Tag Archiv für 'Print'

New York Times: Offen für alle Leser

Die berühmte und wohl angesehenste US-amerikanische Zeitung The New York Times verabschiedet sich ab dem 19. September von ihrem Paid-Content Angebot für die Internetausgabe.

Since we launched TimesSelect in 2005, the online landscape has altered significantly. Readers increasingly find news through search, as well as through social networks, blogs and other online sources. In light of this shift, we believe offering unfettered access to New York Times reporting and analysis best serves the interest of our readers, our brand and the long-term vitality of our journalism. We encourage everyone to read our news and opinion – as well as share it, link to it and comment on it.

Auch in Deutschland hatte bereits die Horizont für ihr Online-Angebot das große Umdenken in Szene gesetzt. Ich kann es nur begrüßen, denn die NYT ist schließlich ein führendes Blatt - und sollte die herrschenden Trends im Internet für ihr Onlinependant berücksichtigen.

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Täglicher Medienkonsum in Deutschland

Wir sind alle davon betroffen. Im Durchschnitt beschäftigt sich jeder deutsche Bundesbürger über acht Stunden mit Medien aller Art. Ob Zeitschriften, Zeitungen, Radio, TV oder Internet - der Medienkonsum erreicht ungeahnte höhen. Nicht nur durch das Medium Internet, was omnipräsent auch im Arbeitsalltag für viele Menschen als unabdingbar gilt, hat dazu beigetragen.

Laut der aktuellen Studie “Communication Networks 11” (PDF) des Focus Magazin Verlags sind wir acht Stunden und 36 Minuten an normalen Werktagen im Durchschnitt mit Medien und Kommunikations­mitteln beschäftigt. Dabei richtet sich ein Großteil der Bevölkerung “multimedial” aus, indem jeder dritte TV-Zuschauer gleichzeitig Zeitung oder Zeitschriften liest und fast jeder zweite Zeitschriftenleser gleichzeitig Radio hört. Doch die Zahlen sprechen wieder einmal für sich

  • 1,1 Millionen Menschen in Deutschland haben ein Weblog oder schreiben an einem mit.
  • Männer spielen häufiger Online-Spiele, lesen mehr Tageszeitungen und nutzen das Handy stärker als Frauen.
  • Frauen hingegen spielen eher Offline-Spiele, telefonieren vom Festnetz, lesen Bücher und hören Radio.
  • Der Anteil der Zeitschriftennutzer beziffert sich insgesamt auf 94 Prozent
  • Die Online-Nutzung soll auf 61 Prozent der Bevölkerung zugelegt haben
  • Zeitschriften lesen alle Altersgruppen gleichmäßig
  • Das Internet bevorzugen eher die Jüngeren
  • Passiv vorm Fernseher sitzt die ältere Bevölkerung
  • 31 Prozent der über 50-Jährigen nutzen das Internet

Zum Vergleich für insbesondere die Zahl der Blogger oder die Onlinenutzung möchte ich hierzu die Studie von vergangener Woche, der ARD/ZDF-Online-Studie-2007, heranziehen - das Urteil kann sich jeder selbst bilden. Eigentlich sind wir doch alle wieder gleich - wir hocken irgendwie vor einem viereckigen Kasten und starren in die Röhre.

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Fehlt die journalistische Qualität bei Holtzbrinck?

Der Medienkonzern Holtzbrinck strukturiert sein Portfolio neu. Laut Informationen von Heise plant Holtzbrinck mit Internetportalen ala Parship oder StudiVZ stärker im Internet mitzumischen, wobei diese Angebot jedoch “losgelöst vom Stammgeschäft” im Printbereich betrachtet werden sollen. Kann man sich darüber freuen, dass ein traditioneller Verlag, der seit Jahren zu den journalistischen Leitmedien der privatwirtschaftlich orientierten Medienwelt zählt, sich nicht mehr auf seine Kompetenzen - den Journalismus - besinnt?

Niemand geringeres als Mario Sixtus schreibt dazu einen textlichen Aufschrei, den ich nur unterstützen kann:

“‘Losgelöst vom Stammgeschäft’ kann eigenlich nur heißen: Mit Journalismus haben wir im Netz nichts am Hut. Den drucken wir auf Papier und gut ist. Die Kohle im Netz machen wir mit Partnerbörsen und Gruschelbuden. Sollen doch andere versuchen, Spiegel-Online zu zeigen, wo der Hammer hängt, wir machen bei diesem Rennen nicht mit.”

Kritik am eigenen Hause - das ist mutig, das ist ehrlich, das hat Courage. Davon abgesehen schätze ich den qualitativen Journalismus, der nicht von Lobhudelei, sondern von Kontroverse, Schreibgeschick und fundierter Recherche gespickt ist. Ein Mangel davon bzw. ein Wegfall ist nicht förderlich - und das dient sicherlich nicht einem Verlag von der Größe von Holtzbrinck. Das konnte man bereits an der schamlosen Ekstase bei den Sat.1 Nachrichten sehen, dass der Journalismus für die Privatwirtschaft im Grunde genommen heutzutage nicht mehr viel Wert besitzt.

