Tag Archiv für 'Medien'

Au revoire Eva Herman!

Tagesthema für Menschen, die tagsüber arbeiten und einfach später die Nachrichtenlage sondieren. In einer detaillierten und wieder einmal herrlich süffisant geschriebenen full coverage Meldung formuliert Stefan Niggemeier den letzten Abend einer TV Größe: Eva Herman - Tschüss und auf Nimmerwiedersehen! Das Aus für Frau Herman kam bei Johannes B. Kerner im ZDF!

Aber die Dame braucht keiner mehr, wenn sie sich auf herablassende Art dem Publikum gegenüber verhält und sich von ihren gedanklichen Irrwegen nicht distanzieren kann. Manchmal sollte man auch als Frontfrau eines Nachrichtenmagazins einfach mal die Fresse halten - oder klipp und klar still sein, wenn man keine Ahnung hat. Aber das in den Kopf zu bekommen kann durchaus ein schweres Unterfangen sein. Hoffen wir also, dass die Zukunft des Fernsehens von der Eva Hermann verschont bleibt.

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Abmahnung in keinem Verhältnis zur Realität

Wegen der zufällig eingeblendeten Adsense Werbung wurde David Seffer abgemahnt. Der vielleicht unangebrachte Text zu einem Fettkiller-Angebot, welches unter Umständen sogar pauschal auf vielen anderen Millionen Webseiten, die Google AdSense einbinden, auftauchte, sorgte für die Abmahnung “Domainname entfernt” von einem Lebensmittelverein.

Abmahnung wegen einer Anzeige, für die man als Seitenbetreiber nichts kann. Man stimmt weder individuellen Anzeigen bei Google AdSense zu, noch kann man auf alle dargestellten Anzeigen sich überhaupt einen Überblick verschaffen (oder doch?). Ein weiterer Passus, der jegliche Werbung im Internet, im Fernsehen, im Radio, in Printanzeigen revolutionieren wird, ist besonders kernig:

“Auch sind Sie für die auf der Website abgedruckten Kundenaussagen verantwortlich. Wer Empfehlungen Dritter verwendet, macht sich die Aussage Dritter zu eigen.”

Diese Begründung ist an den Haaren herbei gezogen. Schlagen wir doch nur eine Zeitschrift auf und fragen uns ab sofort, warum sich die Herausgeber des Blattes verantwortlich für die Botschaft in den Anzeigen zeichnen? Ein gewisses Maß der Vorabkontrolle ist dort natürlich möglich, doch macht sich der Spiegel für die Aussagen eines Automobilherstellers verantwortlich, wenn er mit CO²-Emissionswerten für sein Fahrzeug wirbt? Insbesondere durch das Distanzieren von Fremdinhalten, aber auch durch das bestehende System von Werbetreibenden Unternehmen, der Zielgruppe der Rezipienten und letztendlich den Anbietern eines Mediums macht eine zu Eigennahme der werblichen Inhalte für keine der Parteien einen Sinn.

Das sind vielleicht auch nur die Leute, die sich auf das Internet stürzen und keine Ahnung von nichts haben. Insbesondere ist bei der Zahlungsaufforderung der Unterlassungserklärung ein formaler Fehler für einen Verein, denn für die Rechnung wurde sogar eine Mehrwertsteuer laut Aussage von David Seffer veranschlagt. Ab Montag wird man wohl mehr dazu hören, wenn sich David mit seinem Anwalt unterhalten hat. Ich bin schließlich kein anerkannter Rechtsexperte und kann mich von jedem Rat und jeder Belehrung nur distanzieren.

