Meine Güte ist die liebe Frontfrau der alten RTL Samstagnacht Show gealtert. Gibt es das wirklich zu sehen - Esther Schweins als Serienstar? Nein, err, ich erlag einer Sinnestäuschung! Mein erster Gedanke war, dass ihr die Ausflüge in die öffentliche-rechtlichen Sendeanstalten nicht mehr gefallen hat wie früher.

Aber nach einem direkten Blick in die Beschreibung auf Klack.de stell sich heraus: Das neue Imitat von Esther Schweins heißt Jeanette Hain, und sie spielt die Hauptrolle in dem neuen Sat1-Spektakel Bis in die Spitzen. Katharina raunte, die Serie solle lustig sein, aber ich beweifle die Qualität der Serie nach dem semi-jugendlich-tauglichen Auftritt durch filmreife Kommentaren wie “…diese hinterfotzige Schlampe!” und ähnliches.

Was sonst noch so passiert nach unsinnigen Schnittsequenzen, die einige Male ganz bestimmt nicht im ersten Schnitt eingeplant waren, ist einfach geklärt:

  • Jasmin Schwiers kotzt sich die Seele aus dem Leib und einem kommt das Essen hoch,
  • Jeanette Hain küsst luschig rum und verworrene Geschichten beginnen ihren Lauf,
  • …mir wird einfach schlecht, wenn ich das noch anschauen muss,
  • es wird Zeit, endlich Katharina davon zu überzeugen, dass die Serie nicht jeden Montag gesehen wird!

Lobenswert ist, dass sie sowieso die Spitzen-Serie nur aus Langeweile angesehen hat, um auf etwas darauffolgendes zu warten. Na dann mal los!

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Mein Name ist Mike Schnoor und ich präsentiere dem frivolen Internetuser ein erstklassig privat geführtes Medienblog. Die Themen siedeln sich zentral in der Medienwelt an: Web 2.0, Weblogs, Video on Demand, TV, Radio, Print, Medien, Marketing und Kommunikation.

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