Vielleicht ist das alles auch Grund genug dafür, dem “Elektrischen Reporter” einen neuen Anstrich zu geben? Mir persönlich gefällt das Format, da es durch seinen individuellen Charakter und Wiedererkennungswert besticht. Die Inhalte dürfen meiner Meinung nach auch abwechslungsreich sein - Interviews, Reportagen, Dokumentarisches oder sogar Neuartiges als gesunde Kombination könnte das neue Optimum sein. Oder vielleicht sogar einen regelmäßigen Sonderbericht des ER könnte ich mir vorstellen, der sich bewußt durch eine andere Darstellung vom typischen ER hervorhebt. :)

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Fight for your MA 2007 II

Hubert Burda Media: Mit einer Reichweite von 50,2 Prozent ist Burda (inkl. CHIP) zum fünften Mal in Folge Reichweiten-Marktführer unter den deutschen Zeitschriften-Verlagen. Insgesamt erreicht Hubert Burda Media jährlich 51 Millionen Menschen in Deutschland über 14 Jahren. Das entspricht einer Gesamtreichweite von rund 80 Prozent.

versus

Bauer Verlagsgruppe: Mit einer Gesamtreichweite von 49,7 Prozent, was 32,2 Millionen Lesern entspricht, stellt die Verlagsgruppe zum wiederholten Mal ihre führende Position im Markt der Publikumszeitschriften unter Beweis: Jeder zweite Deutsche liest eine Zeitschrift aus der Bauer Verlagsgruppe.

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Bombenentschärfung in Deutz

Ich wurde gerade von meiner Freundin Katharina darüber informiert, dass am Deutzer Bahnhof in Köln eine Bombe gefunden wurde. Laut dem Bericht vom Express ist es eine amerikanische Fünf-Zentner-Bombe, die am Abend vom Kampfmittelräumdienst entschärft wird. Der Zugverkehr ist entsprechend gestoppt…

Ich fand es bemerkenswert, wie schnell der Express als Stadtmedium in dem Fall reagierte - als erstes bei Google News für Köln gefunden.

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Auf den Stern gekommen…

Magazine und Zeitschriften sind des deutschen Lesers Lieblingskind. Ich höre grade per Zufall den neuen Song von “Wir sind Helden” (Arbeitgebervideolink) und die Passage des coolen Songs ist sehr einprägsam: “Du gehst K.O., weil Du weißt, Du bist Soundso…” - man sieht in diesem Fall Sternchen! Sowas auch, das passt ja wirklich wie die Faust auf’s Auge.

“Die guten Redaktionen sollten ihre Siele geschlossen halten, damit der ganze Dreck von unten nicht durch ihre Scheißhäuser nach oben kommt.” Stern-Kolumnist Hans-Ulrich Jörges ist in guter Form heute abend. Über die Blog-Szene, den “Dreck von unten”, lässt er sich ganz besonders gerne aus. Dazu hat er sich vor der Veranstaltung extra ein paar Worte zurecht gelegt, und die packt er jetzt aus, obwohl Moderator Hajo Schumacher ihn eigentlich etwas ganz anderes gefragt hat. Sein “loser generated content” erntet ihm prompt einen kleinen Szenenapplaus im Jungjournalistenpublikum, und Henryk M Broder schreibt sich diese neue Vokabel gleich ab - vielleicht kann er sie an passender Stelle auch mal anbringen. Die Stimmung ist gut.

Guten Morgen, liebe Stern-Redaktion, da wurde ja mal ganze Arbeit geleistet. Das besonders feine Ohr der Zuhörer wurde sogar in lesbare Worte gefasst. Die müßige Aktion der Stern-Redakteure ist wirklich ein herrliches Exempel für den erneuten Erfolg des in diesem Falle ganz klar denunzierenden Citizen-Media-Journalismus (vielleicht sogar eine Form von Neo-Journalismus), mit dem man sich sofort konfrontiert sieht, wenn man gegen die Blogger stänkert. Macht ihr eigentlich auch per Technorati ein paar Clippings in der PR-Abteilung? Das gehört zum guten Ton meiner Meinung nach… naja, bis Morgen.

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Besitzerwechsel bei der Netzeitung

Die BV Deutsche Zeitungsholding GmbH übernimmt die Netzeitung. Die Holding gehört zur europäischen Mecom Group des bekannten Medienmoguls David Montgomery, zu dessen Portfolio ebenfalls die Titel Berliner Zeitung, Berliner Kurier und die Hamburger Morgenpost gehören. Die Netzeitung wurde 2000 durch Michael Meier gegründet und etablierte sich als vielgenutztes Informationsmedium, das sich auch sehr nah am internetaffinen Leser orientierte. Das digitale Onlinemedium ist laut eigenen Angaben die erste und einzige in in Deutschland betriebene Internetzeitung, die nicht an einen Print-Titel gekoppelt ist. Laut Informationen des Spiegels bleiben mit der Netzeitung verknüpfte Angebote wie “Netdoktor.de”, “Golem.de” und “Autogazette.de” weiterhin erhalten.