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Presserausch

Alles im Rausch heute. Es rauscht sogar richtig. Der Wald steht nicht still. Die Medienwelt ist im Umbruch, denn der Weg vom Schlafzimmer in Richtung des heimischen Arbeitsplatzes ist ein Wandel, der aus einem unausgeschlafenen Menschlein einen hightechbasierten Nachrichtenjunkie macht. Vielleicht hilft auch ein wenig Kaffee dabei, aber so manches Mal stößt man doch auf einige Dinge, die einen wirklich wundern. Doch auch besonders diese Zeile brachte mich heute zum Lachen:

Hinweis an die Medien - Oncolytics Biotech Inc. ist mit einer Präsentation auf dem BIO InvestorForum 2007 vertreten

Hinweis an die Medien. Ja, das kann man sich wirklich vorstellen. Ist eine Pressemeldung nicht immer ein Hinweis an die Medien?

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einestages - Spiegel Online im Community-Rausch

einestages - hier entsteht das kollektive Gedächtnis unserer Gesellschaft. So lautet der Wahlspruch der neuen Community-Plattform von Spiegel Online. Unter dem neuen Zeitgeschichten-Portal der Spiegel Gruppe wird der Leser eingeladen, als aktiver Nutzer eigene Geschichten dem redaktionellen Fundus hinzuzufügen. Vor der Veröffentlichung wird jeder eingereichte Beitrag redaktionell geprüft um ein Mindestmaß an Qualität zu sichern - und ganz klar soll so das Niveau vom Spiegel gewahrt bleiben. Die Inhalte sollen jedoch selbst den Leser überzeugen und zur Partizipation animieren:

Bei einestages beginnt und endet die Zeitgeschichte nicht mit fixen Daten. Von den ersten schwarz-weißen Fotos aus dem vorletzten Jahrhundert bis zum Zeitzeugenbericht aus der Jetztzeit - für einestages ist beides Zeitgeschichte.

Ganz klar: Im Mittelpunkt steht das turbulente 20. Jahrhundert - aber eben das lange 20. Jahrhundert: Urgroßvaters Briefe aus der Zeit der Reichsgründung um 1870/71 sind genauso Dokumente für einestages wie das Handyfoto vom Tsunami Weihnachten 2004

Wer möchte, kann in dieser webzwonulligen Plattform sein Unwesen treiben und sein Wissen aggregieren. Die Beta Version von einestages ist öffentlich zugänglich, so dass der User Generated Content einen weiteren Einzug in ein klassisches Medienunternehmen hält. Oder man schreibt doch lieber sein eigenes Blog zur Zeitgeschichte. :)

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Transparentes Netz im Selbstfindungskurs

Ach du scheiße! Ist es nicht ärgerlich, wenn ein Artikel oder eine größere Passage in einem rennomierten Blatt unter falschen Namen veröffentlicht wird? Profis reagieren darauf gelassen, weil man über jedes Thema reden und sich austauschen kann. In der Regel wird auf PR-technischer Ebene ein Barterdeal ausgehandelt, so dass man mit einem lobenswerten Artikel in einer der kommenden Ausgaben behandelt wird. Auf der direkten Ebene zwischen Journalisten geht es natürlich um das Prestige und den kollegialen Respekt untereinander, aber manchmal auch nur darum, dass der echte Autor mit Quellenangabe aufgezeigt wird.

Etwas zu diesem vielleicht fehlenden Respekt sieht man bei Peer Schrader, der meiner Meinung nach einen Vorgang des Artikelklaus amüsant, aber dazu auch wunderbar pointiert schildert. Ein Autor unter dem Pseudonym “Taipan” veröffentlicht fremde Artikel, dabei “Werben im Netzwerk” aus Peer’s Feder, in einem Online-PR-Portal:

Es gibt genug Beispiele, die belegen, dass Textklau eines der wesentlichen Prinzipien ist, auf denen seine Einträge bei Online-Artikel.de basieren (für “Werben im Netzwerk” muss er außerdem Zugriff aufs “Horizont”-Archiv für Abonnenten haben, weil der Text sonst nirgendwo erschien).

