Tag Archiv für 'Studiverzeichnis'
Themen: Marketing, Medien. 16.08.2007, 21:49
Die kreative Szene innerhalb des StudiVZ mobilisiert sich selbst. Vor wenigen Tagen wurde ein Wettbewerb in den größten Ausgaben des Verlages Holtzbrinck gestartet: das Handelsblatt, Wirtschaftswoche und die ZEIT preisen einen Werbewettbewerb aus mit Preisen für Studenten, die etwas bewegen:
Das jeweilige Werbekonzept sollte aus Vorschlägen zur Werbemittelgestaltung ebenso bestehen wie aus einer kurzen Erläuterung der crossmedialen Werbestrategie. Idealerweise lassen sich die Werbemittel auf verschiedenen Kanälen einsetzen (Audio/Podcast, Video, klassische Online-Werbung, Print). Es ist aber auch möglich, sich ausschließlich auf Online-Werbemittel zu konzentrieren. Besonderen Wert legt die Jury auf die zukunftsweisende Gestaltung sowie die mögliche Realisierung im Rahmen von innovativen Kampagnen, die potenziellen Mediakunden für die die Preise ausschreibenden Webangebote realisieren können.
Doch die Teilnahmebedingungen (siehe Werbeblogger) und die Verwertungsrechte sind zu Ungunsten der Teilnehmer ausgelegt, so dass sich das StudiVZ an den eingereichten “Werbevisionen” ergötzen könnte und nicht die Teilnehmer selbst. Eine gewaltige Protestaktion wurde durch das Löschen der originären Gruppe im StudiVZ auf die Beine gestellt - und nahezu heimlich wird versucht die Spuren zu verwischen.
Das haut doch echt das Fass aus dem Boden, aber eigentlich kann man ja sagen: “Das ist nichts Neues im StudiVZ sondern Alltag.” Nach desaströsen Viralclips, mislungener Sprayer-Propaganda und einer Anklage wegen unter anderem einem nicht kleinen Thema namens “Volksverhetzung” werden die Mitglieder dieses Social Networks endlich wach. Auf die Barrikaden! Verbrennt StudiVZ-Mobile wie in Frankreich! Studenten vor! Ach, das waren noch Zeiten damals… und zum Glück für einige Beteiligten wurden die Jury-Mitglieder nicht namentlich erwähnt, obwohl ich einige der öffentlichkeitswirksamen Namedroppings von “Repräsentanten der Online-Portale und der Agenturszene” erwartet hatte. :)
Themen: Web 2.0. 10.08.2007, 21:01
Volksverhetzung und Pornographie - das Themenspektrum der ekelhaften Neigungen, mit welcher sich das soziale Netzwerk für Schüler oder Studenten identifiziert, eskaliert laut Stern in einer Anzeige:
Der Vater eines 13-jährigen Mädchens hat gegen die Betreiber des Online-Netzwerkes SchülerVZ und den Verlag Holtzbrinck Strafanzeige wegen der Verbreitung pornographischen Materials und wegen Volksverhetzung erstattet.
Ich freue mich innerlich, dass dem illustren Treiben der Macher dieses Dienstleisters endlich mal ein Riegel vorgeschoben wird, kann jedoch nicht darüber lachen.
Gestellt hat die Anzeige Ralf S. aus Schwetzingen, dessen 13-jährige Tochter sich bei Schülervz angemeldet hatte. Für ihn erfüllen die Inhalte des Angebots die Straftatbestände der Volksverhetzung nach Paragraf 130 des Strafgesetzbuches und der Verbreitung pornographischer Schriften nach Paragraf 184 des Strafgesetzbuches.
Mehr kann ich dazu auch nicht sagen. Irgendwann reicht’s doch.
Themen: Unternehmen, Web 2.0. 16.07.2007, 08:03
Nach Informationen der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung gibt Peter Turi in Kleinbloggersdorf bekannt, dass das berühmt-berüchtigte StudiVZ mit Marcus Riecke ab August einen neuen Geschäftsführer erhält. Die bisherigen Gründer haben mit dem neuen Frontmann, der sich einen Namen durch verschiedene Aufgaben und Rollen bei Ebay, Bertelsmann und Lycos machen konnte, wohl eher weniger zu melden. Bereits vor einigen Monaten schied der StudiVZ-Gründer Ehssan Dariani in einen halbseidenen Status im Aufsichtsrat der Ltd., jedoch war sein Abstieg immer schneller beschleunigt und fristet derzeit sein Dasein als “Praktikant”. Für die anderen beiden Gründer Dennis Bemmann und Michael Brehm sehe ich schwarz, denn die ursprüngliche Behauptung, dass sie das Ruder auch nach der Übernahme durch Holtzbrinck in der Hand behalten dürfen, ist mit dem neuen Geschäftsführer wohl ad acta gelegt. Viel Erfolg.