Ob die Netzeitung in Zukunft auch als gedruckte Version in die Offline-Welt vorrückt, bleibt abzuwarten. Ein Tabloidformat als Gratiszeitung kann ich mir jedenfalls als eine charmante Art des Markteintritts vorstellen.

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Relaunch: Die ZEIT

Eine der größten deutschen Zeitungen hat sich ein Facelifting im Internet gegönnt. Die ZEIT erstrahlt in neuem Glanz. Der ganze Hintergrund und damit die ganze Wahrheit liest sich im Blog der Redaktion - und das sogar in wahrlich gewaltigen Ausmaß. Viel Erfolg mit dem “zeitgemäßen” Auftritt… mit Kommentaren und im Blog auch mit Trackbacks! ;)

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Trauer: PC Professionell

Ich halte das aktuelle Magazin in der grellen roten Farbe in meinen Händen. Schade, dass ein durchaus engagiertes Verlagshaus einem Finanzplan nicht standhalten kann. Es ist Aus und Vorbei mit der PC Professionell. Im separaten Blog wird sich wohl hoffentlich noch etwas mehr finden - Hintergründe, Kommentare, losgelöste Gedanken und die Freiheit endlich offen darüber reden zu können - vielleicht offener als im ursprünglichen Statement:

Relaunch und Neuorganisation des Verlages waren Bestandteil einer umfassenden Online-Print-Strategie, die zum Ziel hatte, die Positionierung im IT-Professional-Segment und die Reichweiten in beiden Kanälen qualitativ und quantitativ zu stärken.

Irgendwie ist es schade, dass ein so erfolgreiches Magazin über die vielen Jahre selbst nach einem absolut geglückten Relaunch des Printmagazins nicht weiter leben darf… aber was hat in dem Fall schon das Team respektive die Wasserträger eines solchen Mediums da zu sagen, wenn irgendein dahergekommenes Managementteam im Übernahmeprozess gewisse Kostenstellen streicht. Dazu passt wirklich der Kommentar auf Seite 6 in Ausgabe 06/2007 von Karen Heidl, der mittlerweile ehemaligen Verlagsleiterin:

Schuldige sind schnell benannt, Verantwortliche nicht. Das scheint ein Trend zu sein.

Wohl wahr. Ich genoss im Handel die neue Ausgabe bis zum Bekanntwerden des fatalen Gaus. Ich wünsche allen Angestellten, Mitarbeitern und Freien des Verlages für ihre Zukunft das Beste! Hoffentlich findet sich jemand, der dieser Zeitschrift und dem dazugehörigen Team einen neuen Weg aufweisen kann! Ich habe bewußt diese Ausgabe gekauft - nicht um dem Drachen noch einen weiteren Cent in den Rachen zu schmeißen, sondern um die Mitarbeiter zu würdigen. Vielen Dank.

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re:publica 2007 - Das Magazin

Derzeit wird es an die vielen Zuhörer im Hauptsaal ausgeteilt. “Print ist tot” visioniert Johnny Haeusler im Editorial des 16 Seiten starken Magazins. Die kostenlose Sonderausgabe zur re:publica 2007 wirkt wie ein Blog-Mashup auf einem dünnen Papier, fühlt sich aber für die Schnelle der Produktion und die Druckqualität sehr gut an.

Ich selbst und Carsten wurden nebst anderen Bloggern und Webzwonull-Stars in der Hälfte des Magazins auf Seite 8/9 mit sehr prägnanten Zitaten abgebildet, und fest steht, dass der Großteil der Bloggerinnen sehr gut ausschaut - behauptet zumindest Björn Grau (wobei ich zugestehen muss, dass er dabei Recht behält).

Das Magazin selbst ist ganz nett und irgendwie hoffe ich darauf, dass man mehr davon in Zukunft bekommt. Ob das als Print-on-Demand oder jedoch eine exklusive Abonnementgeschichte wird, hängt jedenfalls davon ab, ob überhaupt jemand eine weitere Ausgabe in den Händen halten möchte. Ich wäre dem nicht abgeneigt, ein wöchentlichen Rundumschlag auch zum Aufschlagen lesen zu dürfen.

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Mein Name ist Mike Schnoor und ich präsentiere dem frivolen Internetuser ein erstklassig privat geführtes Medienblog. Die Themen siedeln sich zentral in der Medienwelt an: Web 2.0, Weblogs, Video on Demand, TV, Radio, Print, Medien, Marketing und Kommunikation.

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