Den Text und viele weitere muss man definitiv kopiert haben. Traurig, aber wahrscheinlich wahr, ist die Tatsache, dass der Portalbetreiber mit der Autoren-ID “1″ eigenständig diese peinliche Nummer durchgezogen hat und vorerst versucht die Spuren im Netz zu verwischen. Genau aus solchen Gründen schätze ich die mannigfaltigen Möglichkeiten von Weblogs, dass sich insbesondere Journalisten außerhalb ihrer üblichen Medien vergleichsweise frei und detailiert zu einem Thema äußern können. Im Rahmen der Berichterstattung in einem Printtitel wäre das sicherlich nicht möglich gewesen. Das transparente Internet hilft hier wiederum bei der Recherche, denn heutzutage gibt es den gläsernen User - und wenn er etwas verbockt, sieht man das zum Glück sofort. Asche auf euer Haupt ihr Contentdiebe!

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Deutscher Fernsehpreis 2007

Derzeit überträgt RTL die von Marco Schreyl moderierte Gala aus dem Kölner Coloneum zum Deutschen Fernsehpreis 2007. Sehr spannend ist die Gala letztendlich nicht, jedoch sei es dem Ensemble von Stromberg gegönnt, den Preis für die beste Sitcom entgegen zu nehmen. Und wenn dort jemand eine Bombe hochgehen lässt, ist ab Morgen jegliches Fernsehen in Deutschland beendet. Knapp 1200 Promis sind zur Übertragung nach Köln gekommen und nicht weit von uns entfernt, knapp 4 U-Bahnstationen nach Nordwesten, werden die gläsernen Preise übergeben.

DER DEUTSCHE FERNSEHPREIS 2007 - Die Nominierungen (Gewinner in Fett)

Bester Fernsehfilm/Mehrteiler:

  • 2030 – Aufstand der Alten (ZDF/Ziegler Film GmbH & Co. KG)
  • Der Butler und die Prinzessin (Sat.1/RheinFilm. TV- und Medienproduktions GmbH)
  • Die Flucht (ARD/Degeto/BR/WDR/SWR/HR/ARTE/teamWorx Television & Film GmbH/EOS Entertainment GmbH)
  • Rose (ARD/BR/SWR/ARTE/teamWorx Television & Film GmbH)
  • Vom Ende der Eiszeit (ARD/NDR/ARTE/Ziegler Film GmbH & Co. KG/Alpha Filmtime Medienproduktionen GmbH & Co. KG)

Beste Serie:

  • Dr. Psycho (ProSieben/BRAINPOOL TV GmbH)
  • KDD - Kriminaldauerdienst (ZDF/Hofmann & Voges Entertainment GmbH)
  • R.I.S. – Die Sprache der Toten (Sat.1/Producers at Work GmbH)

Beste Sitcom:

  • Kinder, Kinder (RTL/BRAINPOOL TV GmbH)
  • Mitten im Leben (RTL/Radical Comedy! GmbH)
  • Stromberg (ProSieben/BRAINPOOL TV GmbH)

Beste Unterhaltungssendung/Beste Moderation Unterhaltung:

  • Germany’s next Topmodel – by Heidi Klum mit Heidi Klum (ProSieben/Tresor TV Produktions GmbH)
  • Let’s Dance mit Hape Kerkeling und Nazan Eckes (RTL/Granada Produktion für Film und Fernsehen GmbH)
  • Schlag den Raab vom 09.06.2007 mit Stefan Raab und Matthias Opdenhövel (ProSieben/BRAINPOOL TV GmbH)

Beste Dokumentation:

  • Ich, Reich-Ranicki (ZDF/HMR Produktion GmbH)
  • Im Schatten der Blutrache (ARD/SWR/WDR/ARTE/Stefan Reiß Film GmbH)
  • Wettlauf um die Welt (ZDF/Spiegel TV GmbH)

Beste Reportage:

  • Feuertod (RTL)
  • Der Gotteskrieger und seine Frau (ARD/WDR)
  • die story: Der Physiker der Mullahs (ARD/WDR)