Und ganz nebenbei: StudiVZ bietet meines Erachtens nach keine wahre Monetarisierungsmöglichkeit. Dieses studentische Social Network ist von seinen Mitgliedern zum Austausch für Spaß und Party genutzt, eher weniger kommt es dabei auf die Inhalte an, geschweige denn auf die Werbeflächen. Zwar sind laut IVW hohe Zugriffszahlen an den Tag gelegt, jedoch vermute ich, dass sich diese auf die Mitgliedersuche und die Nachrichten über die Postfachfunktionen zu einem Löwenanteil verteilen. Wenn ich nach meiner Post schaue oder etwas suche, verschwende ich bei diesem gezielten Surfverhalten keinen Gedanken an Werbung. Das Facebook-Problem ist auch das StudiVZ-Problem, so dass ich mir sicher bin, dass auch der neue Geschäftsführer nicht unbedingt etwas an den reinen Einnahmen des StudiVZ verändern kann.
Abschließend möchte ich zumindest betonen, dass zwar im Fall von StudiVZ den Gründern jeglicher Wind aus den Segeln genommen wird (wurde), jedoch dieser Status nicht als ein allgemeines Beispiel als Basislektüre für Entrepreneurship dienen sollte. Es ist eher ein Dämpfer für das StudiVZ selbst, der allgemeine Gründerboom und die kreative Szene ist jedoch in einer Wachstumsphase. Vielleicht etwas nachdenklicher, nur nicht verhaltener - so sehe ich die zukünftigen Potentiale kommen.
Themen: Web 2.0, Unicum Akademie. 21.06.2007, 22:13
Webzwonullige Events gibt es ja zu Hauf - vor allem die BarCamps und Kongresse machen es den Szenegängern leicht, sich mit dem dazugehörigen Networking und abendlichen Ausgehen miteinander zu einer großen Gemeinschaft zusammen zu schweißen. Andernorts scheitern wohl die Versuche derartig, als ob man in ein bodenloses Loch fallen würde…
“hier beim studivz-grillen in muenster mit tausenden angekuendigten teilnehmern sind nicht mal 50.” [via]
Sind wir doch mal ehrlich: Wird ein Student am Donnerstag Abend zum Grillen abdüsen, wenn der üble Freitag mit Vorlesungen oder sogar Klausuren bevorsteht? Normalerweise leiden einige Studenten aufgrund der Distanz zwischen Hochschulstandort und heimischen Hafen auch unter dem Syndrom “Heimscheißen”. Eine gelungene vulgäre Polarisierung. Ich hätte einen solchen Event jedenfalls nicht am Donnerstag veranstaltet… tss!
Themen: Rechtliches, Marketing. 23.04.2007, 21:30
Bei dem abendlichen Spaziergang traute ich meinen Augen kaum. In einem auffallend hässlichen rosa-pinken Farbton war der Fußweg vor einer Bushaltestelle in der Kölner Innenstadt mit dem “schülerVZ” Logo besprayed. Die Beweise dieser Guerilla-Marketing Aktion möchte ich hier als absolutes Negativbeispiel zeigen. Die Blogosphäre berichtet schon wieder über die von derzeit Dennis Bemmann und Michael Brehm geführte Ltd., aus der der ursprüngliche Mitgründer Ehssan Dariani anscheinend still und heimlich verschwunden ist.
Link: sevenload.com
Mit allem verbleibenden Respekt - und das ist im Moment nicht viel - sowas gehört sich nicht und kann vor Gesetz sogar mit Strafbestand gewertet werden. Das sind doch keine Dumme-Jungen-Streiche mehr!
Themen: Web 2.0. 27.02.2007, 19:51
…und zwar diesmal auch richtig. Im Vorfeld hieß es nach der Anmeldung bisher:
Sicherheitsmassnahme – bitte neues Passwort erstellen:
Wir haben den begründeten Verdacht, dass Unbefugte heute versucht haben, sich Zugriff zu studiVZ zu verschaffen. […] Wir entschuldigen uns für das Problem und danken für Dein Verständnis!
Es liest sich eigentlich recht harmlos, dass etwas gehackt wird kommt in den besten Häusern vor, da kein System sicher sein kann. Ich weiß das, wir wissen das, jeder weiß das, alle wissen das. Das ist ärgerlich, aber zum Glück kann man ja ein Passwort neu setzen - und sollte dies in der Regel alle paar Wochen ändern.
Doch diese Passage aus einer Pressemitteilung, welche nach meinem Wissensstand vorerst nur per E-Mail rausging, möchte ich niemandem vorenthalten:
…hat eine bislang unbekannte Person während des heutigen Tages Mailadressen, Zugangsdaten und Freundschaftsverbindungen illegal aus der studiVZ-Datenbank auslesen können. Wie viele Profile davon betroffen sind ist zum jetzigen Zeitpunkt noch offen.
Bild von Franz Patzig
(eigentlich unter CC-Lizenz, aber ich mache damit ja keinen Reibach)
Oder ist soetwas eine brandheiße PR Aktion, da man seit einigen Wochen ein wenig neben der Welle schwimmt?
