Wie lange es schon auf dem siebten deutschen Kanal so zu sich geht, vermag ich nicht zu deuten. Wer dahinter steckt, dass das Abendprogramm nach jahrelanger Eingewöhnungsphase sich doch wieder verändert, kann ich nicht identifizieren. Ich interessiere mich nicht mehr so stark für TV wie früher - aber es gibt ja genügend Programmplaner im Netz, die einem bereitwillig Auskunft erteilen.
Wie soll man es also verstehen, wenn sich ein deutscher TV-Gigant wie ProSieben dazu ermutigt fühlt, sein durchaus akzeptables Nachrichtenformat vom Primetime-Thron um 20:00 Uhr für die Ausstrahlung des Absurditätenkabinetts namens “Germany’s Next Top Model” zu stoßen? Sendeplätze sind teuer und die Werbekunden zahlen auch fleissig dafür, dem gemeinen Couchpotatoe-Rezipienten viele wichtige Botschaften zu übermitteln - und je attraktiver, sexy und erotischer das Umfeld sein mag, desto höher vielleicht auch die zu erwartenden Gewinne, ne? Mein lieber Herr Gesangsverein, liebe ProSieben Programmplaner - bitte kehrt zu den Wurzeln zurück. Die ProSieben Newstime um 17:55 - 18:05 Uhr taugt doch nichts mehr zu der Zeit.
Und danach eine mehrstündige Ausstrahlung von “The Simpsons” zu zeigen, nur um unter Beweis zu stellen, dass das Abendprogramm nicht im geringsten durchdacht ist… das ist auch nicht die richtige Machart. Kein Wunder warum das Fernsehen eine Totgebuhrt des 21. Jahrhunderts ist. Informationen bekomme ich rasend schnell im Internet. Fast jede Sendung, die im traditionellen Medium TV übertragen wird, findet sich nach kurzer Suche auch im Netz wieder. Ja, wir sind alle schön digital und haben alle das Fernsehen satt - zumindest geht es der jungen und junggebliebenen Generation so. Ob sich die Fernsehmacher demnächst auch mit den kleinen und größeren Ängsten abfinden müssen, die die deutsche Verlagslandschaft schon auswendig kennt? Spaß muss sein.
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