Beste Informationssendung:

  • heute journal (ZDF)
  • RTL aktuell (RTL)
  • Tagesthemen (ARD/NDR)

Beste Sportsendung:

  • Blut und Spiele (ARD/WDR/colourFIELD tell-a-vision GbR)
  • Mission: Sauberer Sport – Dopingfahnder im Einsatz (ARD/RBB/DOKfilm Fernsehproduktion GmbH)
  • Von Experten umgeben – Die WM 2010 in Südafrika (WDR)

Beste Kochshow:

  • Lafer! Lichter Lecker! (ZDF/Fernsehmacher GmbH & Co. KG)
  • Das perfekte Dinner (VOX/Granada Produktion für Film und Fernsehen GmbH)
  • Schmeckt nicht, gibt’s nicht (VOX/MME Me, Myself & Eye Entertainment AG)

Beste Regie:

  • Züli Aladag für Wut (ARD/WDR/Colonia Media Filmproduktions GmbH)
  • Alain Gsponer für Rose (ARD/BR/SWR/ARTE/teamWorx Television & Film GmbH)
  • Lars Kraume für Guten Morgen, Herr Grothe (ARD/WDR/AllMedia Pictures GmbH)

Bestes Buch:

  • Orkun Ertener für KDD - Kriminaldauerdienst (ZDF/Hofmann & Voges Entertainment GmbH)
  • Ralf Husmann für Dr. Psycho (ProSieben/BRAINPOOL TV GmbH) und Stromberg (ProSieben/BRAINPOOL TV GmbH)
  • Beate Langmaack für Guten Morgen, Herr Grothe (ARD/WDR/AllMedia Pictures GmbH)
  • Dirk Salomon und Thomas Wesskamp für Fürchte dich nicht (ZDF/BurkertBareiss Produktion der TV60Film)
  • Gabriela Sperl und Kathrin Richter für Helen, Fred und Ted(ARD/Degeto/BR/NDR/teamWorx Television & Film GmbH)

Bester Schauspieler:

  • Matthias Koeberlin für Tornado – Der Zorn des Himmels (ProSieben/teamWorx Television & Film GmbH)
  • Ulrich Tukur für Mein alter Freund Fritz (ZDF/AllMedia Pictures GmbH)
  • Friedrich von Thun für Der falsche Tod (ZDF/teamWorx Television & Film GmbH)

Beste Schauspielerin:

  • Veronica Ferres für Vom Ende der Eiszeit (ARD/NDR/ARTE/Ziegler Film GmbH & Co. KG/Alpha Filmtime Medienproduktionen GmbH & Co. KG)
  • Maria Furtwängler für Tatort: Pauline (ARD/NDR/Studio Hamburg Produktion GmbH) undTatort: Das namenlose Mädchen (ARD/NDR/ORF/Studio Hamburg Produktion GmbH)
  • Nadja Uhl für Nicht alle waren Mörder (ARD/Degeto SWR/BR/RBB/teamWorx Television & Film GmbH/EOS Entertainment GmbH)

Bester Schauspieler Nebenrolle:

  • Volker Bruch für Nichts ist vergessen (ARD/WDR/Cinecentrum Deutsche Gesellschaft für Film- und Fernsehproduktion mbH) und Rose (ARD/BR/SWR/ARTE/teamWorx Television & Film GmbH)
  • Anneke Kim Sarnau für Dr. Psycho (ProSieben/BRAINPOOL TV GmbH)
  • Gabriela Maria Schmeide für Die Flucht (ARD/Degeto/BR/WDR/SWR/HR/ARTE/teamWorx Television & Film GmbH/EOS Entertainment GmbH)
  • Ludwig Trepte für Guten Morgen, Herr Grothe (ARD/WDR/AllMedia Pictures GmbH)
  • Roeland Wiesnekker für Blackout – Die Erinnerung ist tödlich (Sat.1/typhoon films)

Beste Moderation Information:

  • Reinhold Beckmann für das Interview mit Bert Dietz in Beckmann vom 21.05.2007(ARD/NDR/Beckground TV/Cinecentrum Deutsche Gesellschaft für Film- und Fernsehproduktion mbH)
  • Volker Herres für die Gesprächsführung in Das Opfer und der Terrorist (ARD/NDR)
  • Johannes B. Kerner für das Interview mit Marina Litwinenko in Johannes B. Kerner vom 14.06.2007 (ZDF/a+i art and information GmbH & Co.)