Themen: Web 2.0, Medien. 02.02.2007, 18:46
Die gruppendynamische Plattform Newsride.org hat sich nach wenigen Monaten wie von selbst verabschiedet. Wurde etwas aufgekauft, verkauft, überkauft, übernommen oder eingeheimst? Dazu schrieb ich, dass Nachrichten, Informationen und Wissen ein unverzichtbares Allgemeingut in unserer heutigen Gesellschaft sind. Mit der Gesellschaft gilt es ein Bedürfnis zu befriedigen - den Diskussionsbedarf. Ursprünglich sollte dieser bei Newsride gefördert und gefordert werden. Ergründen wir doch in diesen nächsten zwei Absätzen ein wenig, was sich theoretisch in einem Seitenarm des Web 2.0 Flusses so zu sich getragen haben könnte.
Newsride - nein, daraus wird wohl nichts mehr! Der damals per Impressum ausgewiesene Gründer, Arash Yalpani, ist laut seinem XING Profil ein Mitarbeiter beim StudiVZ. StudiVZ? Richtig, dieses Studiverzeichnis, was ja in der Vergangenheit von mir selbst und vielen anderen “Krawallbloggern”, aber auch mittlerweile von den traditionellen Medien sehr beherzt empfangen wurde. StudiVZ gehört über eine hier nicht näher zu erläuternde Verschwägerung zu einem kleinen Imperium, zu dem auch irgendwie (hier nicht näher erläuterbar und erwähnenswert) der Digg-Clone von Webnews.de gehört. Wer hat es schon gern, wenn Mitarbeiter kreativ werden, wenn man doch selbst das große Geld machen möchte? Ich hoffe doch nicht, dass es da irgendwelche Missverständnisse zwischen Investoren und dem Jung-Gründer von Newsride gab?
Also werden die Server von Newsride auf ewig ruhen, denn sie sind ja bestimmt schon seit ein paar Tagen (wenn nicht sogar Wochen) nicht mehr erreichbar - es gibt ja jetzt Webnews.de aus gleichem Hause. So stirbt ein Web 2.0 Startup von Mitarbeitern und Angestellten ganz schnell, wenn der Brötchengeber eine eigene Tochterfirma aufbaut - und die Konkurrenz im eigenen Hause dann doch lieber mit dem Schalldämpfer ausschaltet… fast so gut wie in einem Agentenfilm, aber nur fast. Eine E-Mail Benachrichtigung mit “Sorry, der Dienst wird eingestampft!” bekam ich übrigens nie, was vielleicht diesen Blogeintrag erspart hätte, da sich das Thema Newsride ja von selbst ad acta gelegt hätte… ;)
Nachtrag: In Rauch und Wohlgefallen aufgelöst. Belassen wir es mit der Verschwörungstheorie dabei, denn wie Arash selbst im Kommentar unten schreibt, ist das Projekt einfach so versandet. Kann in den besten Familien mal passieren… :(
Themen: Unternehmen, Web 2.0, Management. 03.01.2007, 17:08
Interessantes Thema was so im Nachrichtenticker reinläuft. Man kann es fast wie einen Baukasten konstruieren, indem man drei oder vier Begriffe aus folgender Auswahl und gewiss komischen Schreibweisen kombiniert.
1. Holtzbrinck
2. kauft, übernimmt, rettet kriselndes, greift sich, schluckt,
3. Community-Angebot, Online-Portal, Kontaktseite, Studentenportal
4. studiVZ, StudiVZ, Studivz, Studentenverzeichnis, Studiverzeichnis
Mein Kommentar: Kein Kommentar. Das tut der Robert schon gut.
Themen: Web 2.0, Blogosphere, Zukunft, Unicum Akademie. 28.11.2006, 11:10
Irgendwie eine sehr interessante Idee, die mir Jan grade per Mail durchschickte. Das StudiVZBoykott.net ist gegen:
- fragwürdige Geschäftsmethoden
- merkwürdige Geschäftsbedingungen
- Pressesprecher, dem es um die Nutzer geht
- den gläsernen Studenten
- Imitation - und das im Land der Ideen
Nur mit der dritten Formulierung bin ich nicht ganz einverstanden, denn als Mitarbeiter in einem Unternehmen muss man sich doch um die Nutzer engagieren. Ich glaube jedoch, dass mit obiger Formulierung eher die Tatsache gemeint ist, dass es sich nur um die “Nutzerdaten” dreht. Ein kleiner, aber gravierender Unterschied also. Ich bitte dies zu berücksichtigen.
Themen: Web 2.0, Blogosphere, Zukunft, Unicum Akademie. 25.11.2006, 02:40
…ist mittlerweile uninteressant. Abgelutscht, ausgelutscht, den Medien zum Fraß vorgeworfen. Der erste Konsenz vom Barcamp ist diese Parole an die Blogosphäre: Klappe dicht - wer schon jetzt am Boden liegt, sollte nicht mehr getreten werden.