Beste Comedy:

  • Frank-Markus Barwasser für Aufgemerkt! Pelzig unterhält sich (BR)
  • Urban Priol und Georg Schramm für Neues aus der Anstalt (ZDF)
  • Mathias Richling für seine Parodien im Scheibenwischer (ARD/RBB/BR)

Beste Kamera:

  • Andreas Doub und Roman Nowocien für R.I.S. – die Sprache der Toten (Sat.1/Producers at Work GmbH)
  • Sonja Rom für KDD - Kriminaldauerdienst (ZDF/Hofmann & Voges Entertainment GmbH)
  • Philipp Sichler für Sperling und die kalte Angst (ZDF/Polyphon Film- und Fernsehgesellschaft mbH)

Bester Schnitt:

  • Florian Drechsler für Sperling und die kalte Angst (ZDF/Polyphon Film- und Fernsehgesellschaft mbH)
  • Clara Fabry für Helen, Fred und Ted (ARD/Degeto/BR/NDR/teamWorx Television & Film GmbH)
  • Dagmar Lichius für Post Mortem (RTL/Sony Pictures Film und Fernseh Produktions mbH)

Beste Musik:

  • Manu Kurz für Vom Ende der Eiszeit (ARD/NDR/ARTE/Ziegler Film GmbH & Co. KG/Alpha Filmtime Medienproduktionen GmbH & Co. KG)
  • Enjott Schneider für Die Flucht (ARD/Degeto/BR/WDR/SWR/HR/ARTE/teamWorx Television & Film GmbH/EOS Entertainment GmbH) und Nicht alle waren Mörder (ARD/Degeto/SWR/BR/EOS Entertainment GmbH/World Sales Beta Film/RBB/teamWorx Television & Film GmbH)
  • Ralf Wienrich für Bella Block: Blackout (ZDF/UFA Fernsehproduktion GmbH) und Das Geheimnis im Moor (ZDF/Telefilm Saar GmbH)

Beste Ausstattung:

  • Knut Loewe und Wiebke Kratz für Die Flucht (ARD/Degeto/BR/WDR/SWR/HR/ARTE/teamWorx /EOS Entertainment GmbH) und R.I.S.-Die Sprache der Toten (Sat.1/Producers at Work GmbH)
  • Albrecht Konrad und Monica Jacobs für Der geheimnisvolle Schatz von Troja (Sat.1/teamWorx)
  • Matthias Müsse und Janne Birck für Die ProSieben Märchenstunde (ProSieben/Rat Pack Filmproduktion GmbH)

Bester TV-Berater:

  • Christian Rach für Rach, der Restauranttester (RTL/Eyeworks Deutschland GmbH)
  • Katharina Saalfrank für Die Super Nanny (RTL/Tresor TV Produktions GmbH)
  • Peter Zwegat für Raus aus den Schulden (RTL/probono Fernsehproduktion GmbH)

Ein wenig pervers finde ich die Nominierungen der Kategorie “TV-Berater” - was soll das? Der Preis geht doch eh an RTL… :)

Nebenbei erhält Michael Schumacher den Sonderpreis für seine sportlichen Leistungen und die daraus entstandene Begeisterung für den Formel 1 Sport der Fernsehzuschauer und der Massen. Auch ein schöner Preis, den man durch seine Leistungen und die entsprechende Berichterstattung und Dokumentation erhalten darf.

Der Nachwuchsförderpreis geht an Franz Dinda - er übt leichte Kritik an der wirtschaftlich orientierten Fernsehszene, indem er offen darstellt, dass er im vergangenen Jahr kein Geld durch seine Mitwirkung in zahlreichen Hochschulproduktionen verdient hat. Hut ab! Die eingefangenen Impressionen aus dem Publikum zeigten offene Münder, blankes Entsetzen und den kalten Schock in den Gesichtern der hochdotierten Schauspieler und Prominenten, die nur dem schnöden Mammon hinterherjagen… ein Film für das nächste Jahr ist Spieltrieb.

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Zitate zeugen für Unwissenheit

In der wunderschönen und damit aufheiternden Zitatsammlung bei medienlese findet man die “50 besten Zitaten über das Internet” aus Politik, Wirtschaft und natürlich von Medienexperten. Das meiste, was sich in der Liste wiederfindet, ist ein Zeugnis für die perfide Schusselligkeit der Protagonisten, wenn sie eine Kamera bzw. ein Mikro sehen. Wichtige Wörter, schlaue Formulierungen - und dann doch alles falsch.

Aber die folgende Aussage von Norbert Schneider, Direktor der Landesanstalt für Medien NRW, im April 2007 kann ich nur bestätigen:

“Was wir überlegen, ist, ob wir nicht die Pionierphase im Netz, was die Verbreitung von Radio und Fernsehen angeht, für beendet erklären sollten.”

Mittlerweile sind nach den anfänglichen Gehversuchen mit Windows Media Player, Real Player oder Quicktime die meisten Anwender auf Flashvideos und Flashplayer sowie MP3 Downloads für Podcasts fixiert. Alles andere hat keinen Sinn mehr und nach so vielen Jahren sollte man die professionelle Übertragung in jedem größeren Medienhaus ja gelernt haben, nicht wahr? :)

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New York Times: Offen für alle Leser

Die berühmte und wohl angesehenste US-amerikanische Zeitung The New York Times verabschiedet sich ab dem 19. September von ihrem Paid-Content Angebot für die Internetausgabe.

Since we launched TimesSelect in 2005, the online landscape has altered significantly. Readers increasingly find news through search, as well as through social networks, blogs and other online sources. In light of this shift, we believe offering unfettered access to New York Times reporting and analysis best serves the interest of our readers, our brand and the long-term vitality of our journalism. We encourage everyone to read our news and opinion – as well as share it, link to it and comment on it.

Auch in Deutschland hatte bereits die Horizont für ihr Online-Angebot das große Umdenken in Szene gesetzt. Ich kann es nur begrüßen, denn die NYT ist schließlich ein führendes Blatt - und sollte die herrschenden Trends im Internet für ihr Onlinependant berücksichtigen.

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Öffentlich-Rechtliche Online-Angebote

Nach den jüngsten Entwicklungen um das Verfassungsgerichtsurteil zu den Rundfunkgebühren geht der baden-württembergische Ministerpräsident Günther Oettinger davon aus, “dass ARD, ZDF und Deutschlandradio maßvolle Gebührenforderungen für die nächsten Jahre anmelden werden”.

Damit äußert der CDU-Politiker gegenüber dem Focus, dass Gesetze und Staatsverträge künftig “konkreter als bisher” festzulegen seien. Diese Forderung schließt eine Prüfung von allem was zur Grundversorgung notwendig sei mit ein. Ebenfalls ist Art und Umfang der Online-Angeboten seitens der öffentlich-rechtlichen Anstalten zu prüfen oder gar zu begrenzen.

Veraltetes Modell für die Masse
Für mich sprechen jedoch die Vorstöße seitens der öffentlich-rechtlichen Sendergruppen versus die Meinungen der Politik hart auf jegliches Verständnis. Schon die Frage danach, ob die Online-Angebote zur Grundversorgung zählen dürfen, wenn sich die Idee des “Dualen Systems” der Medienlandschaft auf der Nachkriegszeit und der damit verbundenen Informationsversorgung beruft? In der heutigen Zeit ist ein vollausgebautes Online-Angebot eines journalistischen Leitmediums nicht wegzudenken. Auch die Präsenz der öffentlich-rechtlichen Sender ist meiner Meinung nach legitimiert, wenn man es mit der privatwirtschaftlichen Omnipräsenz in nahezu jeder Ecke im Internet vergleicht. Vielmehr ist die Frage nach dem Modell, was die Gebührenfinanzierung von ARD, ZDF und angeschlossenen Funkhäusern begründet, ein historisch bedingter Fehler.

Dass nach dem zweiten Weltkrieg ein Informationsdefizit durch verstärkte Aufklärung zu füllen war, zeigt die seit mehr als einem halben Jahrhundert historisch gefestigte Bundesrepublik und das daraus geborene Deutschland. Die Technologie entwickelte sich jedoch rasanter als die Politik und auf ihr basierende Systeme, auf welchem die öffentlich-rechtlichen Anstalten verankert sind.

Neuanfang mit Pflicht des Einzelnen
Heute beziehe ich eigenständig die Informationen und bilde mich individuell nach meinen Bedürfnissen. Ich selektiere, recherchiere und informiere mich. Gleichzeitig obliegt es meiner persönlichen Verantwortung, durch verschiedene kleine Kommunikationsnischen im Internet via Blogs, Wikis und ähnliche technische Systeme das Informationsangebot für jedermann bereitzustellen, was letztenendes wieder eigenverantwortlich durch die Leser oder Zuschauer selektiert und recherchiert wird. Meiner Meinung nach ist eine rudimentäre Änderung der Gebührenstruktur notwendig, um die endlosen Diskussionen um die GEZ, die öffentlich-rechtlichen Sender oder ihr inhaltliches Programm zu beenden.

Es ist Zeit für einen Neuanfang, der die Individualisierung bzw. Personalisierung von Informationen in Bezug auf das Individuum als seine eigene Pflicht zur Grundversorgung herauskristalisiert. Sofern man sich an fast 50 Jahre alte Mechanismen klammert und diese aufgrund seiner wirtschaftlichen Größe nicht verändern möchte, kann zumindest ich keinen grünen Zweig auf dem knorrigen Gerüst der Gebührenfinanzierung sehen.

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Vom Pay-TV zum VoD

Für die zwei Pay-TV-Kanäle “The History Channel” und “The Biography Channel” wird ab dem 20. September ein eigenes Video on Demand Portal gestartet. Das NBC-AETN-Joint Venture geht damit laut DWDL erstmals außerhalb der USA für den deutschsprachigen Markt diesen Weg.

Preislich soll für die heruntergeladenen Programme zwischen 0,99 und 2,99 Euro vom Zuschauer gezahlt werden, ein monatliches Abo mit 4,99 Euro lohnt sich in dem Fall schon eher anstelle der Einzelbuchungen. Zwölf neue Sendungen neben Dokumentationen, Biografien und Reallife-Serien runden das Programm ab.

Ich merke, dass sich der Trend zum Bewegtbild im Internet immer deutlicher abzeichnet. Zwar sind meiner Meinung nach die Nutzerzahlen und der Medienkonsum im Verhältnis zu allen anderen Medien nur anteilig. Doch in nur wenigen Jahren, vielleicht sogar Monaten, wird man merken, dass viele andere Sendeformate, die man aus der Flimmerkiste kennt, nur im Internet angeschaut werden können.

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Mein Name ist Mike Schnoor und ich präsentiere dem frivolen Internetuser ein erstklassig privat geführtes Medienblog. Die Themen siedeln sich zentral in der Medienwelt an: Web 2.0, Weblogs, Video on Demand, TV, Radio, Print, Medien, Marketing und Kommunikation.

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